Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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mit Hilfe des externen Programmpakets MINUIT. Im Gegensatz zur Analyse von z. B. den Atombombenüberlebenden,<br />
über die nur gruppierte Informationen öffentlich verfügbar sind, liegen bei den Majakarbeitern individuelle<br />
Informationen vor. Das Ausnutzen der vollen Information erfordert die Durchführung einer individual<br />
likelihood Analyse, was allerdings auch mit größeren Anforderungen an die Computerzeit einhergeht. Ziel der<br />
Untersuchungen ist u. a. ein statistischer Vergleich von verschiedenen empirischen Modellen, um dann mit<br />
Hilfe der multi-model inference (MMI) eine möglichst gute Funktion <strong>für</strong> das Strahlenrisiko angeben zu können.<br />
Für einen möglichst guten Vergleich sollte auch die Baseline-Funktion die Daten möglichst gut beschreiben,<br />
darf aber auch nicht überparametrisiert sein. Dies lässt sich im Allgemeinen besser mit parametrischen Funktionen<br />
realisieren als mit einer Stratifizierung der Daten. Eine Analyse mit parametrischen Funktionen ist auch<br />
nötig, um die Anzahl der nötigen Parameter zwischen mechanistischen und empirischen Modellen vergleichen<br />
zu können.<br />
3.2 PROTEINANALYSE<br />
Die Labeling-Methode <strong>für</strong> die Proteinanalyse der Gewebeproben wurde anhand der drei Dosisgruppen gewählt.<br />
Es wurde die Triplex-Isotope-Coded-Protein-Labeling-(ICPL)-Methode gewählt, um alle drei Proben im<br />
gleichen Durchlauf vergleichen zu können. Im ISB-Labor wurde diese Methode erfolgreich optimiert. Dabei<br />
kam zwar anderes, aber durchaus vergleichbares biologisches Material zum Einsatz (humane umbilikale venöse<br />
Endothelzellen (HUVEC)). Zusammen mit der Helmholtz Core Facility Proteomics wurde die Software<br />
so angepasst, dass mit ihr die Analysen erstellt werden konnten.<br />
3.3 SUBI<br />
Die Entnahme der Gewebeproben aus den Herzen erfolgt nach den Standard Operating Procedures aus dem<br />
Jahr 2011.<br />
TB 03<br />
4. DURCHFÜHRUNG<br />
4.1 MODELLIERUNGEN AM ISS<br />
Das Einlesen der Daten und die Anpassung des C++ Codes ist erfolgt. Ein Plausibilitäts-check der Daten wurde<br />
vorgenommen. Unklarheiten wurden mit SUBI besprochen. Ein Ergebnis ist der zusätzliche Ausschluss<br />
von einigen Personen aus der Analyse des Risikos nach Exposition mit Alpha-Strahlern, bei denen die Menge<br />
des aufgenommenen Plutoniums nicht exakt genug bestimmt werden konnte (Aufnahme nicht über Standardwege<br />
wie Inhalation oder Ingestion, z. B. nach Unfällen). Die Analyse vom SUBI wurde wiederholt und die<br />
Ergebnisse verglichen. Da der Datensatz innerhalb der Zeit zwischen den Analysen am SUBI und der Übergabe<br />
ans ISS modifiziert wurde und auch ein neues Dosimetriesystem zugrunde liegt, konnte keine exakte<br />
Übereinstimmung erwartet werden. Die gefundenen Abweichungen sind plausibel. Die Bestimmung passender<br />
parametrischer Baseline-Funktionen ist weitgehend erfolgt. Es zeigen sich Schwierigkeiten in der Parametrisierung<br />
der sehr heterogenen Daten (z. B. deutet eine starke Datumsabhängigkeit des Inzidenzrisikos<br />
auf eine sich verändernde medizinische Überwachung hin.) Daraufhin wurden jene Daten ausgeschlossen,<br />
die sich auf Jahre mit zu starker Schwankung des Inzidenzrisikos beziehen. Die empirischen Analysen werden<br />
derzeit durchgeführt. Das mechanistische Atherosklerose-Modell wurde im C++ Code implementiert.<br />
4.2 ENTGEGENNAHME DER ERSTEN PROBEN VOM SUBI<br />
Die ersten Gewebeproben vom SUBI trafen im November <strong>2012</strong> in gutem Zustand am ISB ein. Insgesamt wurden<br />
12 Proben von drei Personen erhalten, die jede der drei Dosisgruppen repräsentieren (500 mGy); pro Person wurden vier Ampullen versendet: zwei mit Proben des linken Ventrikels<br />
und zwei mit Proben der Koronararterie.<br />
4.2.1 Messung der Proteinkonzentration<br />
Auf der Grundlage einer bovinen Serumalbumin-(BSA)-Standardkurve wurde die Proteinkonzentration jeder<br />
Probe mittels der Bradford-Methode bestimmt.<br />
4.2.2 Proteinmarkierung<br />
50 µg der Proteine aus jeder Probe wurden wie folgt isotopisch markiert: Die Probe der Dosisgruppe 500 mGy wurde mit dem ICPL-6-Reagenz markiert.<br />
Vor der Trypsinierung und der Tandemmassenspektrometrie wurden die Proben vermischt und auf ein<br />
12% SDS-PAGE-Gel 1) aufgetragen.<br />
Statusberichte TB 03: Strahlenbiologie - Wirkung von ionisierender Strahlung, Strahlenempfindlichkeit 153