29.10.2012 Aufrufe

Der Bologna-Prozess aus Sicht der Hochschulforschung

Der Bologna-Prozess aus Sicht der Hochschulforschung

Der Bologna-Prozess aus Sicht der Hochschulforschung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Lehrkompetenz und Kompetenzentwicklung bei Studierenden | Seite 107<br />

1.1. Die Umsetzung <strong>der</strong> Ziele des <strong>Bologna</strong>-<strong>Prozess</strong>es<br />

Die Festlegung <strong>der</strong> Kernziele auf<br />

� die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> internationalen Mobilität,<br />

� die internationale Wettbewerbsfähigkeit europäischer Hochschulen und<br />

� die Beschäftigungsfähigkeit von Hochschulabsolvent(inn)en<br />

geschieht in Abstimmung mit dem Lissabon-Abkommen (1997), worin festgehalten wurde,<br />

einheitliche Regelungen für die Anerkennung von Studienzeiten, Hochschulabschlüssen und<br />

universitären Zusatzqualifikationen zu erarbeiten. In den Sorbonne- und <strong>Bologna</strong>-<br />

Erklärungen verständigte man sich daher auf folgende zielführenden Strukturelemente <strong>der</strong><br />

Reform:<br />

� Einführung eines gestuften Studiensystems mit Bachelor und Master,<br />

� Einführung eines einheitlichen Leistungspunktesystems (ECTS),<br />

� Modularisierung von Studienstrukturen und -inhalten, einschließlich <strong>der</strong><br />

� Dokumentation von Studienleistungen (Diploma Supplement, Transcript of Records)<br />

und<br />

� <strong>der</strong> Einführung studienbegleiten<strong>der</strong> Prüfungen.<br />

Wichtige Aspekte dieser Strukturreformen sind (vgl. KMK 2003):<br />

� die Verkürzung von Studienzeiten,<br />

� die Erhöhung <strong>der</strong> Transparenz und internationalen Vergleichbarkeit,<br />

� die Erhöhung des Wettbewerbs durch Profilbildung,<br />

� die Verringerung <strong>der</strong> Studienabbruchquoten<br />

� sowie die Erhöhung <strong>der</strong> Interdisziplinarität und<br />

� Ausrichtung von Studieninhalten an den Erfor<strong>der</strong>nissen <strong>der</strong> Arbeitswelt.<br />

Somit dient <strong>der</strong> <strong>Bologna</strong>-<strong>Prozess</strong> <strong>der</strong> Entwicklung eines allgemeinen Rahmens zur<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> europäischen Hochschulbildung, hin zu einem einheitlichen<br />

europäischen Hochschulwesen. Die Koordinierung erfolgt mit internationaler Abstimmung,<br />

die Umsetzung aber unter nationaler Autonomie in den Unterzeichnerstaaten, da sich<br />

Hochschulbildung als zentrales Tätigkeitsfeld <strong>der</strong> Nationalstaaten durchgesetzt hat (vgl.<br />

Hahn 2004; Walter 2006). Zur Koordinierung und Bilanzierung <strong>der</strong> schrittweisen<br />

Umsetzungen finden alle zwei Jahre Bildungsministerkonferenzen statt. Dabei werden auch<br />

die zentralen qualitativen Auswirkungen <strong>der</strong> Reformen thematisiert.<br />

1.2. Qualitative Auswirkungen auf die Studiengänge<br />

Bei <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Ziele auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Studiengangentwicklung kommt <strong>der</strong><br />

Modularisierung eine zentrale Bedeutung zu. Modularisierung bedeutet „Learning Outcomes“<br />

zu beschreiben, d.h. „Studienangebote [sind] konsequent von den Qualifizierungszielen (…)<br />

her zu konzipieren und den Stellenwert und Beitrag je<strong>der</strong> einzelnen Lehrveranstaltung im<br />

Hinblick darauf zu definieren“ (Witte et al. 2003, S. 8).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!