Handbuch freiheitlicher Politik
Ein Leitfaden für Führungsfunktionäre und Mandatsträger der Freiheitliche Partei Österreichs (4. Auflage/2013)
Ein Leitfaden für Führungsfunktionäre und Mandatsträger der Freiheitliche Partei Österreichs (4. Auflage/2013)
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Recht und Gerechtigkeit<br />
Die Freiheit der Bürger wird gewährleistet und geschützt durch den freiheitlichen Rechtsstaat<br />
und eine echte Solidargemeinschaft.<br />
3.1) Der Staat und seine Bürger<br />
3.1.1) Souveränität unserer Heimat<br />
Die Bundesregierung hat den Staat Österreich<br />
und seine Bürger durch den Beitritt zur EU ohne<br />
Wenn und Aber sowie durch die Zustimmungen<br />
zu deren Erweiterung und durch die Ratifizierung<br />
des Reformvertrages (Vertrag von Lissabon)<br />
so weit entrechtet, dass dem Staat und<br />
seinen Bürgern ein großer Teil des eigenstaatlichen<br />
Gestaltungsrechts genommen wurde.<br />
Die Regierungsparteien haben den EU-Fiskalpakt<br />
und gemeinsam mit den Grünen den<br />
ESM-Vertrag am 4. Juli 2012 beschlossen.<br />
Mit dem ESM-Vertrag, der außerhalb des EU-<br />
Reformvertrages liegt, wurde eine zwingende<br />
Volksabstimmung über die Änderung der österreichischen<br />
Verfassung sowie des EU-Reformvertrages,<br />
bei dem schon der österreichischen<br />
Bevölkerung unter Verfassungsbruch die Abstimmung<br />
verweigert wurde, umgangen.<br />
Schon mit dem EU-Reformvertrag geriet Österreich<br />
in die Abhängigkeit der EU-Bürokratie.<br />
Schließlich wurde mit den im Juli 2012 beschlossenen<br />
Verträgen, durch die die Budget- und Finanzhoheit<br />
Österreichs ausgehebelt wurde, der<br />
Verlust der Selbstbestimmung Österreichs endgültig<br />
besiegelt.<br />
Nicht nur der Einfluss der EU sondern auch die<br />
durch so viele Änderungen verunstaltete Verfassung,<br />
die einem modernen demokratischen Staat<br />
nicht mehr gerecht wird, machen eine Verfassungsänderung<br />
(Kodifizierung, Überarbeitung)<br />
notwendig.<br />
3.1.2) Grundrechts- und Bürgerkatalog<br />
Im Wesentlichen beruhen die verfassungsrechtlich<br />
gewährleisteten Grundrechte derzeit noch<br />
auf Gesetzesmaterien, welche aus der Mitte des<br />
vorvorigen Jahrhunderts übernommen oder als<br />
völkerrechtliche Normen in das innerstaatliche<br />
Recht transformiert wurden.<br />
Obwohl es mit der Menschenrechtskonvention<br />
und der EU-Grundrechtscharta auf internationaler<br />
Ebene zwei, sich manchmal leider<br />
widersprechende, Instrumente zur Stärkung<br />
der Grundrechte gibt, werden auf nationaler<br />
383<br />
Ebene nach wie vor die Bürgerrechte ausgehöhlt,<br />
wobei dieser Vorgang auch teilweise<br />
sinnverkehrt durch die Menschenrechtskonvention<br />
und die EU-Grundrechtscharta verstärkt<br />
wird.<br />
Österreich und seine Bürger vermissen bis<br />
heute einen geschlossenen und umfassenden<br />
Grundrechts- und Bürgerrechtskatalog sowie<br />
eine klare Definition der Staatsaufgaben.<br />
Grundrechte, Bürgerrechte und Staatsaufgaben<br />
Recht und Gerechtigkeit