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Programmreport 2012 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

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Thema<br />

Pilotstudie: Sequenzierung und bioinformatische Auswertung von kindlichen Leukämie-Fällen<br />

(akute lymphoblastische Leukämie, ALL)<br />

Subject<br />

Pilot study: Sequencing and bioinformatical analysis of childhood leukemia cases <br />

(acute lymphoblastic leukemia, ALL)<br />

Kennzeichen<br />

3611S70014<br />

Beginn<br />

01.05.<strong>2012</strong><br />

Ende<br />

31.07.2013<br />

Fördermittel<br />

EUR 740.611,-<br />

Forschungs- / Auftragnehmer<br />

Klinik <strong>für</strong> Allgemeine Pädiatrie und Institut <strong>für</strong> Klinische Molekularbiologie,<br />

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. M. Stanulla,<br />

Prof. Dr. A. Franke<br />

Fachbetreuung BfS<br />

Dr. S. Hornhardt / AG-SG 1.1<br />

verantwortlich <strong>für</strong> den Text<br />

Prof. Dr. M. Stanulla<br />

1. ZIELSETZUNG<br />

Die akute lymphoblastische Leukämie (ALL) ist eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks, bei der lymphoide<br />

Vorläuferzellen in einem frühen Differenzierungsstadium in ihrer Ausreifung blockiert sind. Mehr als<br />

60% der Patienten mit ALL werden im Kindesalter diagnostiziert. Die Ursachen, die der ALL zugrunde liegen,<br />

sind zum überwiegenden Teil nicht bekannt. Nur ein kleiner Prozentsatz der Fälle ist durch vererbbare genetische<br />

Prädisposition erklärbar, wie sie sich etwa <strong>für</strong> das Down-Syndrom und weitere Erkrankungen - z. B. die<br />

Ataxia teleangiectasia, das Bloom-Syndrom oder das Nijmegen-Breakage-Syndrom - beschrieben findet. Diesen<br />

genetischen Konstellationen höherer Penetranz stehen seit 2009 auch erste Informationen aus genomweiten<br />

Assoziationsstudien gegenüber, in denen gewöhnliche Varianten z. B. in den Genen IKZF1, ARIDB5,<br />

CEBPE und TP63 mit dem Risiko einer ALL assoziiert werden konnten. Weiterhin sind zahlreiche somatische<br />

genetische Aberrationen der ALL charakterisiert worden und es kommen ständig neue hinzu. Auch zur Sequenz<br />

des Erwerbs solcher genetischer Veränderungen ist dazugelernt worden. Aus molekularen Untersuchungen<br />

an zum Neugeborenen-Screening archivierten Guthrie-Karten von eineiigen, später an ALL erkrankten<br />

Zwillingen konnte durch das Auffinden identischer Genfusionssequenzen leukämiespezifischer chromosomaler<br />

Translokationen (z. B. ETV6-RUNX1) rückgeschlossen werden, dass die ersten leukämieassoziierten<br />

genetischen Veränderungen sehr früh - nämlich bereits in utero - erworben werden können. Das Muster<br />

der letztlich in der klinisch apparenten Leukämie angesammelten genetischen Veränderungen lässt sich dabei<br />

nicht immer logisch ableiten. Seit kurzer Zeit ist es durch den enormen technischen Fortschritt im Bereich<br />

neuer Sequenziertechnologien möglich, das gesamte Erbgut auf seinen verschiedenen Ebenen zu analysieren.<br />

Ziel des Vorhabens ist es, zehn ausgewählte ALL systematisch auf Veränderungen des Genoms, des<br />

Exoms, des Transkriptoms, des Methyloms und des miRNoms (micro-Ribonukleinsäure Expressionsprofil) zu<br />

analysieren, um einen umfassenden, genomweiten Einblick in die Veränderungen des Erbguts dieser Leukämien<br />

zu erhalten.<br />

TB 03<br />

2. EINZELZIELSETZUNG<br />

Folgende Ziele werden in dem Projekt verfolgt:<br />

2.1 AUFARBEITUNG DES RELEVANTEN STANDES VON WISSENSCHAFT UND TECHNIK<br />

Nach Literaturrecherche wird der aktuelle Kenntnisstand zur ALL im Kindesalter in einem Bericht dargestellt.<br />

2.2 AUSWAHL UND SEQUENZIERUNG DER PROBEN<br />

Nach Auswahl von zehn geeigneten B-Vorläufer-Zell ALL-Proben anhand definierter Kriterien wird eine umfassende,<br />

genomweite Analyse durchgeführt. An weiteren unabhängigen ALL-Proben bei Diagnosestellung<br />

von Ersterkrankung und Rezidiv wird eine Validierungsanalyse vorgenommen.<br />

Statusberichte TB 03: Strahlenbiologie - Wirkung von ionisierender Strahlung, Strahlenempfindlichkeit 155

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