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Der Bologna-Prozess aus Sicht der Hochschulforschung

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Ausblick | Seite 285<br />

empfundenen Themenbereiche bearbeiteten. Die Erfahrungen <strong>aus</strong> Freiburg zeigen, dass bei<br />

entsprechenden Strukturen eine studentische Partizipation nicht zu Blockaden führt, son<strong>der</strong>n<br />

die Optimierung von <strong>Bologna</strong> beför<strong>der</strong>n kann (vgl. Bischof 2010).<br />

3. Was kann das Hochschulmanagement tun, um die<br />

Forschungsergebnisse produktiv für Entscheidungen<br />

über die <strong>Bologna</strong>-Umsetzung einzusetzen?<br />

Damit Forschungsergebnisse, die in Handlungsempfehlungen überführt werden, adäquat<br />

umgesetzt werden können, gibt es aber auch eine Reihe von Anfor<strong>der</strong>ungen, die von den<br />

Hochschulmanager(inne)n erfüllt werden müssen.<br />

Die Praktiker(innen) beschäftigen sich zu wenig mit den Forschungsergebnissen –<br />

welche, wie bereits erwähnt, adäquat und verständlich formuliert sowie verbreitet werden<br />

müssen. Hochschulmanager(innen) sollten jedoch ihrerseits aktiv nach verwertbaren<br />

Forschungsergebnissen recherchieren statt Reform vollständig theoriefrei zu praktizieren.<br />

Die Hochschulmanager(innen) müssen dabei natürlich ein notwendiges Rüstzeug<br />

mitbringen, um Ergebnisse richtig zu verstehen, einzuordnen, adäquat auf die eigene<br />

Situation zu transferieren und die dar<strong>aus</strong> abgeleiteten Maßnahmen zu implementieren.<br />

Dies impliziert die Notwendigkeit einer Professionalisierung von Hochschulmanager(inne)n,<br />

beispielsweise durch eine spezialisierte, akademische Ausbildung im<br />

Hochschulmanagement, welche Managementpraxis mit wissenschaftlichen Methoden<br />

verbindet. Insbeson<strong>der</strong>e für die Beschäftigten an Schnittstellen zwischen administrativen,<br />

wissenschaftlichen und Serviceaufgaben ist eine Professionalisierung vonnöten, da sie die<br />

Heterogenität <strong>der</strong> zu erfüllenden Aufgaben nicht nur bewältigen, son<strong>der</strong>n auch optimal<br />

nutzen können müssen. Dieser Umstand erfährt durch aktuelle, stetige Verän<strong>der</strong>ungen eine<br />

weitere Komponente – müssen doch Hochschulmanager(innen) die Fähigkeiten erwerben,<br />

um diesem ständigen Wandel begegnen zu können. Mit neuartigen Aufgaben werden<br />

ebenfalls neue Stellen geschaffen, welche adäquat besetzt werden müssen (<strong>aus</strong>führlicher<br />

dazu siehe den Beitrag von Merkator/ Schneij<strong>der</strong>berg auf den Seiten 204-216 dieser<br />

Publikation).<br />

Auf Basis einer Professionalisierung wird auch das möglich, was im Ausland bereits<br />

verbreitet ist: Die Etablierung von „Institutional Research“ an Hochschulen, d.h. die auf<br />

die eigene Praxis bezogene Forschung über Hochschulen, <strong>der</strong> integrierte Umgang mit<br />

internen Reformprozessen und <strong>der</strong> Forschung über genau diese <strong>Prozess</strong>e an einer<br />

Hochschule.<br />

4. Welche Rolle können Diskussionen zwischen<br />

Forscher(inne)n und Manager(inne)n spielen?<br />

Neben <strong>der</strong> Formulierung von handlungsorientierten Empfehlungen sollte die Wissenschaft<br />

auch dafür sorgen, dass eben diese in <strong>der</strong> Praxis wahrgenommen werden können.<br />

Gegenwärtig lässt sich lei<strong>der</strong> noch eine Lücke zwischen (den Wissensständen von)<br />

Hochschulforscher(inne)n und Hochschulmanager(inne)n attestieren: Es fehlt schlichtweg<br />

häufig <strong>der</strong> Aust<strong>aus</strong>ch untereinan<strong>der</strong>, um Lerneffekte zu generieren. Daher war das Konzept<br />

<strong>der</strong> Tagung „<strong>Der</strong> <strong>Bologna</strong>-<strong>Prozess</strong> <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> <strong>Hochschulforschung</strong> – Analysen und<br />

Impulse“, welche vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geför<strong>der</strong>t und

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