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Das Leben Jesu (1973) - kornelius-jc.net

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202 <strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>Jesu</strong><br />

[204]<br />

der Armen und Leidenden zum Himmel aufstiegen.<br />

Dem einsamen Propheten schien all dies ein Geheimnis zu sein,<br />

das seine Fassungskraft überstieg. Es gab Stunden, in denen die<br />

Einflüsterungen teuflischer Mächte seinen Geist quälten und der<br />

Schatten einer schrecklichen Furcht ihn beschlich. War der seit langem<br />

erwartete Erlöser etwa noch gar nicht erschienen? Doch was<br />

bedeutete dann die Botschaft, die hinauszutragen es ihn getrieben<br />

hatte? <strong>Das</strong> Ergebnis seines Dienstes hatte Johannes bitter enttäuscht.<br />

Er hatte erwartet, daß Gottes Botschaft die gleiche Wirkung haben<br />

würde wie das öffentliche Lesen des Gesetzes in den Tagen des Josia<br />

und des Esra. 2.Chronik 34,14-33; Nehemia 8,9. Er hatte damit gerech<strong>net</strong>,<br />

daß es zu einer tiefgehenden Buße und Umkehr zum Herrn<br />

kommen würde. Dem Erfolg dieses Auftrages hatte er sein ganzes<br />

<strong>Leben</strong> geweiht. Sollte nun alles umsonst gewesen sein?<br />

Johannes war betrübt, als er feststellte, daß seine eigenen Jünger<br />

aus Liebe zu ihm <strong>Jesu</strong>s gegenüber Unglauben zeigten. Hatte<br />

er an ihnen fruchtlos gearbeitet? Hatte er seinen Dienst vielleicht<br />

nicht gewissenhaft genug erfüllt und wurde nun deshalb von dem<br />

Fortgang seines Auftrages ausgeschlossen? Hätte <strong>Jesu</strong>s, der verheißene<br />

und erschienene Erlöser, nicht die Macht des Unterdrückers<br />

gebrochen und seinem Boten Johannes die Freiheit wiedergegeben<br />

— vorausgesetzt, dieser wäre in seiner Berufung als treu erfunden<br />

worden?<br />

Doch der Täufer verlor nicht seinen Glauben an Christus. Die<br />

Erinnerung an die Stimme vom Himmel und das Herniederschweben<br />

der Taube, die fleckenlose Reinheit <strong>Jesu</strong>, die Kraft des Heiligen Geistes,<br />

die Johannes erfüllt hatte, als er in die Nähe des Heilandes kam,<br />

und das Zeugnis der prophetischen Schriften — das alles bezeugte<br />

ihm, daß <strong>Jesu</strong>s von Nazareth der Verheißene Gottes war. Matthäus<br />

3,13-17; Markus 1,9-11; Lukas 3,21.22; Johannes 1,32-34.<br />

Johannes wollte über seine Zweifel und Besorgnisse nicht mit<br />

seinen Jüngern sprechen, sondern beschloß, bei <strong>Jesu</strong>s selbst nachfragen<br />

zu lassen. Damit betraute er zwei seiner Jünger. Er hoffte, daß<br />

ihr Gespräch mit dem Heiland ihren eigenen Glauben stärken und<br />

ihren Brüdern Gewißheit bringen würde. Und er selbst sehnte sich<br />

nach irgendeinem persönlichen Wort aus dem Munde Christi.<br />

Die Jünger kamen zu <strong>Jesu</strong>s mit der Frage: „Bist du, der da kommen<br />

soll, oder sollen wir eines andern warten?“ Matthäus 11,3.

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