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Der Bologna-Prozess aus Sicht der Hochschulforschung

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Seite 58 | Stand und Perspektiven bayerischer Bachelorstudiengänge<br />

Stand und Perspektiven bayerischer<br />

Bachelorstudiengänge – Eine exemplarische<br />

Untersuchung<br />

Gabriele Sandfuchs, Johanna Witte, Sandra Mittag<br />

Abstract<br />

Diesem Beitrag liegt eine Untersuchung des Bayerischen Staatsinstituts für<br />

<strong>Hochschulforschung</strong> und Hochschulplanung (IHF) zugrunde, die das Ziel verfolgt, die<br />

Qualität <strong>der</strong> bayerischen Bachelor- und Masterstudiengänge zu sichern. Dabei liegt <strong>der</strong><br />

Schwerpunkt auf dem öffentlich beson<strong>der</strong>s diskutierten Bachelorbereich. Kern <strong>der</strong> Analyse<br />

von 20 <strong>aus</strong>gewählten Bachelorstudiengängen an Universitäten und Hochschulen für<br />

angewandte Wissenschaften ist eine umfangreiche Dokumentenanalyse. Diese gibt<br />

Hinweise auf Verbesserungsbedarf in folgenden Bereichen: Transparenz, Modularisierung,<br />

Prüfungsgestaltung, Lernziele, Anerkennung von externen Leistungen, Studierbarkeit in<br />

Teilzeit. Eine schriftliche Befragung von Expert(inn)en und Studierendenvertretungen <strong>aus</strong><br />

den untersuchten Studiengängen, die <strong>der</strong>zeit stattfindet, soll die Meinung <strong>der</strong> Betroffenen<br />

einholen. Erste Ergebnisse weisen darauf hin, dass in den meisten dieser Bereiche<br />

Optimierungsbedarf im Detail besteht, grundsätzlich aber die neuen Studiengänge nicht<br />

mehr infrage gestellt werden. Kritik äußern beide Seiten an <strong>der</strong> KMK-Vorgabe, dass jedes<br />

Modul mindestens fünf Credits erbringen und nur eine Prüfung umfassen soll. <strong>Der</strong>zeit läuft<br />

eine vergleichbare Untersuchung von vier <strong>aus</strong>gewählten Masterstudiengängen. Die Studie<br />

wird im Herbst 2011 abgeschlossen.<br />

1. Hintergrund, Konzept und Ablauf <strong>der</strong> Untersuchung<br />

In Bayern begann die flächendeckende Umstellung <strong>der</strong> Studiengänge auf das Bachelor- und<br />

Mastersystem nach einer längeren Erprobungsphase etwas später als in den meisten<br />

deutschen Län<strong>der</strong>n. Die systematische Umstellung ist hier erst seit Herbst 2005 offizielle<br />

Politik, die entsprechende Umsetzung ins Bayerische Hochschulgesetz erfolgte zum 1. Juni<br />

2006. Im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und<br />

Kunst führt das Bayerische Staatsinstitut für <strong>Hochschulforschung</strong> und Hochschulplanung<br />

(IHF) eine Studie zu Bachelor- und Masterstudiengängen an bayerischen Universitäten und<br />

Hochschulen für angewandte Wissenschaften durch, die <strong>der</strong> Sicherung <strong>der</strong> Qualität in den<br />

neuen Studiengängen dienen soll. Im Zentrum steht eine vergleichende Untersuchung <strong>der</strong><br />

Konzeptionen einzelner exemplarischer Studiengänge <strong>aus</strong> den wichtigsten Fächergruppen<br />

mit dem Ziel, Hinweise darauf zu geben, ob <strong>der</strong> eingeschlagene Weg <strong>der</strong> „Reform <strong>der</strong><br />

Reform“ von Studiengängen in die richtige Richtung führt.<br />

Zu Beginn <strong>der</strong> Studie im Sommer 2009 war schon eine Fülle wahrgenommener Defizite,<br />

insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Bachelorstudiengänge, in <strong>der</strong> hochschulpolitischen Diskussion. Diese war<br />

aber noch kaum durch wissenschaftliche Studien untermauert. Wo erste Ergebnisse<br />

vorlagen, beruhten diese auf bundesweiten Untersuchungen (Heublein et al. 2008; DAAD/<br />

BMBF/HIS 2009; Minks/Briedis 2005 und 2005a; Multrus/Bargel/Ramm 2008; Rehburg 2005;<br />

Winter 2009; Witte/Huismann 2008, Zervakis 2008); bayernspezifische Daten lagen nur<br />

vereinzelt vor (Gensch 2008 und Gensch/Schindler 2003). Aus den amtlichen Statistiken<br />

ließen sich keine Rückschlüsse auf die Qualität <strong>der</strong> neuen Studiengänge ziehen. Ein

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