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Vorwort: Was ist Fantasie? Etwas, was nicht existiert? Etwas ...

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Bianca und die anderen waren besorgt und fragten Bill, der ebenfalls noch einigermaßen bei Kräften war:<br />

„Kannst du <strong>nicht</strong> mal über die Stadt fliegen und schauen, <strong>was</strong> da los <strong>ist</strong>?“. Bill nickte und flog los. Er flog<br />

jedoch sehr langsam. „Hoffentlich schafft er’s zurückzukommen“, wisperte Walter ängstlich. Bianca und<br />

die anderen nickten. Mit Sorge und einem hungrigen Gefühl im Bauch schauten sie auch in einer<br />

ehemaligen Firma vorbei, in der Bianca schon einmal Praktikum machte, ehe sie die Stelle bei der Zeitung<br />

bekam. Sie dachten, Gerold, der böse Wuschelkopf wäre zurückgekehrt. Sie schauten überall: Im Lager,<br />

im zweiten Stock, in jedes Zimmer und im dritten Stock. Sie fanden jedoch <strong>nicht</strong>s. Stattdessen wurde das<br />

Rumoren in ihren Bäuchen lauter. Nun war klar: Sie brauchten et<strong>was</strong>. <strong>Et<strong>was</strong></strong>, um <strong>nicht</strong> unterwegs<br />

zusammenzubrechen. Die Banditen breiteten sich jedoch immer mehr aus.<br />

Davon ahnten die vier Punkys <strong>nicht</strong>s. Sie rannten wie wild herum und versuchten, <strong>was</strong> zu essen zu<br />

finden, denn das Rumoren wurde unerträglicher und lauter. Schließlich fanden sie einen Schnellimbiß.<br />

Doch niemand hatte Geld dabei. Also gingen sie ohne hinein und bettelten um Nahrung. Eine Frau<br />

schaute in Biancas flehende Augen und sagte: „Ihr armen Punkys. Euch hängt der Magen tiefer als in den<br />

Knien, aber ihr bekommt auch so et<strong>was</strong>. Ich gebe euch umsonst <strong>was</strong>. Kommt her“. Die vier Punkys<br />

nickten und gingen mit gutem Beispiel voran. „Puh“, sagte Punky. „Wenn sie <strong>nicht</strong> so nett wäre, wären wir<br />

verhungert“. „Hundertprozentig“, sagte Kasimir, der seinen Bauch hielt. „Mein Magen fängt an, sich selbst<br />

zu verdauen“.<br />

Nach einer Weile kam die Frau wieder und brachte den vier Punkys et<strong>was</strong>. Die Augen von Bianca, Punky,<br />

Kasimir und Walter glänzten. „Nun könnt ihr euch die Bäuche voll schlagen“, sagte sie. „Ich konnte zu<br />

solchen flehenden Blicken <strong>nicht</strong> nein sagen. Wer das tut, <strong>ist</strong> ungerecht“. Bianca nickte zustimmend und<br />

schlang mit den anderen Punkys das Essen in sich hinein. Nachdem sie alles verschlungen hatten, sagte<br />

Walter: „Wenigstens haben wir et<strong>was</strong> gegessen und uns knurrt der Magen <strong>nicht</strong> mehr. Im Gegenteil:<br />

Meiner Meinung nach muß er Überstunden machen, nachdem wir alles halb zerkaut verschlungen<br />

haben“. „Stimmt“, sagte Punky. „Besser aber, der Magen <strong>ist</strong> voll und macht Überstunden, als daß er leer<br />

<strong>ist</strong> und herum knurrt“. „Auch wieder wahr“, sagte Kasimir. „War ja unerträglich, hungrig herumzulaufen“.<br />

Bianca sagte <strong>nicht</strong>s und nickte nur. Sie dachte an Lars. <strong>Was</strong> das Glühwürmchen wohl gerade machte?<br />

„Während sie das dachte, hatte sich Lars bequem hingelegt. „Gar <strong>nicht</strong> so übel“, murmelte er. „Hier <strong>ist</strong> es<br />

wenigstens warm und die Nahrung fällt einem fast auf den Kopf. Ich denke, ich sollte Bianca <strong>nicht</strong> so viel<br />

Schmerzen bereiten. Böse zu sein, macht einfach keinen Spaß“. Dann schlief Lars ein. Bianca seufzte<br />

nur. „<strong>Was</strong> <strong>ist</strong>?”, fragte Punky. „Ach <strong>nicht</strong>s“, sagte Bianca. „Habe nur gerade an Lars murmeln gehört. Er<br />

schläft“. „Ja, aber“, sagte Punky. „Hat er dir <strong>nicht</strong> heute schon weh getan? Ich meine, nachdem wir<br />

gegessen haben?“. Bianca schüttelte ihren Wuschelkopf. Punky hörte an ihrem Bauch und sagte:<br />

„Wahrhaftig, er schnarcht“. Walter sagte: „Der hat vielleicht Nerven. Wenn ich Lars wäre, würde ich<br />

versuchen raus zu kommen, statt in einem Magen zu pennen. Ich hätte dazu keine Nerven. Ich meine,<br />

macht ihm die Säure <strong>nicht</strong>s aus?“. Bianca schüttelte erneut den Kopf. „Glühwürmchen sind dagegen<br />

immun. Das Einzige, <strong>was</strong> ungeschützt <strong>ist</strong>, sind die Flügel“. Alle anderen seufzten und sagte <strong>nicht</strong>s mehr.<br />

Nach einer Weile kam die Frau wieder. „Hat es allen geschmeckt?“. Alle Punkys nickten. „Wir waren<br />

hungrig“, sagte Punky. „Und der Hunger trieb es hinein. Es war supi“. „Da bin ich aber froh, euch sättigen<br />

zu können“, sagte die Frau. „Schönen Tag noch“. „Ebenso!“, riefen die vier Punkys und gingen durch die<br />

Stadt. Dann sahen sie Bill. Der Wuschelkopf machte einen Sturzflug und prallte unglücklicherweise mit<br />

der Nase auf und schrammte sich die Flügel. „Oh M<strong>ist</strong>!“, fluchte Bill. „So ein M<strong>ist</strong>!“. Die Punkys rannten<br />

sofort zu ihm. Bianca und Punky stützten den Freund auf ihre Schultern. Bianca fragte: „Alles in Ordnung<br />

mit dir?“. Bill nickte. „Hab mir nur die Flügel ein wenig geschrammt, das Bein und die Nase gestoßen“. Er<br />

humpelte zwischen Bianca und Punky. Sie gingen nach Hause. Dort setzte sich Bill erstmal. Bianca fing<br />

an, seine Wunden an den Flügeln und Beinen ab zu <strong>was</strong>chen. Bill schrie vor Schmerzen. Immer wieder<br />

kniff er die Augen zusammen und stöhnte. Bianca sagte zu ihm: „Es tut mir leid, wenn es brennt und<br />

wehtut, aber ich muß die Wunden ab<strong>was</strong>chen. Sie sind bestimmt schmutzig. Schmutz <strong>ist</strong> für Wunden<br />

<strong>nicht</strong> gut“. Bill nickte und schluckte hörbar. Dann stammelte er: „Aber bitte <strong>nicht</strong> meine Nase. Die <strong>ist</strong><br />

nämlich am empfindlichsten“. Bianca sagte: „Auch deine Nase muß abge<strong>was</strong>chen werden. Ich werde<br />

ganz vorsichtig sein“. Bill schluckte erneut hörbar und sagte: „Na gut, meinetwegen“. „Na also“, sagte<br />

Bianca wieder. „Das <strong>ist</strong> sehr vernünftig. So. Strecke mal dein Gesicht zu mir, ich <strong>was</strong>che dir jetzt ganz<br />

vorsichtig die Nase ab“. Bill nickte. Doch kaum hatte Bianca den Schwamm auf seiner Nase, schrie er auf.<br />

„Aua! Das brennt!“, schrie er und schnellte zurück. „Ich weiß“, beruhigte Bianca Bill. „Die Wunde <strong>ist</strong> auf.<br />

Deswegen. Strecke nochmal dein Gesicht zu mir. Ich schwöre dir, ich bin ehrlich vorsichtig“. Bill gehorchte<br />

und schluckte hörbar. Diesmal kniff er nur die Augen zu und stöhnte. Dann war die Wunde sauber. Auf die<br />

Schrammen bekam er Pflaster und Bianca verband ihm das Bein. Bills Augen wurden feucht. Nachdem

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