Handbuch freiheitlicher Politik
Ein Leitfaden für Führungsfunktionäre und Mandatsträger der Freiheitliche Partei Österreichs (4. Auflage/2013)
Ein Leitfaden für Führungsfunktionäre und Mandatsträger der Freiheitliche Partei Österreichs (4. Auflage/2013)
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Wohlstand und soziales Gleichgewicht<br />
re der Kunden zu verhindern. So ist das „gläserne<br />
Konto“ eindeutig abzulehnen. Es darf nicht<br />
sein, dass Sozialbehörden, Zoll, Polizei und Finanzämter<br />
die Kontendaten der Bürger jederzeit<br />
abfragen können, wie dies bereits in anderen<br />
EU-Staaten möglich ist. Oft findet dies auch<br />
ohne Wissen der Bank statt.<br />
5.1.10) Eurokrise und Schuldensozialismus<br />
Die mittlerweile dauerhafte Eurokrise wurde zwar<br />
durch das Platzen der amerikanischen Immobilienblase<br />
ausgelöst, die Ursachen liegen jedoch<br />
tiefer begraben und wurzeln in der Fehlkonstruktion<br />
der Eurozone. Staaten unterschiedlicher wirtschaftlicher<br />
Stärke wurden in einer Währungszone<br />
zusammengepfercht. Für eine Steigerung der<br />
Stabilität sollten die Maastricht-Kriterien dienen.<br />
Diese wurden jedoch sträflich missachtet. Die<br />
wirtschaftlich schwächeren GIIPS-Länder, Griechenland,<br />
Italien, Irland, Portugal und Spanien,<br />
konnten sich nach der Einführung des Euro günstiger<br />
finanzieren, da sie zu ähnlich niedrigen Zinsen<br />
Anleihen ausgeben konnten. Jedoch wurde<br />
nicht in die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
investiert, sondern vornehmlich in den Konsum.<br />
Die angehäuften Schuldenberge können durch die<br />
meisten GIIPS-Länder nicht mehr alleine bewältigt<br />
werden. Anstatt einen geordneten Konkurs<br />
zuzulassen und diese Länder aus der Eurozone<br />
ausscheiden zu lassen, wurde die Brandschutzmauer<br />
in Form der „No-Bailout“ – Klausel entfernt.<br />
Nunmehr müssen die stabileren Staaten<br />
wie Deutschland, Österreich und die Niederlande<br />
auch für die Schulden der anderen Länder haften.<br />
Diese Vergemeinschaftung von Schulden erfolgt<br />
über die verschiedenen Rettungsschirmkonstruktionen<br />
EFSF und ESM.<br />
Statt dieses Schuldensozialismus plädiert die FPÖ<br />
für eine Teilung der Eurozone in eine Hartwährungszone<br />
mit Deutschland, Österreich, Niederlande,<br />
Finnland und anderen stabilen Staaten sowie<br />
in eine Weichwährungszone unter der Führung<br />
Frankreichs. In der Hartwährungszone müssen die<br />
Maastricht-Stabilitätskriterien wieder verpflichtend<br />
hergestellt sowie die „No-Bailout“-Klausel fest<br />
verankert werden. Durch die EZB dürfen keine weiteren<br />
Aufkäufe von Staatsanleihen mehr erfolgen.<br />
Für die Erhaltung der Stabilität der Währung sollten<br />
sämtliche Goldbestände der Nationalbank<br />
nach Österreich rückgeführt werden. Die Bestände<br />
sollen fortan nicht vermindert werden dürfen. Im<br />
Gegenteil: Die FPÖ fordert eine 20%tige Deckung<br />
der Währung durch Gold. Die übrige Deckung soll<br />
durch Waren und wirtschaftliche Leistung erfolgen.<br />
Die FPÖ setzt sich für eine Umkehr der Verlagerung<br />
von Kompetenzen an Brüssel ein. Wir brauchen<br />
nicht mehr Europa zur Lösung der Schuldenkrise<br />
sondern ein tatsächlich subsidiär agierendes<br />
Europa. Das Europa der Vielfalt und der Freiheit<br />
muss wiederhergestellt werden.<br />
5.2) Staatsfinanzen und<br />
Steuergerechtigkeit<br />
5.2.1) Ausgeglichenes Budget –<br />
schlanker Staat<br />
Die FPÖ strebt ein über den Konjunkturzyklus<br />
ausgeglichenes Budget an. Wir wollen nachfolgende<br />
Generationen nicht mit weiteren Schulden<br />
belasten.