An der Stelle (x,y) = (0,0) arbeiten wir mit Definition 10.6:f x (0,0) = limh→0f(h,0)−f(0,0)h= 0.Analog ist f y (0,0) = 0. Also ist f auf ganz R 2 partiell differenzierbar. Manbeachte, dass f in (0,0) nicht stetig ist! Es ist nämlich( 1fn n), 1 = (1/n2 )(2/n 2 ) = n2→ ∞ für n → ∞.2 4Dieses Beispiel zeigt, dass aus der partiellen Differenzierbarkeit nicht die Stetigkeitfolgt. Später werden wir sehen, dass dagegen aus der stetigen partiellenDifferenzierbarkeit die Stetigkeit folgt.Ist f : U → R partiell differenzierbar und sind alle partiellen Ableitungen∂f∂x i= D i f : U → R wieder partiell differenzierbar, so heißt f zweimal partielldifferenzierbar, und wir schreiben ∂2 f∂x j ∂x i= D j D i f = f xi x jfür die partielle Ableitungvon ∂f∂x inach x j . Allgemein heißt f k–mal partiell differenzierbar (k ≥ 2)wenn f (k−1)–mal partiell differenzierbar ist und alle partiellen Ableitungen derOrdnung k−1 partiell differenzierbar sind. Schließlich heißt f k–mal stetig partielldifferenzierbar, wenn f k–mal partiell differenzierbar ist und alle partiellenAbleitungen bis zur k. Ordnung stetig sind.Beispiel 3 Wir erklären f : R 2 → R durch f(0,0) = 0 undFür alle Punkte (x,y) ≠ (0,0) istf(x,y) = xy x2 −y 2x 2 +y 2 für (x,y) ≠ (0,0).f x (x,y) = y x4 −y 4 +4x 2 y 2(x 2 +y 2 ) 2 , f y (x,y) = x x4 −y 4 −4x 2 y 2(x 2 +y 2 ) 2 ,und für (x,y) = (0,0) istf x (0,0) = limh→0f(h,0)−f(0,0)h= 0 und f y (0,0) = 0.Für die gemischten zweiten Ableitungen in (0,0) finden wir schließlichf x (0,h)−f x (0,0)f xy (0,0) = limh→0 hf y (h,0)−f y (0,0)f yx (0,0) = limh→0 h−h−0= limh→0 hh−0= limh→0 h= −1,= 1.(10.8)Die Reihenfolge der partiellen Ableitungen darf also i. Allg. nicht vertauschtwerden. Der folgende Satz gibt Bedingungen an, die dieses Vertauschen erlauben.185
Satz 10.7 (H.A. Schwarz) Sei U ⊆ R n offen, f : U → R und x ∗ ∈ U. Allepartiellen Ableitungen erster Ordnung von f sollen auf U existieren. Weiter existieredie zweite Ableitung2 f ∂∂x i ∂x jauf U, und diese sei in x ∗ stetig. Dann existiertauch ∂2 f∂x j ∂x iin x ∗ , und es gilt∂ 2 f(x ∗ ) = ∂2 f(x ∗ ).∂x i ∂x j ∂x j ∂x iBeweis Wir beschränken uns auf den Fall n = 2, schreiben (x,y) statt (x 1 ,x 2 )und setzen voraus, dass ∂2 fauf U existiert und in ∂y∂x x∗ stetig ist. Weiter nehmenwir an, dass (0,0) ∈ U und x ∗ = (0,0) (andernfalls verschieben wir U geeignet).Schließlich wählen wir δ > 0 so, dass (−δ,δ)×(−δ,δ) ⊆ U und arbeiten im weiterenausschließlich auf diesem Quadrat. Wir beginnen mit einer Vorüberlegung.Seien h,k ∈ (−δ,δ)\{0} fixiert. Der Mittelwertsatz, angewandt auf die FunktionF : (−δ,δ) → R, s ↦→ f(s,k)−f(s,0)liefert die Existenz eines ξ = ξ(h,k) zwischen 0 und h so, dass( ∂fF(h)−F(0) = hF ′ ∂f)(ξ) = h (ξ,k)−∂x ∂x (ξ,0) .Erneute Anwendung des Mittelwertsatzes, nun auf die FunktionG : (−δ,δ) → R, t ↦→ ∂f∂x (ξ,t),liefert die Existenz eines η = η(h,k) zwischen 0 und k so, dassEs ist also∂f ∂f(ξ,k)−∂x ∂x (ξ,0) = G(k)−G(0) = kG′ (η) = k ∂2 f∂y∂x (ξ,η).F(h)−F(0) = f(h,k)−f(h,0)−f(0,k)+f(0,0) = hk ∂2 f∂y∂x (ξ,η)mit gewissen ξ = ξ(h,k), η = η(h,k). Damit wirdf y (h,0)−f y (0,0)hf(h,k)−f(h,0)−f(0,k)+f(0,0)= limk→0 hk∂ 2 f= lim (ξ,η) (10.9)k→0 ∂y∂xmit gewissen Zahlen ξ,η, die von h und k abhängen und für die |ξ| ≤ |h| und|η| ≤ |k|. Für jedes fixierte h existiert also der Grenzwert (10.9). Außerdem186
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Vorlesung Analysis IISS 2013Steffen
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den Punkt ˆx und noch unendlich vi
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Sei Z eine gemeinsame Verfeinerung
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DastetigeFunktionenaufkompaktenMeng
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Aus der Invertierbarkeit von d 2 f(
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12.4 Untermannigfaltigkeiten des R
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Definition 12.9 Sei U ⊆ R n offen
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Satz 12.11 Unter den soeben getroff
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estehendausm+2nGleichungenfürdiem+
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13 Das Riemann-Integral für Funkti
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heißt das Riemann-Integral von f
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Dann ist H ⊆ ⋃ k I k (die Inter
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so existieren alle iterierten Integ
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00000000000001111111111111000000000
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Im Fall A ∩ B ≠ ∅ schreiben w
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RG(ˆf)1110001110001110001111100011
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13.5 Inhalt von OrdinatenmengenNach
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wobei ϕ 1 ,ϕ 2 stetige Funktionen
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DasIntegralsin 2 tcostln 1+cost kan
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12(x 4 ,y 4 )0000000001111111110000
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D Beispiele: Transformation auf Pol
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Folgerung 13.37 Ist T ein Rechteck
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Diese Determinante ist stets negati
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lautet die Rangbedingung (14.1)in a
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Definition 14.2 a) Seien D,E offen
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vQ iF∆v i000 1100 1100 1100 11∆
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Definition 14.6 Durch F : D → R 3
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14.3 Die Divergenz eines Vektorfeld
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Oberfläche). Die genauen Vorausset
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wir wegen divH = ∂H 3∂x 3∫∫
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Anmerkung 3Satz14.8undFolgerung14.9
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während auf der rechten Seite von
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∂FV∆Y i V(Yi )Wir zerlegen das
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wobei wir in der dritten Zeile die
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(Man beachte, dass F(∂D) nicht mi
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14.7.3 ProduktregelnDie Vektorfelde