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Handbuch freiheitlicher Politik

Ein Leitfaden für Führungsfunktionäre und Mandatsträger der Freiheitliche Partei Österreichs (4. Auflage/2013)

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Zukunft vergisst, wird binnen weniger Generationen<br />

vergehen. Dies zu verhindern, hat sich<br />

die FPÖ als soziale Heimatpartei zur Aufgabe<br />

gemacht. Daher haben Familienpolitik und damit<br />

gerechter Leistungsausgleich für Familien<br />

einen hohen Stellenwert in unserem Programm.<br />

Die freiheitliche Familienpolitik orientiert sich<br />

vor allem an vier wesentlichen Zielen:<br />

• dem Kindeswohl,<br />

• der Gerechtigkeit,<br />

• der Wahlfreiheit,<br />

• dem Anstieg der Geburtenrate.<br />

Für das Wohl unserer Kinder ist entscheidend,<br />

dass den Eltern ausreichend Zeit für ihre Kinder<br />

bleibt. Weder Väter noch Mütter dürfen durch<br />

finanzielle Zwänge oder Anreize bzw. durch<br />

Furcht vor dem Verlust des Arbeitsplatzes zu<br />

vorzeitiger Rückkehr zur Erwerbsarbeit gedrängt<br />

werden. Die Steigerung der Mütter- oder<br />

Väterbeschäftigungsquote bei Eltern von Kleinkindern<br />

ist für uns kein erstrebenswertes Ziel.<br />

In einem Staat wie Österreich muss es möglich<br />

sein, dass zumindest ein Elternteil ohne drastische<br />

finanzielle Einbußen für die Familie, ohne<br />

Ansehensverluste oder Wettbewerbsnachteile<br />

beim Wiedereinstieg in den Arbeitsprozess, die<br />

Kinder bis zum Kindergartenalter selbst betreuen<br />

kann. Dies kommt nicht nur dem Kindeswohl<br />

zugute, sondern wird auch von einer überwiegenden<br />

Zahl der österreichischen Eltern so<br />

gewünscht. Immerhin sind zwei Drittel der Familien<br />

mit Kindern unter drei Jahren und ein<br />

Drittel der Familien mit Kindern unter 15 Jahren<br />

Alleinverdienerfamilien. Noch vor wenigen<br />

Jahrzehnten war es möglich, mit einem durchschnittlichen<br />

Einkommen einer Mehrkindfamilie<br />

einen bescheidenen Wohlstand zu gewähren.<br />

Heute sind wir davon weit entfernt.<br />

Die besondere Bedeutung von Familien mit<br />

Kindern für den Erhalt unserer Solidargemeinschaft<br />

und für die Erfüllung des Generationenvertrages<br />

ist zu berücksichtigen. Die von unseren<br />

Kindern später erbrachten Sozialbeiträge<br />

kommen allen zugute. Die Benachteiligung kinderreicher<br />

Familien ist daher ungerecht und zu<br />

beenden. Gerechtigkeit verlangt vor allem einen<br />

fairen Leistungsausgleich zugunsten von Eltern.<br />

Unter dem Gesichtspunkt der Wahlfreiheit und<br />

der These der notwendigen Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf wird derzeit von den politisch<br />

Verantwortlichen der Ausbau der Ganztagesbetreuung<br />

für Kinder jedweden Alters gefördert.<br />

Und zwar von den Kinderkrippen für die<br />

Kleinsten bis zur Ganztagsschule. Das Ziel der<br />

Wahlfreiheit für die Familien wird jedoch nicht<br />

erreicht, wenn nicht die Freiheit der Wahl, sondern<br />

der finanzielle Druck bis hin zur materiellen<br />

Existenzangst zur Wahrnehmung dieser<br />

Ganztagsbetreuung führt.<br />

Mit den Maßnahmen zur Verwirklichung der Gerechtigkeit<br />

und Wahlfreiheit werden auch die<br />

Rahmenbedingungen für den notwenigen Anstieg<br />

der Geburtenrate in Österreich entsprechend<br />

verbessert. Staatliche Maßnahmen können<br />

– wie das Beispiel Frankreichs mit seiner<br />

hohen Geburtenrate von 1,8 Kindern pro Frau<br />

zeigt – die Geburtenrate positiv beeinflussen. Mit<br />

finanziellen Anreizen für österreichische Mehrkindfamilien,<br />

ehrlicher Öffentlichkeitsarbeit und<br />

141<br />

Familie und Generationen

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