Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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4. Entwicklung von Methoden<br />
zur Optimierung der Anwendbarkeit eines Aero-Gammaspektrometers im Hinblick auf vorhandene<br />
Luftkontaminationen, Berechnung der charakteristischen Grenzen (DIN ISO 11929) und die Suche von<br />
Quellen.<br />
3. METHODIK<br />
Es wird zuerst das Programm entwickelt und mit diesem werden dann die Geometriefaktoren berechnet. Die<br />
Kalibrierung erfolgt an einem Hubschrauber des Typs EC 135 im Hangar der Bundespolizei in Oberschleißheim.<br />
Mit den Ergebnissen aus diesen Schritten wird mit Hilfe des erstellten Programms die Optimierbarkeit<br />
des Aero- Gammaspektrometers untersucht werden.<br />
4. DURCHFÜHRUNG<br />
4.1 ERSTELLUNG DES PROGRAMMS UND BERECHNUNG DER GEOMETRIEFAKTOREN<br />
Es wurde ein hinreichend allgemeines Geometriemodell <strong>für</strong> die Verteilung von Aktivität und absorbierender<br />
Materie gewählt. Dieses dient als Eingangsdatensatz einer hier<strong>für</strong> ebenfalls allgemein gehaltenen Rechenmethode.<br />
Vorteile sind, dass weitere Verteilungsmodelle ohne Programmierkenntnisse berechnet werden<br />
können und das Rechenverfahren nur einmal validiert werden muss.<br />
Als Grundelemente wurden Schichten gewählt, welche in beliebiger Anzahl mit festem Absorptionskoeffizient<br />
aufeinander gestapelt werden können. Die Schichtoberflächen können entweder durch mathematische Funktionen<br />
beschrieben oder durch Dateien mit orografischen Daten interpoliert werden. Weiterhin kann <strong>für</strong> jede<br />
Schicht optional eine ortsabhängige Kontamination angegeben werden. Für den Fall, dass die Kontamination<br />
nicht nur an der Schichtoberfläche lokalisiert ist sondern in die Tiefe eingedrungen ist, kann der Schicht eine<br />
weitere Funktion zugeordnet werden, welche das Eindringverhalten in Abhängigkeit der Tiefe relativ zur<br />
Schichtoberfläche beschreibt. Zur vollständigen Beschreibung des Verteilungsmodells ist die Position bzw.<br />
Flugbahn des Detektors und dessen Ausbeutekorrekturfunktion anzugeben. Für die Ausbeutekorrekturfunktion<br />
gleich 1 ergibt sich der Geometriefaktor <strong>für</strong> die jeweilige Energie und Verteilung.<br />
Die Routine zur Berechnung von Geometriefaktor bzw. dem Produkt aus Geometrie- und Winkelkorrekturfaktor<br />
wurde in der plattformunabhängigen und kostenlos verfügbaren Programmiersprache PYTHON implementiert.<br />
Obwohl es sich hierbei um eine Interpretersprache handelt, welche prinzipiell erst einmal zu langsameren<br />
Programmen führt, wurde diese gewählt, da hier<strong>für</strong> umfangreiche numerische und wissenschaftliche Programmroutinen<br />
vorhanden sind. Diese Erweiterungen erlauben außerdem direkte mathematische Operationen<br />
auf Datenfeldern, welche dann praktisch mit der Geschwindigkeit von kompilierten Programmen ablaufen.<br />
In das Programm wurden die vorgegebenen Szenarien <strong>für</strong> die Bodenkontaminationen, Gelände und Vegetation<br />
eingegeben und die jeweiligen Geometriefaktoren berechnet.<br />
TB 06<br />
4.2 KALIBRIERUNG DES MESSSYSTEMS<br />
Es wurde die Detektorausbeute <strong>für</strong> alle fünf verwendeten Detektoren mit den Nukliden Cs-137 und Co-60 <strong>für</strong><br />
insgesamt 66 Messpunkte, die sich sowohl im unteren als auch im oberen Halbraum im Abstand von 3 m zum<br />
Mittelpunkt der Symmetrieachsen der vier NaI(Tl)-Detektoren befanden, ermittelt. Dabei war der sich unter<br />
den Detektoren befindende Tank des Hubschraubers zu einem Drittel gefüllt. Die Messpunkte im unteren<br />
Halbraum lagen 20 Grad, im oberen Halbraum 30 Grad auseinander. Zusätzlich wurde die Detektorausbeute<br />
<strong>für</strong> ausgewählte Messpunkte im unteren Halbraum auch <strong>für</strong> den leeren und den zu zwei Drittel gefüllten Tank<br />
ermittelt. Eine größere Tankfüllung ist auf Grund der Masse der Messeinrichtung nicht möglich.<br />
Aus den Kalibrierdaten lässt sich die Ausbeutekorrekturfunktion durch die erstellte Software sowohl entlang<br />
des Raumwinkels als auch über den Füllstand des Tanks interpolieren.<br />
5. ERGEBNISSE<br />
Es wurde das Programm zur Ermittlung der Geometriefaktoren erstellt und diese <strong>für</strong> einzelne Beispiele von<br />
Bodenkontaminationen, Geländeformen und Vegetation berechnet. Die Ergebnisse stimmen bei den <strong>für</strong> Vergleiche<br />
geeigneten Verteilungen mit denen mit Hilfe anderer Methoden (DIN 25462, Tabellenwerte, andere<br />
Programme) ermittelten Ergebnissen überein. Mit den ersten Kalibriermessungen wurde die Anwendbarkeit<br />
der Methode gezeigt.<br />
182 Statusberichte TB 06: Notfallschutz