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Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

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sprechen, bei denen hohe Expositionen erwartet werden können (z. B. Bohrmaschine). In einem Beispiel soll<br />

die Feldverteilung so gewählt werden, wie sie über einer Erdkabeltrasse der Hochspannungsebene auftritt.<br />

2.4 UNTERSUCHUNG DES EINFLUSSES VON GEWEBEPARAMETERN<br />

Da in den Empfehlungen von ICNIRP 2010 hinsichtlich der räumlichen Mittelung der induzierten intrakorporalen<br />

elektrischen Feldstärke <strong>für</strong> die Retina und die Haut eine im Vergleich zu den anderen Geweben unterschiedliche<br />

Vorgehensweise empfohlen wird, sollen hier schließlich detaillierte numerische Berechnungen im<br />

Hinblick auf die Verhältnisse in der Retina und der Haut durchgeführt werden, wobei insbesondere auch der<br />

Einfluss von Variationen der dielektrischen Gewebeeigenschaften von Haut und Retina, sowie umgebenden<br />

Geweben analysiert werden soll.<br />

3. METHODIK<br />

Die Untersuchungen werden unter Verwendung neuester und leistungsstarker Computersimulations-Hardund<br />

Software sowie hochaufgelöster anatomischer Körpermodelle durchgeführt. Als Berechnungsmethode<br />

hat sich die frequenzskalierte FDTD (Finite Difference Time Domain)-Methode als am besten geeignet erwiesen.<br />

Homogene Ganzkörperbefeldung wird mittels gegenläufiger ebener Wellen modelliert, ideale Erdungsbedingungen<br />

der Körpermodelle durch Anwendung des Spiegelungsprinzips. Die Analysen bei ausgeprägter<br />

Teilkörperexposition erfolgen <strong>für</strong> realistische externe Feldverteilungen, wie sie beim Gebrauch von Elektrogeräten<br />

bzw. bei realistischen Expositionen in der Nähe von Energieversorgungsanlagen auftreten. Als Grundlage<br />

<strong>für</strong> die numerische Modellierung dieser externen Feldverteilungen dienen Messungen an realen Geräten<br />

bzw. realen Anlagen bzw., falls in hinreichender Qualität vorhanden, auch in der wissenschaftlichen Literatur<br />

verfügbare Messergebnisse aus früheren Arbeiten.<br />

4. DURCHFÜHRUNG<br />

4.1 AUFARBEITUNG DES GEGENWÄRTIGEN KENNTNISSTANDES<br />

Die Bestandsaufnahme hinsichtlich der gegenwärtig verwendeten Beurteilungsgrößen und -methoden sowie<br />

der geltenden Regelwerke auf europäischer und deutscher Ebene wurde abgeschlossen und im ersten Zwischenbericht<br />

zum Vorhaben dokumentiert.<br />

4.2 UNTERSUCHUNG DER VERHÄLTNISSE IN GANZKÖRPER-EXPOSITIONSSZENARIEN<br />

Die Entwicklung und Validierung unterschiedlicher Mittelungsmethoden bzw. Bewertungsgrößen sowie die<br />

Berechnungen <strong>für</strong> homogene Ganzkörperexposition wurden abgeschlossen und die Ergebnisse im zweiten<br />

Zwischenbericht zusammengefasst.<br />

4.3 UNTERSUCHUNGEN BEI AUSGEPRÄGTER TEILKÖRPEREXPOSITION UND EINFLUSS VON<br />

GEWEBEPARAMETERN<br />

Als Feldquellen <strong>für</strong> die Berechnungen <strong>für</strong> Teilkörperexposition werden betrachtet: Bohrmaschine, Induktionsherd,<br />

Elektroschweißgerät, Magnetfeldmatte, Energiesparlampe, Elektroschmelzofen, Erdkabeltrasse.<br />

5. ERGEBNISSE<br />

Die Ergebnisse zeigen zunächst, dass die Verwendung von Perzentilen der induzierten intrakorporalen Feldstärke<br />

<strong>für</strong> den Vergleich mit den Basiswerten untauglich ist, da es, insbesondere bei lokal konzentrierten Feldstärkeüberhöhungen,<br />

zu einer systematischen Verwerfung real auftretender Expositionsmaxima kommen<br />

kann. Die ursprüngliche Begründung <strong>für</strong> die Verwendung von Perzentilen verliert mit feiner werdender räumlicher<br />

Auflösung des Rechenraums zunehmend ihre Gültigkeit. Als bestgeeignete Beurteilungsgröße wurde<br />

der Maximalwert der strikt würfelförmig über 2 x 2 x 2 mm 3 gemittelten intrakorporalen elektrischen Feldstärke<br />

identifiziert.<br />

Bezüglich der induzierten Feldstärke in Geweben des Zentralnervensystems im Kopf ergeben sich mit diesem<br />

Mittelungsalgorithmus bei Exposition mit einem homogenen magnetischen Feld und Feldstärken in Höhe der<br />

Referenzwerte nach den ICNIRP-Empfehlungen 2010 keine Hinweise auf eine Überschreitung der Basiswerte.<br />

Da die geltenden Grenzwerte <strong>für</strong> magnetische Felder gemäß 26. BImschV bei 16,7 Hz bzw. 50 Hz iden-<br />

TB 07<br />

Statusberichte TB 07: Vorhaben mit allgemeiner Bedeutung im <strong>Strahlenschutz</strong> 195

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