Handbuch freiheitlicher Politik
Ein Leitfaden für Führungsfunktionäre und Mandatsträger der Freiheitliche Partei Österreichs (4. Auflage/2013)
Ein Leitfaden für Führungsfunktionäre und Mandatsträger der Freiheitliche Partei Österreichs (4. Auflage/2013)
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4.1.5) Weg vom Niedrigstlohnbereich und<br />
gleicher Lohn für gleiche Arbeit<br />
Familienarbeit etwa in Form eines „Elterngehalts“.<br />
Es ist nötig, der Ausbildung der Mädchen größeres<br />
Augenmerk zu schenken, damit diese<br />
nicht primär Niedrigstlohnberufe ergreifen. Die<br />
finanzielle Unterstützung für Frauen und Mädchen<br />
bei Weiterbildungsmaßnahmen ist geeignet,<br />
junge Frauen vermehrt für neue Berufsbilder<br />
zu ermutigen.<br />
Da viele Frauen – vor allem aus familiären Gründen<br />
- teilzeitbeschäftigt sind, ist zudem auf ein<br />
entsprechendes Angebot an qualitätsvollen<br />
Teilzeitarbeitsplätzen auch abseits von Niedriglohnberufen<br />
hinzuwirken. Tatsächlich haben wir<br />
zwar eine formalrechtliche Gleichstellung, diese<br />
greift aber außerhalb des öffentlichen Dienstes<br />
nur begrenzt. Um das zu ändern, braucht es vor<br />
allem bewusstseinsbildende Maßnahmen, z.B.<br />
um einem Arbeitgeber näher zu bringen, dass<br />
eine mögliche Schwangerschaft kein Unglück<br />
ist, wegen dessen man eine Frau nicht einstellt.<br />
Vor allem im Rahmen von an Bedingungen geknüpften<br />
Förderungsvergaben kann hier ein<br />
Umdenken erreicht werden.<br />
4.1.6) Soziale Herausforderungen<br />
Ein weiteres wichtiges Anliegen ist die Verbesserung<br />
der sozialen Situation von Frauen. Dabei<br />
ist das Augenmerk insbesondere auf die Förderung<br />
von Frauen über 50 und von Wiedereinsteigerinnen<br />
zu legen. Die Absicherung im Alter soll<br />
durch ein freiwilliges Pensionssplitting verbessert<br />
werden. Diesbezüglichen Zwang lehnen wir<br />
jedoch ab. Zudem bedarf es einer transparenten<br />
Leistungsförderung für die derzeit unbezahlte<br />
Die Verbesserung der Situation von Frauen im<br />
ländlichen Raum ist ebenso vordringlich, um<br />
der Landflucht vor allem junger Frauen vorzubeugen.<br />
Allerdings geht es hier nicht nur<br />
um Ausbildung und politische Mitbestimmung,<br />
wie im Regierungsprogramm suggeriert wird.<br />
Vielmehr wäre eine Verbesserung der Einkommenssituation,<br />
vor allem für Bäuerinnen,<br />
vordringliche Aufgabe. Wenn man die Entwicklung<br />
auf diesem Gebiet betrachtet, muss man<br />
nämlich feststellen, dass diese weit hinter der<br />
Einkommenssituation anderer Berufsgruppen<br />
zurückgeblieben ist. Und der Anteil an Bäuerinnen,<br />
die auch Betriebsführerinnen sind, ist<br />
in einigen Bundesländern, etwa Wien oder Tirol,<br />
geradezu beschämend. Diese triste finanzielle<br />
Situation setzt sich im Alter fort: Die Bäuerinnenpension<br />
beträgt im Schnitt nicht einmal 500<br />
Euro brutto im Monat. Auch hier gilt es, neue<br />
Strukturen zu schaffen.<br />
4.1.7) Verbesserte Frauenförderung<br />
Die von 2008 bis 2012 mit ca. 5 Millionen Euro<br />
nahezu konstanten Mittel für Frauenförderung<br />
gingen und gehen überwiegend an langjährige<br />
Förderungsnehmer, die Beratungs- und Betreuungsleistungen<br />
für Frauen in Not- und Krisensituationen<br />
anbieten. Durch diese Vorgangsweise<br />
ist bereits jeweils zu Jahresbeginn ein Großteil<br />
des Budgets verplant, und nur wenige innovative<br />
Einzelprojekte können gefördert werden. Auch<br />
die definierten Wirkungsziele sind sehr allgemeiner<br />
Natur und damit de facto kaum überprüfbar.<br />
Weiters fehlen Kriterien zur Evaluierung des Er-<br />
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Familie und Generationen