Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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3. METHODIK<br />
Die messtechnischen Untersuchungen an EAS Anlagen vor Ort im Einzelhandel erfolgen in bewährter Weise<br />
in hinreichend fein aufgelösten räumlichen Messpunktgittern, so dass sowohl eine Expositionsbeurteilung gemäß<br />
der anzuwendenden Produktnorm als auch eine numerische Modellierung der untersuchten EAS Anlagen<br />
und die Validierung der numerischen Quellenmodelle möglich ist.<br />
Die numerischen Berechnungen erfolgen im Frequenzbereich unterhalb von 1 MHz mittels der frequenzskalierten<br />
FDTD (Finite Difference Time Domain)-Methode, im darüber liegenden Frequenzbereich direkt mit<br />
FDTD. Es werden <strong>für</strong> jede der vier zu betrachtenden EAS-Anlagen zumindest zwei unterschiedliche Expositionsszenarien<br />
mit zwei unterschiedlichen anatomischen Körpermodellen (darunter ein Kindermodell) betrachtet.<br />
Die Neuauswertung der Berechnungsergebnisse aus FV 3609S80002 erfolgen unter Verwendung eines aus<br />
FV 3611S70017 als bestgeeignet hervorgehenden Mittelungsalgorithmus. Sofern <strong>für</strong> eine zuverlässige Expositionsbewertung<br />
erforderlich, erfolgen auch Neuberechnungen mit höherer räumlicher Auflösung der Rechengitter<br />
einzelner der in FV 3609S80002 betrachteten Expositionsszenarien.<br />
4. DURCHFÜHRUNG<br />
4.1 MESSTECHNISCHE UNTERSUCHUNGEN AN 10 EAS ANLAGEN<br />
Die messtechnischen Untersuchungen an den EAS-Anlagen im Einzelhandel laufen derzeit. Die Messungen<br />
an Radiofrequenz (RF) und Akustomagnetischen (AM) Systemen konnten abgeschlossen werden. Ausständig<br />
sind noch Messungen an einem Elektromagnetischen (EM) System. Da diese Systeme vergleichsweise<br />
selten eingesetzt werden und die Bereitschaft des Einzelhandels und des Herstellers zur Unterstützung des<br />
Vorhabens bisher nicht gegeben war, wird derzeit noch weiter an einer Möglichkeit gearbeitet ein solches System<br />
<strong>für</strong> die Messungen zugänglich zu machen.<br />
4.2 NUMERISCHE BERECHNUNGEN DER EXPOSITION DURCH 4 EAS ANLAGEN<br />
Die numerischen Berechnungen wurden <strong>für</strong> zwei der vier zu betrachtenden Anlagen begonnen und laufen<br />
derzeit.<br />
4.3 NEUBEWERTUNG DER DATEN AUS FV 3609S80002 GEMÄß ICNIRP 2010<br />
Die Neubewertung der Berechnungsergebnisse aus FV 3609S80002 läuft derzeit ebenfalls.<br />
5. ERGEBNISSE<br />
Die Messungen an den EAS Anlagen zeigen, wie auch schon im Rahmen von FV 3609S80002, teilweise lokale<br />
Überschreitungen der Referenzwerte in der Nähe der Antennen. Unter den von der entsprechenden Produktnorm<br />
geforderten Messbedingungen und Mittelung der Feldstärken über das zu verwendende Messpunktgitter<br />
liegen die Feldstärkemittelwerte unterhalb der Referenzwerte.<br />
Bei der Auswertung der Berechnungsergebnisse aus FV 3609S80002 nach den ICNIRP 2010 Empfehlungen<br />
ergeben sich vor allem im Hinblick auf die Bewertung der Verhältnisse <strong>für</strong> das periphere Nervensystem teilweise<br />
Konflikte mit den Basiswerten. Dies beruht vor allem auf einer Problematik, die mit der Wahl der elektrischen<br />
Leitfähigkeit der Haut (gemäß ICNIRP 2010 als Maß <strong>für</strong> die Beurteilung der Exposition von peripherem<br />
Nervengewebe heranzuziehen) im Zuge der Berechnungen zusammenhängt. Bei Verwendung von Leitfähigkeitswerten,<br />
wie sie aus gegenwärtig verfügbaren Gewebeparameter-Datenbanken ableitbar, jedoch<br />
nicht repräsentativ <strong>für</strong> Hautschichten mit peripheren Nervenstrukturen sind, ergeben sich massive Überschreitungen<br />
der Basiswerte. Die Frage nach einer repräsentativen Leitfähigkeit <strong>für</strong> die Haut erscheint daher<br />
dringend klärungsbedürftig.<br />
6. GEPLANTE WEITERARBEIT<br />
Es wird ein zeitnaher Abschluss der Messungen an den EAS Anlagen angestrebt, um unmittelbar im Anschluss<br />
daran auch die ausständigen numerischen Berechnungen mit den EAS Anlagen weiterführen und abschließen<br />
zu können. Die Neuauswertungen der Berechnungsergebnisse aus FV 3609S80002 wird plangemäß<br />
fortgeführt.<br />
TB 08<br />
Statusberichte TB 08: Nichtionisierende Strahlung 223