Handbuch freiheitlicher Politik
Ein Leitfaden für Führungsfunktionäre und Mandatsträger der Freiheitliche Partei Österreichs (4. Auflage/2013)
Ein Leitfaden für Führungsfunktionäre und Mandatsträger der Freiheitliche Partei Österreichs (4. Auflage/2013)
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onsstaat, in dem ein optimaler Währungsraum<br />
zu erzwingen versucht werden könnte, setzt<br />
voraus, dass alle Unionsvölker durch Volksabstimmungen<br />
beschließen, ihre nationale Souveränität<br />
aufzugeben. Das ist illusorisch. Der<br />
Großstaat wäre auch das Ende von Freiheit, Demokratie,<br />
Rechtstaat und Sozialstaat. Das Euroabenteuer<br />
ruiniert die Volkswirtschaften der<br />
Unionsvölker, mittel- und langfristig aller, auch<br />
die Österreichs.<br />
Mit dem Austritt aus dem Währungsverbund<br />
würde die Republik Österreich wieder einen<br />
wesentlichen Teil der Souveränität seiner Bürgerschaft,<br />
nämlich mit der Währungshoheit die<br />
Wirtschafts- und letztlich die Sozialhoheit, verwirklichen.<br />
Das ist ein Gebot der Freiheit.<br />
10.3) Bekenntnis zur<br />
europäischen Integration<br />
Wir bekennen uns zur europäischen Integration,<br />
damit sich Europa im Zeitalter der Globalisierung<br />
in den weltweiten Verteilungskämpfen,<br />
insbesondere gegenüber den USA, gegenüber<br />
China, Russland, der islamischen Welt und anderen<br />
Teilen der Dritten Welt behaupten kann.<br />
Allerdings ist unser Bekenntnis ein Bekenntnis<br />
zu einem völlig anderen, als dem von Brüssel<br />
propagierten Europa. Zu einem Europa, das<br />
im Inneren möglichst föderativ und dezentral<br />
organisiert ist, das die Vielfalt der Kulturen,<br />
Sprachen und Völker nicht nur bewahrt, sondern<br />
bewusst weiterentwickelt – also zu einem<br />
Europa der sich ihrer Identität gewissen<br />
Völker und der miteinander verbündeten Nationalstaaten,<br />
einem Europa, das sich gegen<br />
unlebbaren Multikulturalismus, gegen Massenzuwanderung<br />
und gegen einen „melting<br />
pot“ wendet.<br />
Die Integration ist außerdem kein Wettlauf,<br />
sondern ein freiwilliges Aufeinanderzugehen.<br />
Wir sollten uns bewusst sein, eigentlich in Zeiten<br />
der Desintegration zu leben. Allein seit der<br />
Wende 1989 sind über 20 neue Staaten entstanden.<br />
Zwei Vielvölkerstaaten, die Sowjetunion<br />
und Jugoslawien, sind zerfallen. Die EU darf<br />
also nicht weiterhin auf einem bürgerfernen, im<br />
undurchschaubaren Dschungel der Bürokratie<br />
verlaufenden Weg mit überhöhter Geschwindigkeit<br />
forteilen und „Integration“ nur oberflächlich<br />
und wirtschaftlich betreiben. Das Zusammenwachsen<br />
Europas wird nur dann von Erfolg gekrönt<br />
sein, wenn es ohne Übereilung, auf Basis<br />
gleichberechtigter Zusammenarbeit<br />
der Staaten und<br />
von deren Bevölkerungen<br />
getragen, erfolgt. Dies<br />
kann nur im Rahmen eines<br />
Staatenverbundes geschehen,<br />
der der historisch gewachsenen<br />
Vielfalt unseres<br />
Kontinents Rechnung trägt.<br />
277<br />
Europa der Vielfalt