Vorwort: Was ist Fantasie? Etwas, was nicht existiert? Etwas ...

Storm und stürmte voran. Die anderen folgten ihr. Mit ihrem feurigen Element hatte sie die Barrikade aus
Flammen schnell überwunden und verschwand in einem dunklen Gang. Die anderen gingen durch einen
anderen Eingang hinein. Bianca ging schnell und vorsichtig durch den Gang, bis ein riesiger
Feuerkämpfer vor ihr stand, der aussah wie Fire. Er versuchte sie zurück zu schlagen, doch in dem
Moment, in dem seine Faust nach vorne schnellte, sprang Bianca durch seine Beine und rannte auf allen
Vieren davon, bis sie in ein Loch fiel. Sie fiel und fiel und fiel und kam schließlich unsanft auf. Dann ging
sie vorwärts und es wurde allmählich heller vor ihr. Sie konnte es kaum fassen: Sie stand vor der
Feuerpyramide! Bianca staunte nur. Das Feuer erhellte den gesamten Raum. „Hier ist sie also“, dachte
sie. „Wenn das die anderen wüßten...“. Sie wollte gerade ansetzen, um die Pyramide zu zerstören, als ein
Feuerschweif ihren Rosenstrahl abblockte. Es war wieder der Riese, der sie zuvor mit der Faust schlagen
wollte, aber daneben schlug, weil sie unter seinen Beinen bäuchlings gerutscht war. „Wag es nicht
nochmal, die Pyramide anzurühren!“, rief er. Bianca sah zu ihm und sagte: „Wenn die Pyramide zerstört
ist, wird das Böse geschwächt. Ich spüre, daß du nicht wirklich böse bist“. Der Riese war verblüfft, griff sie
aber wortlos an. Bianca konnte lange Zeit ausweichen, bis er sie an ihrem Fuchsschweif erwischte und in
die Luft schleuderte. Sie verschwand in Dunkelheit.
Der Riese hatte sie verschlungen. Er fiel auf die Knie und legte seine Hände auf das Gesicht. Immer
wieder beschäftigten ihn Biancas Worte: „Du bist in Wirklichkeit nicht böse“. „Was habe ich nur getan?!“,
schluchzte er. „Ich habe sie umgebracht! Oh nein! Sie hätte mir vielleicht helfen können“.
Inzwischen war Bianca wieder zu sich gekommen. Um sie herum wucherten Spinnennetze und es war
alles ausgetrocknet. „Mhmmmmm...“, dachte sie. „Er scheint schon lange nichts mehr gegessen oder
getrunken zu haben“. Sie konnte nicht fassen, daß es um sie herum wie in einer ausgedörrten Höhle
aussah. „Ich frage mich, wieso er dann noch genug Kraft hatte, mich anzugreifen“, sagte sie leise vor sich
hin. „Naja. Er scheint ziemlich verzweifelt zu sein, sonst hätte er mich nicht im Eifer des Gefechts
verschlungen“. Dabei hörte sie ihn jammern: „Ich hab sie umgebracht! Ich hab sie umgebracht! Ich bin ein
Mörder!“. Bianca sagte daraufhin: „Du bist kein Mörder! Ich lebe noch!“. Der Riese hob verdutzt den Kopf,
schaute sich um und sagte: „Aber du bist nicht hier. Wo bist du? Bist du ein unsichtbarer Geist?“. Er hörte
Bianca lachen: „Vielleicht?“. Dann sagte sie: „Nein, Spaß beiseite. Ich bin hier. In deinem Magen“. „Wo?“,
fragte der Riese. „In deinem Magen“, kam es von Bianca zurück. „In meinem Magen?“, fragte er Riese.
„Oh nein. Es ging alles so schnell. Ich wußte nicht, was ich tat und dabei ist es mir passiert.
Normalerweise esse ich keine Wuschelköpfe, aber da ich nicht mehr an das Feuer der Pyramide darf,
muß ich vor lauter Hunger so verzweifelt gewesen sein, daß es mir einfach passiert ist. Bist du mir böse?“.
„Nein“, kam es von Bianca zurück. „Ich kann dir sogar helfen. Dafür muß ich aber hier raus“.
„Mhmmmmm..., das wird schwierig“, sagte der Riese. „Hast du eine Idee?“. „Naja“, kam es von Bianca
zurück. „Ich könnte dich zum Würgen bringen. Es tut nicht weh, ist nur ein bißchen unangenehm“. Der
Riese schluckte, sagte aber dennoch: „Ja“. Bianca ließ kleine Leuchtwirbel hinauf fliegen. Nach einer
Weile fragte sie: „Funktioniert es?“. „Leider nein“, sagte der Riese. „Mir wird schon schlecht, aber sonst
nichts“. Bianca überlegte wieder. Dann begann sie um sich zu treten und zu schlagen, sodaß der Riese
sich vorbeugen mußte und sich vor Schmerzen den Bauch hielt. Nach einer Weile würgte er und Bianca
kullerte über den Boden. Reglos blieb sie auf der Seite liegen. „Oh nein!“, rief er. „Jetzt habe ich sie doch
umgebracht!“. Als er dann in ihr Gesicht sah, öffnete sie die Augen. „Du lebst!“, rief er und sah, wie der
Rosenbrunnen Bianca neue Kraft gab. Sie krächzte: „Tut mir leid, daß ich dir doch weh tun mußte“. „Paßt
schon“, sagte der Riese. „Es muß ja mir leid tun, weil ich dich vor lauter Hunger verschlungen habe“.
Bianca grinste. „Ich verstehe dich“, sagte sie und schaute den Riesen an. „Du scheinst ja wirklich eine
lange Zeit nichts mehr gegessen und getrunken zu haben. Es war ja alles verdorrt in deinem Bauch“. Der
Riese faßte sich mit einer Hand hinter den Kopf und sagte: „Ich bin Flame. Ich muß diese Pyramide
bewachen und durfte mich noch nicht einmal mit dem Feuer ernähren. Brandy hat es mir verboten, aber
sie hat gesagt, daß ich auf die Pyramide aufpassen soll“. Bianca brodelte innerlich. „Diese Brandy kann
etwas erleben!“, fauchte sie. „Sie will dich verhungern lassen“, sagte sie zum erstaunten Flame. „Laß mich
die Pyramide zerstören und dann bringen wir dich mal nach draußen, damit du mal etwas zu essen
bekommst“. Flame nickte wortlos und Bianca legte los.
Als die Pyramide mit einem lauten Knall explodierte, huschten sie in einen unterirdischen Gang, sodaß die
Wache, die den Tempel von außen bewachte, sie nicht fand. Durch diesen gelangten sie unbemerkt in
den Wald und rannten davon. An einem Bach ließen sie sich nieder.
Brandy hatte inzwischen von der Pyramide gehört und schickte zwei Riesen los, die sich der silberne und
der goldene Kämpfer nannten. Diese sollten Bianca und die anderen aufspüren und vernichten.
Davon ahnte die Gruppe nichts, sie mußten erstmal ausruhen, als es raschelte. Bianca sprang mit Strom