29.10.2012 Aufrufe

Der Bologna-Prozess aus Sicht der Hochschulforschung

Der Bologna-Prozess aus Sicht der Hochschulforschung

Der Bologna-Prozess aus Sicht der Hochschulforschung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Qualitätsentwicklung und -steuerung | Seite 247<br />

Höhe <strong>der</strong> tatsächlich umverteilten Mittel teilweise beträchtlich. Ferner variiert die Anzahl <strong>der</strong><br />

Verteilkreise in den Län<strong>der</strong>n. Teilweise stehen Fachhochschulen und Universitäten in einem<br />

direkten Wettbewerb innerhalb eines Verteilkreises, teilweise haben sie getrennte Modelle.<br />

Zudem werden die Hochschulen in Berlin (bis 2011) 6 und Nie<strong>der</strong>sachsen zusätzlich nach<br />

Fachdisziplinen differenziert. Darüber hin<strong>aus</strong> zeigen sich Unterschiede hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Anzahl <strong>der</strong> Indikatoren im Modell, was als Maß für die Komplexität <strong>der</strong> Verfahren angesehen<br />

werden kann.<br />

3.2. Beschreibung des Datensatzes<br />

Für die statistischen Auswertungen und Simulationsrechnungen wurden eigens erhobene<br />

Daten sowie zusammengeführte Hochschulstatistiken nach statistisch signifikanten<br />

Zusammenhängen zwischen Anreizinstrumenten und Leistungsindikatoren <strong>der</strong> Hochschulen<br />

hin untersucht. Hierbei war es notwendig, verfügbare Statistiken und Daten zu<br />

Anreizinstrumenten in einen verknüpften Datensatz zu überführen, damit die Variablen<br />

gleichzeitig untersucht werden können. Dies gilt zum einen bei <strong>der</strong> Ableitung<br />

hochschulspezifischer Indikatoren, die teilweise <strong>aus</strong> mehreren Primärstatistiken her<strong>aus</strong><br />

gebildet werden, aber auch für die Einbindung aller benötigter Variablen innerhalb<br />

multivariater Modelle. Insbeson<strong>der</strong>e wurden Daten durch die Forschungsdatenzentren <strong>der</strong><br />

Statistischen Ämter des Bundes und <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> für die Jahre 2004 bis 2008 bereitgestellt<br />

und in Rahmen des Projekts QualitAS-Lehre zusammengeführt. Ferner wurden die weiter<br />

oben diskutierten Anreiz- und Steuerungssysteme <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> den zugehörigen Hochschulen<br />

im Datensatz zugeordnet. Soweit es Unterschiede zwischen Universitäten und<br />

Fachhochschulen gab, z.B. beim Budgetanteil <strong>der</strong> leistungsorientierten Mittelvergabe,<br />

wurden diese entsprechend berücksichtigt.<br />

Untersucht werden nur öffentliche Hochschulen unter Trägerschaft <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> und<br />

unter Ausschluss <strong>der</strong> Medizin-, Kunst-, Film- und Musikhochschulen bzw. medizinischer<br />

Fakultäten.<br />

Die Daten sind auf Ebene <strong>der</strong> Fachdisziplinen Geistes-/Sozial-, Natur- und Ingenieurwissenschaften<br />

mit dem Ziel <strong>der</strong> angemessenen Berücksichtigung unterschiedlicher Fächerkulturen<br />

aggregiert worden. 7<br />

3.3. Wirksamkeitsmessung mittels multipler Regressionsmodelle<br />

3.3.1. Methodischer Ansatz<br />

Aus theoretischer <strong>Sicht</strong> sind Anreiz- und Steuerungsinstrumente nicht direkter Auslöser für<br />

Leistungsverbesserungen von Hochschulen. Leistungsanreize wirken auf das Verhalten <strong>der</strong><br />

angesprochenen Steuerungssubjekte, seien es nun Organisationsebenen o<strong>der</strong> Individuen,<br />

woraufhin sich erst die Ergebnisse ihres Handelns verän<strong>der</strong>n. <strong>Der</strong> Umkehrschluss,<br />

Verän<strong>der</strong>ungen von Leistungen <strong>der</strong> Hochschule beruhten auf bestimmten Anreizsetzungen,<br />

6 Ab 2012 tritt in Berlin ein neues LOM-Modell mit dem Namen „Leistungsbasierte Hochschulfinanzierung“ in<br />

Kraft, das durch ein Preismodell gekennzeichnet ist. Beim Preismodell werden Leistungen <strong>der</strong> Hochschulen über<br />

festgelegte Preise honoriert, wobei Zugewinne <strong>der</strong> Hochschulen durch das maximale Budget für<br />

Leistungssteigerung des Landes gedeckelt sind.<br />

7 Unter <strong>der</strong> Fachdisziplin Geisteswissenschaften sind die Fächergruppen Geistes- und Kulturwissenschaften,<br />

Sport sowie Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zusammengefasst.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!