Handbuch freiheitlicher Politik
Ein Leitfaden für Führungsfunktionäre und Mandatsträger der Freiheitliche Partei Österreichs (4. Auflage/2013)
Ein Leitfaden für Führungsfunktionäre und Mandatsträger der Freiheitliche Partei Österreichs (4. Auflage/2013)
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Eine Untersuchung der Universität Caen führte<br />
zu erschreckenden Ergebnissen und zeigte das<br />
von in der Gentechnik-Landwirtschaft eingesetzten<br />
Pestiziden ausgehende Gefahrenpotential.<br />
Davon unbenommen wurde mit der neuen<br />
EU-Pestizid-Richtlinie einmal mehr auf die Interessen<br />
der Industrie und nicht jene des Konsumentenschutzes,<br />
jene der Europäer Rücksicht<br />
genommen.<br />
rund 13 Milliarden US-Dollar. Mit dem Saatguthandel<br />
Marmot SA übernahm Monsanto die<br />
in Guatemala beheimatete Semillas Christiani<br />
Burkhard (SCB), die in Lateinamerika vor allem<br />
mit Mais- und Soja-Saatgut prominent vertreten<br />
ist. Als Kaufpreis wurden 135 Millionen Dollar<br />
kolportiert. Seminis, der weltgrößte Produzent<br />
von Gemüse-Saaten, ging 2005 für 1,2 Milliarden<br />
Dollar an Monsanto.<br />
66<br />
Heimat und Identität<br />
Das Paradeprodukt Monsantos ist Roundup, ein<br />
Totalherbizid (Hauptkomponente Glyphosat), das<br />
schwedischen und französischen Studien zufolge<br />
krebserregend ist. Roundup beeinflusst die<br />
Zellteilung im menschlichen Körper, Zellen werden<br />
instabil, Krebs entsteht. Roundup tötet alle<br />
Pflanzen, nur jene nicht, die gentechnisch resistent<br />
gemacht wurden. Da Gentechnik-Pflanzen<br />
gleichzeitig auskreuzen, verlieren die Bauern<br />
ihr eigenes, nicht kontaminiertes Saatgut. Sie<br />
brauchen für die sonach gentechnisch verunreinigten<br />
Pflanzen: Roundup. Die Abhängigkeitsfalle<br />
schnappt zu. Die transgene Verunreinigung<br />
liegt folglich im Kalkül des Konzerns. Ziel ist die<br />
Landwirtschaft ohne Landwirte. Ein in den USA<br />
angedachter Gesetzesentwurf trüge maßgeblich<br />
zu deren Etablierung bei, da er jede nicht gentechnisch<br />
verändernde Landwirtschaftsform de<br />
facto verunmöglicht, weil verbietet.<br />
90% aller weltweit angebauten GVOs stammen<br />
von Monsanto. 90% der in den USA angebauten<br />
Soja-Pflanzen sind Roundup-Ready-Soja. 70%<br />
aller Nahrungsmittel in den USA sind gentechnisch<br />
kontaminiert.<br />
Seit 1995 kaufte Monsanto weltweit über 50<br />
Saatgutunternehmen auf und investierte dafür<br />
Diese beachtlichen Beträge werden relativiert,<br />
legt man das Kalkül zur Erreichung der totalen<br />
Saatguthoheit, der totalen Lebensmittelkontrolle,<br />
der irreversiblen Nahrungsmittel-Diktatur<br />
zugrunde. Diese begründet sich nicht zuletzt auf<br />
der, dem Absorbieren der Konkurrenz folgenden<br />
Sortenverarmung. Schon heute verfügen die<br />
zehn größten Saatgutanbieter über einen mehr<br />
als 50%igen Marktanteil. Und alten Sorten soll<br />
gemäß einer bereits konzipierten EU-Richtlinie,<br />
aufgrund teurer, für viele Sortenerhalter nicht<br />
leistbaren Zulassungsverfahren, bald ganz der<br />
Garaus gemacht werden.<br />
Die Biopiraterie beschränkt sich freilich längst<br />
nicht auf Hain und Acker. Da gibt es überformatige<br />
Monsterlachse einer nordamerikanischen<br />
Firma, die schneller wachsen und erheblich<br />
größer geraten als die wildlebende Verwandtschaft,<br />
deren Männchen sich mit wildlebenden<br />
Weibchen verpaaren und ihre Degenerationen<br />
auf den Nachwuchs übertragen, weshalb mittelfristig<br />
ganze Populationen aussterben könnten.<br />
Da gab es aber auch die Anmeldung zweier Patente<br />
auf Schweinezucht in über 160 Staaten<br />
der Erde. Die Konsequenzen einer vollinhaltlichen<br />
Annahme des diesbezüglichen Antrags