Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

tisch mit bzw. geringer als die genannten Referenzwerte sind, sind auch diese Grenzwerte als konsistent mit
den aktuell empfohlenen Basiswerten anzusehen.
Bei homogener elektrischer Befeldung weisen die Ergebnisse jedoch auf geringfügige Überschreitungen (bis
zu ca. einem Faktor 1,5) der Basiswerte im Frequenzbereich von ca. 15 bis 70 Hz hin, womit auch die Konsistenz
der Grenzwerte für die elektrische Feldstärke mit den aktuell empfohlenen Basiswerten als nicht gegeben
angesehen werden muss.
Bezüglich der intrakorporalen elektrischen Feldstärke in der Haut (gemäß ICNIRP 2010 als Maß für die Beurteilung
der Exposition von peripherem Nervengewebe heranzuziehen) zeigen die Berechnungen eine starke
Abhängigkeit von der bei den Berechnungen verwendeten Hautleitfähigkeit. Bei Verwendung von Leitfähigkeitswerten,
wie sie aus gegenwärtig verfügbaren Gewebeparameter-Datenbanken ableitbar, jedoch nicht
repräsentativ für Hautschichten mit peripheren Nervenstrukturen sind, ergeben sich erhebliche Überschreitungen
der Basiswerte (mehr als Faktor 10 im Frequenzbereich unterhalb von 100 kHz). Die Frage nach einer
repräsentativen Leitfähigkeit für die Haut erscheint daher dringend klärungsbedürftig.
6. GEPLANTE WEITERARBEIT
Neben den noch ausständigen Berechnungen für ausgewählte Szenarien mit Teilkörperexposition erfolgt abschließend
eine Analyse der Verhältnisse in Haut und Retina unter Berücksichtigung der Variation der dielektrischen
Gewebeeigenschaften. Eine ausführliche Diskussion aller Ergebnisse sowie die sich daraus aus
strahlenschutztechnischer Sicht in der Praxis ergebenden Konsequenzen bildet den Abschluss der Arbeiten.
TB 07
196 Statusberichte TB 07: Vorhaben mit allgemeiner Bedeutung im Strahlenschutz