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Der Bologna-Prozess aus Sicht der Hochschulforschung

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Lehrkompetenz und Kompetenzentwicklung bei Studierenden | Seite 113<br />

negativ eingeschätzten Folgen war mit <strong>der</strong> Frage nach hochschuldidaktischen Eingriffsmöglichkeiten<br />

verbunden.<br />

Tabelle 1: 3x3-Matrix <strong>der</strong> Szenarien (Paetz et al. 2001, S. 85)<br />

Szenario: Lehre Prüfung Akad.<br />

Selbstverwaltung<br />

<strong>Der</strong> <strong>Bologna</strong>-<br />

<strong>Prozess</strong> hat positive<br />

Konsequenzen<br />

<strong>Der</strong> <strong>Bologna</strong>-<br />

<strong>Prozess</strong> hat<br />

negative<br />

Konsequenzen<br />

Mit dem <strong>Bologna</strong>-<br />

<strong>Prozess</strong> än<strong>der</strong>t sich<br />

nicht viel<br />

Aufgrund <strong>der</strong><br />

detaillierten Struktur<br />

<strong>der</strong> Module und<br />

Modulbeschreibungen<br />

herrscht weniger<br />

Planungsaufwand bei<br />

<strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong><br />

Seminare – die Lehre<br />

ist praxis- und<br />

kompetenzorientierter.<br />

Durch die<br />

Modulbeschreibungen<br />

ergibt sich eine Form<br />

vorgefertigter<br />

Schablonen, die<br />

regelmäßig zur<br />

Anwendung gelangen.<br />

Dadurch entwickeln<br />

sich Routinen.<br />

Methodische und<br />

inhaltliche<br />

Neuerungen sind<br />

aufgrund solcher<br />

starren Strukturen<br />

kaum mehr<br />

umsetzbar.<br />

Aufgrund des<br />

<strong>Bologna</strong>-<strong>Prozess</strong>es<br />

entsteht kein<br />

zusätzlicher Mehraufwand<br />

in <strong>der</strong> Lehre,<br />

da es sich lediglich um<br />

eine Verschiebung <strong>der</strong><br />

bereits bestehenden<br />

Aufgaben handelt –<br />

Aufwand und<br />

Ersparnis halten sich<br />

die Waage.<br />

Studienbegleitende<br />

Prüfungen<br />

ermöglichen einen<br />

reliablen und validen<br />

Eindruck über die<br />

mittelfristige<br />

Leistungsentwicklung<br />

von Studierenden.<br />

Kurze Momentaufnahmen<br />

werden so<br />

vermieden.<br />

Standardisierte<br />

Testverfahren<br />

erlauben eine<br />

transparente<br />

Leistungsbeurteilung<br />

und die<br />

Vergleichbarkeit <strong>der</strong><br />

Leistungen.<br />

Ständige Rückfragen<br />

und Diskussionen um<br />

Bewertungen<br />

erschweren den<br />

Universitätsalltag<br />

erheblich. Zudem führt<br />

<strong>der</strong> Prüfungsaufwand<br />

für die Modulprüfungen<br />

zu einer<br />

immensen<br />

Mehrbelastung im<br />

Semester.<br />

Für die Prüfungen<br />

ergeben sich lediglich<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Prüfungsmodalitäten.<br />

Die Prüfungsbelastung<br />

für Dozenten hat sich<br />

durch <strong>Bologna</strong> nicht<br />

merklich verän<strong>der</strong>t.<br />

Gleiche<br />

Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die Seminarteilnehmer<br />

und eine<br />

einheitliche Prüfungsordnung<br />

erleichtern die<br />

akademische Selbstverwaltung<br />

sowohl <strong>aus</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong><br />

Studierenden als auch<br />

<strong>aus</strong> Dozentensicht.<br />

Ebenso wird innerhalb<br />

<strong>der</strong> gegebenen Richtlinien<br />

eine Profilbildung<br />

<strong>der</strong> einzelnen<br />

Fakultäten erleichtert.<br />

Durch den Zwang zur<br />

Profilierung und den<br />

dadurch steigenden<br />

Aufwand für u.a.<br />

curriculare Entwicklungen(Modulzeugnisse,<br />

Prüfungen<br />

etc.) und<br />

Akkreditierungen nimmt<br />

<strong>der</strong> Wettbewerb um<br />

Ressourcen<br />

unverhältnismäßig stark<br />

zu.<br />

<strong>Der</strong> erhöhte<br />

verwaltungstechnische<br />

Aufwand bewirkt eine<br />

Vernachlässigung <strong>der</strong><br />

Lehrvorbereitung.<br />

Die akademische<br />

Selbstverwaltung bleibt<br />

in ihrer Relevanz für<br />

den Arbeitsalltag <strong>der</strong><br />

Dozierenden durch den<br />

<strong>Bologna</strong>-<strong>Prozess</strong><br />

unverän<strong>der</strong>t.

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