Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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Zu den relevanten Anwendungsfeldern (beispielsweise Radonbelastung in Heilbädern, EMF in Haushaltsgeräten<br />
usw.) wurden jene Akteure der Bereiche Wissenschaft, Behörden, Industrie und Zivilgesellschaft recherchiert,<br />
von denen Informationsangebote zu erwarten wären. Ort der Bestandsaufnahme stellte ausschließlich<br />
das Medium Internet dar und folgte der Logik eines Informationssuchenden. Die Dokumentation der Bestandsaufnahmen<br />
folgte der Frage: wer berichtet welche Sachverhalte zu welchem Zweck an welche Zielgruppe?<br />
Ausgehend von der Zielsetzung des Arbeitspakets 3 wurden sowohl zu den Kriterien Bekanntheit und Verständlichkeit<br />
von Informationsangeboten als auch zum Kriterium Glaubwürdigkeit des Informationsgebers<br />
Fragestellungen operationalisiert. Das Unternehmen <strong>für</strong> Medien- und Sozialforschung TNS Emnid erstellte<br />
daraufhin ein Erhebungsinstrument <strong>für</strong> die 10-minütige telefonische Befragung, welches mit dem BfS abgestimmt<br />
wurde. Die Fragestellungen waren ausschließlich quantitativer Art. Die sozialdemografischen Daten<br />
umfassten neben Alter, Geschlecht und Bildung die Personenanzahl, das Einkommen und die Anzahl der<br />
Kinder im Haushalt der Studienteilnehmer. Zusätzlich wurden der Migrationshintergrund, die Erwerbstätigkeit<br />
und die Nutzung des Internets der Befragten erfasst.<br />
TB 07<br />
Ergebnisse<br />
4. DURCHFÜHRUNG<br />
Bei der Durchführung von Arbeitspaket 1 wurden jene Publikationen berücksichtigt, die in einschlägigen Datenbanken<br />
und Fachzeitschriften auffindbar sind. In einem entsprechenden Bericht wurden diese zusammenfassend<br />
bewertet.<br />
Im Arbeitspaket 2 wurden in einer ersten Phase Internet-Präsenzen von Akteuren bezüglich ihrer Informationen<br />
zum <strong>Strahlenschutz</strong> gesichtet, von denen der Auftragnehmer eine Aufklärungshaltung zur Bevölkerung<br />
erwartete. Im Sinne einer Verantwortungskette wurden ebenfalls jene Akteure hervorgehoben, bei denen Informationen<br />
zum <strong>Strahlenschutz</strong> erwartet, jedoch nicht gefunden wurden. Die zweite Suchphase benutzte als<br />
Instrument den Internet-Suchanbieter Google mit dem Ziel, die prominentesten Informationsgeber zu den inhaltlichen<br />
Anwendungsfeldern zu identifizieren. Abschließend wurden zu jedem Strahlungsbereich die Informationsangebote<br />
der BfS-Internetseite betrachtet. Die gesamte Recherchephase erstreckt sich auf den Zeitraum<br />
zwischen Dezember 2011 und Februar <strong>2012</strong>. Als Produkt der Rechercheauswertung wurde in Berichtsform<br />
dargestellt, welche Akteursgruppen je Strahlungsbereich Informationen zum <strong>Strahlenschutz</strong> anbieten.<br />
Diese Informationen wurden in Hinblick auf Umfang, Handlungsrelevanz und Qualität bewertet. Vereinzelt finden<br />
sich im Ergebnisbericht sowohl qualitativ gute als auch <strong>für</strong> den Akteurs- oder Strahlungsbereich typische<br />
bzw. häufig angetroffene Bespiele von Informationsangeboten wieder, die durch Screenshots illustriert sind.<br />
In der quantitativen Untersuchung des Arbeitspakets 3 wählte TNS Emnid repräsentativ eine Stichprobe von<br />
2500 Teilnehmern aus und führte die Interviews in einer Feldzeit von zwei Wochen im Mai <strong>2012</strong> durch. Die<br />
Ergebnisse wurden von TNS Emnid in einem Tabellenband aufgeführt und als SPSS-Datei an IKU übermittelt.<br />
IKU führte die statistische Auswertung durch und stimmte sich <strong>für</strong> weitere Forschungsfragen mit dem BfS ab.<br />
5. ERGEBNISSE<br />
Die Literaturstudie zeigte, dass sozialwissenschaftliche Daten zur Risiko-Wahrnehmung und zur Risiko-Kommunikation<br />
umfassend <strong>für</strong> die hier zu beleuchtenden Strahlungsbereiche nieder- und hochfrequente elektrische<br />
und magnetische Felder (NF / HF EMF) sowie UV- und ionisierende Strahlung vorliegen. Lücken existierten<br />
hingegen bei den Bereichen sichtbares Licht, Infrarot, Behördenfunk (TETRA 1) ), Mikrowelle sowie statische<br />
magnetische und elektrische Felder. Die meisten Studien lagen <strong>für</strong> den Bereich hochfrequente Felder<br />
vor und wurden hauptsächlich durch das BfS gefördert. Im Rahmen sozialwissenschaftlicher EMF-Forschung<br />
lag der Schwerpunkt auf der Erfassung der Risiko-Wahrnehmung, wobei analytische Studien, die Prozesse<br />
der Risiko-Wahrnehmung beschreiben, seltener sind. Studien zur akteursbezogenen Erfassung des Vertrauens<br />
sind hinlänglich vorhanden. Studien zu Dialog und Beteiligung sind dagegen eher die Ausnahme. Bereichsspezifisch<br />
betrachtet, ist die UV-Strahlung am besten erforscht, während die Forschung zu NF nur wenig<br />
evidenzbasierte Empfehlungen <strong>für</strong> die Risiko-Kommunikation zu bieten hat. Die Qualität der Studien variiert<br />
zum Teil beträchtlich, wobei insgesamt ein positiver Trend zu besseren Studien zu erkennen ist. Im Hinblick<br />
auf die Wirksamkeit von Risikoinformation zeigt sich, dass kein Akteur alle Voraussetzungen erfüllt, die<br />
<strong>für</strong> das Gelingen von Risikokommunikation von Bedeutung sind (siehe Tabelle 1).<br />
1) Terrestrial trunked radio<br />
Ergebnisse der abgeschlossenen Forschungsvorhaben im Jahr <strong>2012</strong> - TB 07 89