Handbuch freiheitlicher Politik
Ein Leitfaden für Führungsfunktionäre und Mandatsträger der Freiheitliche Partei Österreichs (4. Auflage/2013)
Ein Leitfaden für Führungsfunktionäre und Mandatsträger der Freiheitliche Partei Österreichs (4. Auflage/2013)
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debatte ist mit äußerster Vorsicht zu betrachten.<br />
Das österreichische Gesundheitswesen benötigt<br />
Strukturreformen und nicht Einsparungen.<br />
Einsparungspotential von bis zu 2 Milliarden<br />
Euro bei einer gleichzeitig verbesserten Orientierung<br />
der Leistungen hin zum Patienten.<br />
222<br />
Gesundheit<br />
Die FPÖ fordert in diesem Zusammenhang mehr<br />
Transparenz. So wäre beispielsweise die Einführung<br />
der doppelten Buchhaltung bei den Krankenkassen<br />
ein wichtiger Schritt. Dadurch werden einzelne<br />
Finanzierungsstrukturen viel transparenter.<br />
Steigende Kosten bei den Kassen bedeuten<br />
nicht zwangsläufig einen Anstieg der Gesundheitsausgaben.<br />
In vielen Fällen kommt es zu einer<br />
Kostenverlagerung von den Spitälern zu den<br />
Kassen, die sachlich gerechtfertigt ist und den<br />
Patienten zugute kommt. Ein Beispiel dafür ist<br />
die Krebstherapie, die von Spitälern zu niedergelassenen<br />
Ärzten verlagert wird.<br />
Das Gesundheitssystem braucht vor allem optimierte<br />
Finanzierungsströme. Es wäre kontraproduktiv,<br />
eine Reform einseitig den Vorgaben<br />
eines Haushaltsjahres im Bundesbudget zu<br />
unterwerfen. Wie wir aus der Vorsorge wissen,<br />
können erhöhte Ausgaben in einzelnen Bereichen<br />
in Summe zu durchaus erheblichen Einsparungen<br />
führen.<br />
Eine nachhaltige Reform unseres Gesundheitswesens<br />
ist zu wichtig, um sie nur <strong>Politik</strong>ern zu überlassen.<br />
Ärztekammer, Apothekerkammer, Pflege- und<br />
Betreuungspersonal sowie Patientenanwälte sind<br />
unabdingbar in jeden Reformschritt einzubinden.<br />
Die FPÖ bekennt sich dazu, die Finanzierung aller<br />
Gesundheitsleistungen zu konzentrieren und<br />
künftig aus einem Topf sicherzustellen. Es kann<br />
nicht sein, dass die Krankenkassen zusätzlich<br />
belastet sind, weil Patienten nicht im Spital,<br />
sondern unter bestimmten Voraussetzungen in<br />
den eigenen vier Wänden, nachversorgt werden.<br />
Die Kosten hierfür sind für die öffentliche Hand<br />
in Wirklichkeit geringer. Gesundheit und Pflege<br />
sind aus einer Hand zu finanzieren.<br />
Das derzeitige System der Konkurrenzierung<br />
zwischen den verschiedenen Leistungsträgern<br />
(Krankenanstalten werden durch die öffentliche<br />
Hand direkt finanziert – der extramurale<br />
Bereich durch die Sozialversicherungen) ist ein<br />
politischer Schildbürgerstreich. Mit zielgerichteter<br />
Koordinierung und Vernetzung der verschiedenen<br />
Leistungsanbieter kann die Effizienz<br />
der eingesetzten Mittel – zum Wohle der<br />
Menschen - deutlich erhöht werden.<br />
Wir bekennen uns zu einer Neuordnung der Finanzierungsstruktur<br />
im Gesundheitswesen durch eine<br />
Verbreiterung der Beitragsgrundlage. Das würde<br />
eine weitgehende Entlastung des Faktors Arbeit<br />
garantieren.<br />
6.1.3) Sozialversicherung für Ausländer<br />
Die Gesundung des österreichischen Gesundheitssystems<br />
muss durch eine Effizienzsteigerung<br />
erfolgen und nicht durch Beitragserhöhunge.<br />
IHS und Gesundheitsexperten sehen ein<br />
Für Ausländer ist eine eigene Sozialversicherung<br />
zu schaffen, die den Zugang zur medizinischen<br />
Versorgung in Österreich finanziert.<br />
Diese Sozialversicherung wird durch Abgaben