Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
1993 wurden retrospektive Schätzungen der Organdosen durchgeführt. Für CT-Untersuchungen wurde das<br />
Programm CT-Expo verwendet. Eine mittlere gesamte Dosis von 0,6 mSv wurde <strong>für</strong> Untersuchungen des<br />
Brustraums ermittelt, davon <strong>für</strong> die Nebennieren sowie die Lunge jeweils 0,11 mSv. Für CT-Schädel Untersuchungen<br />
wurde eine mittlere Gesamtorgandosis von 52,9 mSv geschätzt.<br />
Im Rahmen der Kohortenstudie zur Häufigkeit angeborener Fehlbildungen in der Umgebung von Leistungsreaktoren<br />
wurde beobachtet, dass Kinder von weiblichem medizinischem Fachpersonal ein erhöhtes Risiko<br />
<strong>für</strong> angeborene Fehlbildungen haben, wenn die Mütter zu Beginn der Schwangerschaft in einem medizinischen<br />
Beruf mit potenzieller Strahlenbelastung gearbeitet haben. Da der Befund nur auf wenigen Fällen beruht,<br />
muss der Fragestellung in einer eigenen Studie dringend nachgegangen werden. In dieser vorgeschalteten<br />
Machbarkeitsstudie „Risiko <strong>für</strong> angeborene Entwicklungsfelddefekte bei Kindern von Mitarbeiterinnen<br />
im medizinisch-diagnostischen Bereich, die im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit mit ionisierender<br />
Strahlung arbeiten (3610S40004)“ wurden die Anschreibelogistik, der Rekrutierungsweg und die Logistik<br />
<strong>für</strong> die Untersuchung der Kinder auf Fehlbildungen erprobt. Da bei der Rekrutierung über das beim BfS<br />
geführte <strong>Strahlenschutz</strong>register die Teilnahmerate unerwartet niedrig war, wurden eine ausführliche Non-Responder-Analyse<br />
durchgeführt und ein alternativer Rekrutierungsweg getestet. Außerdem wurden aus den<br />
Daten des <strong>Strahlenschutz</strong>registers Dosiswerte <strong>für</strong> die teilnehmenden Mütter ermittelt. Als Vergleichskohorte<br />
zur Überprüfung der Qualität der erhobenen Daten wurde eine populationsbezogene Geburtskohorte aus<br />
dem Mainzer Geburtenregister (Mainzer Modell) verwendet. In dieser Vergleichsgruppe wurden Daten zur<br />
Strahlenbelastung der Eltern des Neugeborenen erhoben. Aus den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie wurden<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> die mögliche Durchführung der Hauptstudie erarbeitet.<br />
THEMENBEREICH 05 - RADIOÖKOLOGIE<br />
Die Ermittlung von Strahlenexpositionen kann Szenario-, Modell- und Parameterunsicherheiten der Expositionsmodelle<br />
aufweisen. Schwerpunkt des Vorhabens „Vergleichende Betrachtung der probabilistischen/stochastischen<br />
und deterministischen Modellierung von Expositionen im Hinblick auf die<br />
Belastbarkeit des Modellergebnisses und die Anforderung an die Qualität der Eingangsdaten<br />
(3609S50002)“ war die Untersuchung und vergleichende Bewertung von Methoden zur Berücksichtigung<br />
von Parameterunsicherheiten durch konservative deterministische Ansätze bzw. durch probabilistische Modellrechnungen<br />
mit Hilfe von Monte-Carlo-Simulationen und Bayes-Verfahren. Darüber hinaus wurden alternative<br />
Methoden wie die Evidenz- und Possibilitätstheorie zur Modellierung von Unsicherheiten sowie konzeptionelle<br />
Unterschiede von probabilistischen und stochastischen Modellierungsansätzen behandelt. Es<br />
wurde untersucht, unter welchen Randbedingungen (Fragestellung, Zweck, Expositionssituation, Qualität der<br />
Eingangsdaten etc.) radioökologischen Modellen zur Expositionsberechnung deterministische bzw. probabilistische<br />
Ansätze zu Grunde gelegt werden können oder sollten. Zur probabilistischen Modellierung wurden<br />
Mindestanforderungen an die Qualität der Eingangsdaten und weitere methodische Aspekte untersucht sowie<br />
die Belastbarkeit dieser Ansätze im Vergleich zur deterministischen Expositionsmodellierung bewertet.<br />
THEMENBEREICH 06 - NOTFALLSCHUTZ<br />
Die unfallbedingte oder absichtliche Freisetzung radioaktiver Stoffe führt zu Kontaminationen von urbanen<br />
Oberflächen, Gebäuden und der Kleidung von Personen. Resuspension ist die dominierende Ursache <strong>für</strong> die<br />
Strahlenexposition durch Inhalation bei den Hilfskräften und dem Rettungspersonal am Ereignisort. Unter<br />
Nutzung eines universellen kleinskaligen Windkanals wurden die Windresuspension und die Resuspension<br />
infolge der Einwirkung mechanischer Kräfte auf die jeweilige urbane Testoberfläche untersucht. Dazu wurden<br />
im Vorhaben „Ermittlung der Zeitabhängigkeit der Resuspension partikelgebundener radioaktiver<br />
Kontaminationen von urbanen Oberflächen unter Berücksichtigung unterschiedlicher<br />
Umwelteinflüsse und Gegenmaßnahmen (3611S60012)“ Testoberflächen mit definierten Oberflächenbelegungen<br />
in einer Sedimentationskammer hergestellt. Die Kontamination wurde sowohl durch nasse als<br />
auch durch trockene Deposition aufgebracht. Als Testaerosole wurden trockene kugelförmige Silberpartikel<br />
sowie Lösungen von Cäsiumchlorid verwendet. <br />
Die Resuspensionsrate <strong>für</strong> durch nasse Deposition kontaminierte urbane Oberflächen ist um 1 bis 2 Größenordnungen<br />
kleiner als die Resuspensionsrate bei einer Beaufschlagung durch trockene Deposition. Versuche<br />
haben gezeigt, dass durch das Fixieren einer Kontamination mittels eines Wasser-Glycerin-Gemisches die<br />
Resuspensionsrate um den Faktor 100 verringert werden kann. Untersuchungen zur Resuspension bei Gehbewegungen<br />
wurden im Reinraum durchgeführt. Die Werte des resuspendierten Anteils der lungengängigen<br />
XV