Handbuch freiheitlicher Politik
Ein Leitfaden für Führungsfunktionäre und Mandatsträger der Freiheitliche Partei Österreichs (4. Auflage/2013)
Ein Leitfaden für Führungsfunktionäre und Mandatsträger der Freiheitliche Partei Österreichs (4. Auflage/2013)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2.6.4) Grünbrücken für<br />
unsere Wildtiere<br />
78<br />
Heimat und Identität<br />
Gut ein Viertel der Fläche Österreichs ist in irgendeiner<br />
Form unter Schutz gestellt, die Kategorien<br />
reichen vom „Nationalpark“ bis zu den<br />
„Naturdenkmälern“. Das Bewahrungsinteresse<br />
kann wertvollen Landschaften, seltenen Lebensgemeinschaften,<br />
Tier- und Pflanzenarten<br />
oder besonderen Erscheinungsformen der Natur<br />
gelten. Viele Schutzgebiete sind Teil des EU-<br />
Projektes Natura-2000. Es handelt sich dabei<br />
um ein Netzwerk von europäischer Bedeutung<br />
für den Schutz wildlebender Tiere und Pflanzen.<br />
Eine diesem Zweck dienende Richtlinie<br />
ist die „Fauna-Flora-Habitat-(FFH-)Richtlinie“<br />
(seit 1992), eine andere die „Vogelrichtlinie“ (seit<br />
1979). Beide Richtlinien listen in ihren Anhängen<br />
Lebensräume und Arten auf, für die europaweit<br />
ein Netz aus Schutzgebieten einzurichten ist .<br />
Eine weitere Ausweitung geschützter Flächen soll<br />
künftig auch unter Einbindung der Landesjagdverbände<br />
erfolgen, wobei anlässlich von Kommassierungen<br />
und Flurbereinigungen das Augenmerk<br />
vermehrt auf den Erhalt von Feldgehölzen<br />
und Windschutzstreifen zu richten sein wird, um<br />
die kleinräumige landwirtschaftliche Struktur der<br />
Landschaft nicht über Gebühr zu zerstören.<br />
Viele Wildtiere sind ausgesprochen<br />
wanderfreudig. Zwischen<br />
Sommer- und Winterlebensraum<br />
können über 100 Kilometer<br />
liegen. So legen z.B. junge<br />
Hirsche auf der Suche nach<br />
einer neuen Einstand noch größere<br />
Distanzen zurück. In der<br />
modernen Kulturlandschaft<br />
sind solche Wandermöglichkeiten durch Zäunungen,<br />
Verkehrswege, Siedlungen, Gewerbegebiete<br />
und andere Flächennutzungen oftmals<br />
unterbunden. Den Tieren droht damit Isolierung<br />
und das Erlöschen von lokalen Populationen.<br />
Aus <strong>freiheitlicher</strong> Sicht bedarf es deshalb wissenschaftlicher<br />
Projekte im Auftrag der einzelnen<br />
Landesregierungen, um Wanderlinien und<br />
Korridore zwischen Wildlebensräumen festzulegen<br />
und ein detailliertes Kartenmaterial zu<br />
erstellen, mit dem Raum- und Verkehrsplaner<br />
in Zukunft ein effizientes Instrument in der Hand<br />
haben, um eine weitere Verschlechterung der<br />
Lebensraumsituation heimischer Wildtierarten<br />
zu verhindern.<br />
Mit Duftzäunen, Wildwarnreflektoren und Wildäckern<br />
entschärfen Jäger bekannte Wildunfallschwerpunkte.<br />
Das Problem der zunehmenden<br />
Lebensraumzerschneidung durch Straßen lässt<br />
sich dadurch jedoch nicht lösen. Die FPÖ fordert<br />
deshalb, bei künftigen Straßen- und Schienenprojekten<br />
mehr Querungshilfen in Form von<br />
Wild- bzw. Grünbrücken einzuplanen, um einerseits<br />
die Risiken für Mensch und Tier zu re-