29.10.2012 Aufrufe

Der Bologna-Prozess aus Sicht der Hochschulforschung

Der Bologna-Prozess aus Sicht der Hochschulforschung

Der Bologna-Prozess aus Sicht der Hochschulforschung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Qualitätsentwicklung und -steuerung | Seite 273<br />

schaftsorientiertem Lehren und Studieren – geschaffen. Aber auch ein Gelingen hochschuldidaktischer<br />

Weiterbildung im angezeigten Sinn ist nicht selbstverständlich und die<br />

Verschränkung durch Weiterbildung formeller und Selbstsorgen informeller Kompetenzentwicklung<br />

bleibt weiter ein Problem.<br />

Die hochschuldidaktische Weiterbildung ist kompetenzorientiert strukturiert, modularisiert<br />

und mit einem Zertifikat versehen. Sie präferiert lern- und studierbezogene Lehrkompetenz.<br />

Die Community ist weitgehend auf Weiterbildungsmanagement <strong>aus</strong>gelegt, als wissenschaftliche<br />

Domäne unterstrukturiert. Neue Akteurinnen und Akteure (<strong>aus</strong> Fachdomänen) treten<br />

ins Feld von Forschung und Weiterbildung.<br />

1.3. Informelle o<strong>der</strong> autonome Entwicklung von Lehrkompetenz<br />

In den Untersuchungen des BMBF-Projekts ProfiLe wird eine Kompetenzentwicklung in <strong>der</strong><br />

Lehre sichtbar, die den gesamten Wirkungszusammenhang von Entwicklungsbiografien,<br />

Strategien des Kompetenzerwerbs, Konzeptualisierung und wissenschaftlicher Reflexion,<br />

Diversität von Lehrhandeln in sich einschließt.<br />

Das Forschungsprojekt beansprucht, alle Bereiche des Konstruktionszusammenhangs von<br />

Kompetenzentwicklung in <strong>der</strong> Lehre zu umfassen. Dabei zeigen sich eine beachtliche<br />

Kompetenz in selbstsorgen<strong>der</strong> und selbstverantworteter Reflexion z.T. in Kombination mit<br />

eigener Lehr-Lern-Forschung, aber auch eine markante Unterstrukturierung in kompetenzorientierter<br />

Reflexion, Flexibilisierung und Innovation von Lehrkonzepten sowie <strong>der</strong><br />

Diversifikation von Lehrhandeln.<br />

� Sie entwickelt sich vorrangig autonom, selbstgesteuert, selbstverantwortet und<br />

selbstreflexiv.<br />

� Sie entwickelt sich hochgradig differenziell.<br />

� Elaborierte Kompetenz ist vor allem fachbezogen und in didaktischer Hinsicht unterstrukturiert.<br />

� Lehrkompetenz entwickelt sich unterhalb ihrer Möglichkeiten einer<br />

wissenschaftlichen Reflexion.<br />

� Selbstgesteuerte Lehrkompetenzentwicklung leidet an einem eklatanten Mangel an<br />

verwissenschaftlichter Kommunikation.<br />

1.4. Erste Ergebnisse<br />

1. Lehrkompetenz entfaltet sich in einer Mischung von informellen und formellen<br />

<strong>Prozess</strong>en.<br />

2. Man findet Hinweise für eine Typisierung von Kompetenzentwicklung (horizontale<br />

Typisierung) als eine insgesamt aber eher durchlässige Strukturierung und<br />

für eine Typisierung von Kompetenztypen (vertikale Typisierung) als eine<br />

durchlässige Strukturierung.<br />

3. Lehrkompetenz ist am besten zu verstehen als rhizomatische Struktur von Knoten<br />

und Kanten.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!