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Analysis II für Mathematiker

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Lemma 12.3 Seien U ⊆ R n und V ⊆ R m offen und f : U → V eine stetigdifferenzierbare Funktion mit differenzierbarer Umkehrfunktion. Dann gilt:(a) für jedes x ∈ U ist f ′ (x) ∈ L(R n ,R m ) invertierbar, und(f ′ (x) ) −1= (f −1 ) ′( f(x) ) . (12.2)(b) m = n.(c) f : U → V ist ein Diffeomorphismus.Beweis Sei x ∈ U und y = f(x). Mit der Kettenregel folgt aus f −1 ◦ f = id Uund f ◦f −1 = id V , dassid R n= (f −1 ◦f) ′ (x) = (f −1 ) ′( f(x) )·f ′ (x),id R m = (f ◦f −1 ) ′ (y) = f ′( f −1 (y) )·(f −1 ) ′ (y) = f ′ (x)·(f −1 ) ′( f(x) ) .Also ist f ′ (x) invertierbar, und es gilt (12.2). Aus der Invertierbarkeit von f ′ (x) ∈L(R n ,R m ) folgt weiter m = n (lineare Algebra). Schließlich ist(f −1 ) ′ : V → L(R n ), y ↦→ ( f ′ (f −1 (y)) ) −1. (12.3)Um (c) zu zeigen, müssen wir die Stetigkeit dieser Funktion zeigen. Nach Voraussetzungsind f −1 und f ′ stetig. Damit ist auch ihre Verkettung f ′ ◦f −1 stetig,und wir müssen noch die Stetigkeit der AbbildungGL(R n ) → GL(R n ), A ↦→ A −1 (12.4)zeigen, wobei GL(R n ) für die Gruppe der invertierbaren Abbildungen aus L(R n )steht. Dies folgt leicht aus der expliziten Formel zur Berechnung der inversenMatrix von A, wonach A −1 = 1detA à mità = (ã ij ) n i,j=1 und ã ij = (−1) i+j detA ji .Hier ist A ji diejenige Untermatrix von A, die durch Streichen der j-ten Zeile undi-ten Spalte von A entsteht. Es ist klar, dass jeder Eintrag von à (und damità selbst) sowie detA stetig von (den Einträgen von) A abhängen. Also ist dieAbbildung (12.4) stetig. Damit ist die Stetigkeit von (f −1 ) ′ in (12.3) gezeigt. DieUmkehrfunktion f −1 ist also stetig differenzierbar, d.h. f ist ein Diffeomorphismus.Anmerkung Sei C k (U,R m ) die Menge der k-mal stetig differenzierbaren Funktionenf : U → R m . Verlangt man in Lemma 12.3 zusätzlich f ∈ C k (U,R m ), sokann man f −1 ∈ C k (V,R n ) zeigen. Dies geschieht wieder mit Hilfe der Darstellung(12.3). Man kann sich überlegen, dass die Abbildung (12.4) sogar beliebigoft differenzierbar ist.229

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