Kirchenverfassung - Evangelische Kirche in Österreich
Kirchenverfassung - Evangelische Kirche in Österreich
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III. Allgeme<strong>in</strong>es <strong>Evangelische</strong>s<br />
<strong>Kirche</strong>nrecht<br />
1. <strong><strong>Kirche</strong>nverfassung</strong><br />
III1<br />
Ruhestand verlängert. Dies ist im Amtsblatt<br />
kundzumachen. 151<br />
(3) Wählbar s<strong>in</strong>d geistliche Amtsträger oder<br />
Amtsträger<strong>in</strong>nen der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> A.B. bzw.<br />
Mitglieder der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> A.B. des weltlichen<br />
Standes. Geistliche und weltliche Mitglieder des<br />
Oberkirchenrates müssen m<strong>in</strong>destens 35 Jahre alt se<strong>in</strong><br />
und die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen; 152 die<br />
151 Geändert mit der Novelle 2010 (ABl. Nr. 4/2011).<br />
152 Der RVA hat sich bei der Vorbereitung der Vorlage für die 2.<br />
Session der XI. Generalsynode e<strong>in</strong>gehend mit der Frage beschäftigt,<br />
ob das Erfordernis der österreichischen Staatsbürgerschaft<br />
beibehalten werden soll. Der RVA hat dabei auch die Frage geprüft,<br />
ob e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schränkung auf Kandidaten österreichischer<br />
Staatsbürgerschaft EWR- bzw. EU-konform ist und ist zu folgendem<br />
Ergebnis gelangt. Art. 48 Abs. 4 des EWG-Vertrages vom 25.3.1957<br />
(EWGV) sieht e<strong>in</strong>e Ausnahme von der Verpflichtung der<br />
Freizügigkeit h<strong>in</strong>sichtlich der Verwaltungen der Mitgliedsstaaten<br />
vor. Nun ist nach Gerhard ROBBERS Beitrag über „Die <strong>Kirche</strong>n<br />
und das Europarecht“, abgedruckt <strong>in</strong> „Staatliches Religionsrecht im<br />
europäischen Vergleich“, hrsg. v. Richard PUZA u. A.,<br />
UniversitätsVlg Freiburg, Schweiz, ISBN 3-7278-0922-1, zwar<br />
zweifelhaft, ob diese Bestimmung auf die <strong>Kirche</strong>n Anwendung<br />
f<strong>in</strong>det auch <strong>in</strong>sofern sie Körperschaften öffentlichen Rechts s<strong>in</strong>d<br />
(a.a.O. S. 185), doch steht zweifelsfrei fest, dass die oben<br />
angeführten Amtsträger Hoheitsgewalt ausüben, und zwar jedenfalls<br />
auf dem Gebiet des Schulwesens als Träger von Aufsichtsrechten<br />
und <strong>in</strong> Bezug auf das Matrikenwesen, <strong>in</strong>sbesonders die sogenannten<br />
Altmatriken. Die Zugangsbeschränkung auf österreichische<br />
Staatsbürger sche<strong>in</strong>t so auch von den „Römischen Verträgen“ als den<br />
Grundsatzregelungen der Europäischen Union gedeckt. (ABl. Nr.<br />
93/1994)<br />
183<br />
184<br />
III1<br />
Mitglieder des weltlichen Standes müssen dem<br />
Presbyterium e<strong>in</strong>er <strong>Evangelische</strong>n Pfarrgeme<strong>in</strong>de<br />
angehören oder zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>e Funktionsperiode<br />
angehört haben, wenn sie e<strong>in</strong>em Presbyterium aktuell<br />
angehören, s<strong>in</strong>d sie frei, b<strong>in</strong>nen Jahresfrist auszuscheiden.<br />
(4) Mitglieder des geistlichen Standes haben bei ihrem<br />
Amtsantritt auf ihre bisherige Amtsstelle zu verzichten,<br />
Mitglieder des weltlichen Standes werden haupt- oder<br />
nebenamtlich oder ehrenamtlich tätig. 153<br />
153 Die Synode A.B. wird <strong>in</strong> Zukunft bei den Wahlvorgängen<br />
folgende (Vor)entscheidungen treffen müssen:<br />
a. welche Oberkirchenräte und Oberkirchenrät<strong>in</strong>nen hauptamtlich,<br />
nebenamtlich oder<br />
b. ehrenamtlich zu bestellen se<strong>in</strong> könnten;<br />
c. und welche Anforderungen dafür gestellt werden sollten. Dabei<br />
wird sich die Synode A.B. von den jeweils erforderlichen<br />
Arbeitsbereichen des Oberkirchenrates <strong>in</strong> der folgenden<br />
Funktionsperiode leiten lassen (Art. 81 Abs. 1 Z. 2). Als<br />
Beispiel:<br />
• <strong>Kirche</strong>nentwicklung, Projekte und Projektteams, PR,<br />
Fundrais<strong>in</strong>g<br />
• Mission, Diakonie, Werke, Geme<strong>in</strong>schaften usw.,<br />
Sonderseelsorgen<br />
• Personalverwaltung, -entwicklung und -fortbildung,<br />
Ehrenamtliche<br />
• Bildung, Schule, Religionsunterricht<br />
• Staatskirchenrechtliche und ökumenische Beziehungen,<br />
Internationales.<br />
d. Wirtschaftliche und rechtliche Fragen s<strong>in</strong>d Querschnittsmaterien<br />
und Serviceleistungen; sie sollten <strong>in</strong> Zukunft von den dafür<br />
qualifizierten <strong>Kirche</strong>nräten wahrgenommen werden. (ABl. Nr.<br />
231/2011)<br />
III. Allgeme<strong>in</strong>es <strong>Evangelische</strong>s<br />
<strong>Kirche</strong>nrecht<br />
1. <strong><strong>Kirche</strong>nverfassung</strong>