Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

Tabelle 1:
Organdosis-Zuordnung bei 5 Röntgen- bzw. CT-Untersuchungsarten
TB 04
Ergebnisse
Untersuchungstyp
5.4 KOSTENABSCHÄTZUNG
Organdosis (mSv)
Gehirn Augenlinse Schilddrüse Lunge
Die Machbarkeitsstudie hat gezeigt, dass eine grobe Dosisabschätzung der retrospektiven medizinischen
Strahlenanwendungen möglich ist, diese aber teilweise mit großen Unsicherheiten verbunden ist. Für die prospektive
Erhebung kann jedoch eine deutlich verbesserte Quantifizierung erwartet werden. Da die Kosten für
den Aufbau und die notwendigen Basiserhebungen der Nationalen Kohorte vom BMBF (Bundesministerium
für Bildung und Forschung) und Helmholtzzentrum getragen werden, reduzieren sich die Kosten für eine
Hauptstudie der Erhebung der medizinischen Strahlenexposition innerhalb der Nationalen Kohorte. Zudem
können die in der Machbarkeitsstudie entwickelten Instrumentarien (Fragebogen, Röntgenpass) genutzt werden.
Magenwand
Kolon
Rotes
Knochenmark
Kopf Röntgen 0,23 1,57 1,15 0,01 0,01 0,03 0,03
CT 16,90 22,20 0,50 0,00 0,00 0,00 2,10
Brustraum Röntgen 0,00 0,00 0,02 0,11 0,02 0,00 0,02
CT 0,00 0,00 0,30 2,50 0,10 0,00 0,50
Bauchraum Röntgen 0,01 0,01 0,01 0,01 0,61 0,91 0,06
HWS
(Halswirbelsäule)
LWS
(Lendenwirbelsäule)
CT 0,00 0,00 0,00 1,30 8,70 16,30 3,90
Röntgen 0,01 0,33 0,27 0,00 0,00 0,01 0,00
CT 0,20 0,10 17,40 0,30 0,00 0,00 0,40
Röntgen 0,02 0,02 0,02 0,02 0,16 0,47 0,02
CT 0,00 0,00 0,00 0,10 3,90 9,40 1,10
Für die retrospektive Erhebung der medizinischen Strahlenexposition sind zwei Szenarien möglich: computerassistiertes
Interview CAPI (Szenario 1) und Interview mit der Papierversion des Fragebogens (Szenario
2). Eine Schätzung der Gesamtpersonal- und Sachkosten (Netto) auf der Basis der Erfahrungen in dieser
Machbarkeitsstudie beläuft sich für 10 000 Personen bei Szenario 1 auf ca. 143 000 Euro und bei Szenario 2
auf ca. 218 000 Euro.
Die prospektive Erhebung der medizinischen Strahlenexposition könnte durch den Einsatz des Röntgenpasses,
ein Record-linkage mit Krankenkassendaten oder per regelmäßiger (z. B. telefonischer) Nacherhebung im
Rahmen der Nationalen Kohorte erfolgen. Der Einsatz eines Internet-basierten Fragebogens ist zu erwägen.
6. UMSETZUNG DER ERGEBNISSE
Derzeit liegen keine repräsentativen Zahlen zur individuellen kumulativen Dosis infolge medizinisch induzierter
Strahlenanwendungen in Deutschland vor. Die Nationale Kohorte liefert die einzigartige Möglichkeit, individuelle
medizinische Strahlenanwendungen in einer langfristig und groß angelegten Studie zu erheben und
zu bewerten.
Ergebnisse der abgeschlossenen Forschungsvorhaben im Jahr 2012 - TB 04 51