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Der Bologna-Prozess aus Sicht der Hochschulforschung

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Lehrkompetenz und Kompetenzentwicklung bei Studierenden | Seite 119<br />

5.2.4. Motivation<br />

Motivation müsse im Rahmen hochschuldidaktischer Maßnahmen für Lehrende beson<strong>der</strong>s<br />

berücksichtigt werden. Hochschuldozent(inn)en sollten die Chance erhalten, die Wirkung<br />

kompetenz- und zielorientierten Lernens <strong>der</strong> Studierenden zu erfahren. Wenn sie den<br />

Einfluss neuer Lehr- und Lernmethoden selbst erführen, könnten sie das notwendige Wissen<br />

und die Fähigkeiten am besten erlernen.<br />

5.3. Fazit und Ausblick<br />

Abschließend sollen mögliche weiterführende Arbeitsschritte beschrieben werden.<br />

5.3.1. Selbstreflexion hochschuldidaktischer Kompetenz<br />

Das entwickelte Kompetenzmodell kann Hochschullehrer(inn)en eine Möglichkeit zur<br />

kritischen Reflexion ihrer Lehre und ihres Selbstverständnisses bieten. Gemeinhin wird<br />

fachliche Expertise als zentrale Kompetenz von Lehrpersonen an Hochschulen verstanden,<br />

damit einhergehend wird die Hauptaufgabe <strong>der</strong> Dozent(inn)en als Wissensvermittler<br />

gesehen. Im Rahmen des Modells ist in den Tätigkeitsbereichen Lehre und Prüfen<br />

Fachwissen jedoch nicht an erster Stelle angesiedelt. Das Kompetenzmodell legt vielmehr<br />

nahe, dass ohne didaktische Fähigkeiten und Feedback <strong>der</strong> Lehrenden keine<br />

Kompetenzentwicklung <strong>der</strong> Studierenden gelingen kann.<br />

5.3.2. För<strong>der</strong>ung hochschuldidaktischer Professionalität<br />

In Anlehnung an den Qualifikationsrahmen für den europäischen Hochschulraum kann ein<br />

Beitrag zur strategischen För<strong>der</strong>ung hochschuldidaktischer Professionalität geleistet werden.<br />

Das Kompetenzmodell bietet dafür eine differenzierte Grundlage zur Beschreibung zentraler<br />

Kompetenzen in den akademischen Tätigkeitsbereichen Lehre, Prüfung und akademische<br />

Selbstverwaltung. Es kann daher für die Entwicklung eines Instruments zur Erfassung<br />

hochschuldidaktischer Kompetenzen dienen. Mit <strong>der</strong> Erhebung des Weiterbildungsbedarfs<br />

kann auf Basis empirischer Daten ein Referenzrahmen für die Entwicklung von<br />

Lehrprofessionalität konstruiert werden. Darauf aufbauend ist es möglich, hochschuldidaktische<br />

Qualifizierungsangebote zu generieren. Diese können stufenweise implementiert<br />

werden, um beispielsweise unterschiedliche Karriere- und Fähigkeitsstufen (z.B.<br />

Professor(inn)en und Promovierende), sowie institutionelle und disziplinäre Rahmenbedingungen<br />

(z.B. Hochschule für angewandte Wissenschaften und Universität; Naturwissenschaft<br />

und Geisteswissenschaft) zu berücksichtigen.<br />

Literatur<br />

Auferkorte-Michaelis, N./Ladwig, A./Wirth, D. (2007): Anfor<strong>der</strong>ungsprofil: Lehrkompetenz –<br />

über die Haltung zur guten Lehre. In: Journal Hochschuldidaktik 18 (2), S. 4-6.<br />

Benz, C. (2005): Das Kompetenzprofil des Hochschullehrers. Zur Bestimmung <strong>der</strong><br />

Kompetenzanfor<strong>der</strong>ungen mittels Conjoint-Analyse. Aachen.<br />

<strong>Bologna</strong>-Erklärung (1999): <strong>Der</strong> Europäische Hochschulraum. Gemeinsame Erklärung <strong>der</strong><br />

Europäischen Bildungsminister. Wie<strong>der</strong>abgedruckt in HRK (2004) (Hg.): <strong>Bologna</strong>-Rea<strong>der</strong>.<br />

Texte und Hilfestellungen zur Umsetzung <strong>der</strong> Ziele des <strong>Bologna</strong>-<strong>Prozess</strong>es an deutschen<br />

Hochschulen. Bonn, S. 277-282.

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