Satz 10.28 Sei U ⊆ R n offen und D = [a,b] ⊆ R ein kompaktes Intervall. DieFunktion f : D×U → R sei stetig. Dann ist auch die FunktionF : U → R, x ↦→∫ baf(t,x)dtstetig. Hat f zusätzlich stetige partielle Ableitungen ∂f∂x i: D×U → R, i = 1,...,n,so ist auch F stetig partiell differenzierbar, und es gilt∫∂ b∂x iaf(t,x)dt =∫ ba∂f∂x i(t,x)dt.Unter den getroffenen Voraussetzungen dürfen Integration und Differentiationalso vertauscht werden.Beweis Wir überlegen uns zuerst die Stetigkeit von F. Sei x ∈ U. Da U offen ist,gibteseinr > 0so,dassU 2r (x) ⊆ U.DannliegtabererstrechtdieabgeschlosseneKugel U r (x) = {y ∈ R n : ‖x−y‖ ≤ r} in U. Weiter: die MengeD×U r (x) = [a,b]×{y ∈ R n : ‖x−y‖ ≤ r}ist abgeschlossen und beschränkt in R×R n = R n+1 , also kompakt. Also ist f aufdieser Menge sogar gleichmäßig stetig (Satz 6.41). Insbesondere gibt es zu jedemε > 0 ein δ ∈ (0,r) so, dass|f(t,x+h)−f(t,x)| < εb−afür alle t ∈ [a,b] und alle h ∈ R n mit ‖h‖ < δ. Integration liefert|F(x+h)−F(x)| ≤∫ bfür alle h mit ‖h‖ < δ. Also ist F in x stetig.a|f(t,x+h)−f(t,x)|dt ≤ εb−a (b−a) = εFür den Beweis der zweiten Aussage sei wieder x ∈ U beliebig. Wir wählen einr ∈ R so, dass x+he i ∈ U für alle h ∈ (−r,r). Wir zeigen, dass die Funktion⎧f(t,x+he i )−f(t,x)⎪⎨falls h ≠ 0hg(t,x,h) :=∂f ⎪⎩ (t,x) falls h = 0∂x iauf der MengeŨ := {(t,x,h) ∈ [a,b]×U ×(−r,r)}stetig ist. In allen Punkten (t,x,h) ∈ Ũ mit h ≠ 0 ist dies klar, so dass wirnoch die Stetigkeit in allen Punkten (t,x,0) ∈ Ũ zeigen müssen. Seien (t n,x n ,h n )203
Punkte aus Ũ mit lim n→∞(t n ,x n ,h n ) = (t,x,0) und h n ≠ 0 (für h n = 0 ist dieAussage wieder offensichtlich). Nach dem Mittelwertsatz der Differentialrechnungfür Funktionen einer Veränderlichen, angewandt auf die Funktiongibt es ein ξ n ∈ [0,1] mita : s ↦→ f(t n ,x n +sh n e i ),a(1)−a(0)h n= f(t n,x n +h n e i )−f(t n ,x n )h n= ∂f∂x i(t n ,x n +ξ n h n e i ).Für n → ∞ ist h n → 0 und folglich auch ξ n h n → 0. Wegen der Stetigkeit von ∂f∂x iist daherg(t n ,x n ,h n ) = f(t n,x n +h n e i )−f(t n ,x n )h n= ∂f (t n ,x n +ξ n h n e i ) → ∂f (t,x) = g(t,x,0).∂x i ∂x iAlso ist g stetig. Wenden wir die Aussage des ersten Teils des Satzes an, erhaltenwir∂F∂x i(x) = ∂∂x i∫ b=∫ baaf(t,x)dt = limg(t,x,0)dt =∫ bh→0a∫ bag(t,x,h)dt∂f∂x i(t,x)dt.Schließlich hängt diese Funktion – wieder nach dem ersten Teil des Satzes – stetigvon x ab.Beispiel Für |t| < 1 berechnen wir das IntegralF(t) :=∫ π0ln(1−2tcosx+t 2 )dx.Um Satz 10.28 benutzen zu können, wählen wir ein a ∈ (|t|,1) und betrachten Fauf dem kompakten Intervall [−a,a]. (Man beachte, dass 1−2tcosx+t 2 > 0 für|t| < 1.) Die Funktionf(x,t) := ln(1−2tcosx+t 2 )ist nach t stetig partiell differenzierbar und hat die Ableitung∂f∂t = 2t−2cosx1−2tcosx+t 2Aus der zweiten Aussage von Satz 10.28 folgtF ′ (t) =∫ π0auf [0,π]×[−a,a].2t−2cosx1−2tcosx+t 2 dx.204
- Seite 1:
Vorlesung Analysis IISS 2013Steffen
- Seite 4:
den Punkt ˆx und noch unendlich vi
- Seite 7 und 8:
Sei Z eine gemeinsame Verfeinerung
- Seite 9 und 10:
DastetigeFunktionenaufkompaktenMeng
- Seite 11 und 12:
Man kann leicht zeigen, dass jede d
- Seite 13 und 14:
8.5 Eigenschaften des Riemann-Integ
- Seite 15 und 16:
Satz 8.25 (Mittelwertsatz der Integ
- Seite 17 und 18:
∫• sinhxdx = coshx+C,∫coshxdx
- Seite 20 und 21:
Beispiel 2∫∫ ∫lnxdx = 1·lnxd
- Seite 22 und 23:
Rücksubstitution t = tan x 2 liefe
- Seite 24 und 25:
folgenden Regeln müssen dazu wiede
- Seite 26 und 27:
absolutenKonvergenzdiegewöhnliche(
- Seite 28 und 29:
f(k)f(k +1)fkk +1Aufsummieren von k
- Seite 30 und 31: Beispiel 1 Für f : [0,a] → R, x
- Seite 32 und 33: 9 Folgen und Reihen von FunktionenI
- Seite 34 und 35: 9.2 Gleichmäßige KonvergenzSei X
- Seite 36 und 37: Beweis Sei (f n ) ⊆ M(X) eine Cau
- Seite 38 und 39: Sind insbesondere alle Funktionen f
- Seite 40 und 41: Beweis Wir zeigen, dass die Folge (
- Seite 42 und 43: für alle y im Konvergenzintervall
- Seite 44 und 45: und hieraus der Reihe nach a 0 = 0,
- Seite 46 und 47: Jede Doppelfolge (a mn ) erzeugt ei
- Seite 48 und 49: 9.6.2 Trigonometrische ReihenEine F
- Seite 50 und 51: DadieReihe ∑ a n absolutkonvergie
- Seite 52 und 53: Ein Beweis steht in Heuser, Analysi
- Seite 54 und 55: Sei g = ∑ kn=0 c nu n . Dann ist
- Seite 56 und 57: Funktion f mit ‖f‖ ∞ ≤ 1 (o
- Seite 58 und 59: woraus mit C 2 := ∑ nj=1 ‖e j
- Seite 60 und 61: lineare Räume über R. Auch für e
- Seite 62 und 63: An der Stelle (x,y) = (0,0) arbeite
- Seite 64 und 65: existiert wegen der Stetigkeit von
- Seite 66 und 67: Satz 10.9 Sei U ⊆ R n offen und f
- Seite 68 und 69: Die Produkt- und Quotientenregel ve
- Seite 70 und 71: ( ∂FF ′ = ,..., ∂F )∂x 1
- Seite 72 und 73: ein. Ist also (gradf)(x) ≠ 0, so
- Seite 74 und 75: Beweis Wir zeigen zuerst mit vollst
- Seite 76 und 77: Anmerkung 1 Seien α,β Multiindize
- Seite 78 und 79: • positiv semidefinit, wenn 〈Ax
- Seite 82 und 83: Offenbar ist F ′ (0) = 0. Für t
- Seite 84 und 85: stetig. Außerdem konvergiert das I
- Seite 86 und 87: 11 KurvenintegraleWir haben bisher
- Seite 88 und 89: Wir erwarten, dass sich bei Verfein
- Seite 90 und 91: Die durch γ beschriebene Kurve ist
- Seite 92 und 93: Beispiel In einer offenen Menge U
- Seite 94 und 95: Beweis Mit Ketten- und Substitution
- Seite 96 und 97: NachderKettenregelist〈(gradF)(γ(
- Seite 98 und 99: Dann ist γ ein Polygonzug in U, de
- Seite 100 und 101: Wählen wir speziell h so, dass all
- Seite 102 und 103: mit einer Funktion F : U → R (von
- Seite 104 und 105: (a) die Abbildung f besitzt genau e
- Seite 106 und 107: Lemma 12.3 Seien U ⊆ R n und V
- Seite 108 und 109: Hat man dann eine lokale Umkehrfunk
- Seite 110 und 111: (wegen der Bijektivität von ϕ ist
- Seite 112 und 113: Aus der Invertierbarkeit von d 2 f(
- Seite 114 und 115: 12.4 Untermannigfaltigkeiten des R
- Seite 116 und 117: Definition 12.9 Sei U ⊆ R n offen
- Seite 118 und 119: Satz 12.11 Unter den soeben getroff
- Seite 120 und 121: estehendausm+2nGleichungenfürdiem+
- Seite 122 und 123: 13 Das Riemann-Integral für Funkti
- Seite 124 und 125: heißt das Riemann-Integral von f
- Seite 126 und 127: Dann ist H ⊆ ⋃ k I k (die Inter
- Seite 128 und 129: so existieren alle iterierten Integ
- Seite 130 und 131:
00000000000001111111111111000000000
- Seite 132 und 133:
Im Fall A ∩ B ≠ ∅ schreiben w
- Seite 134 und 135:
RG(ˆf)1110001110001110001111100011
- Seite 136 und 137:
13.5 Inhalt von OrdinatenmengenNach
- Seite 138 und 139:
wobei ϕ 1 ,ϕ 2 stetige Funktionen
- Seite 140 und 141:
DasIntegralsin 2 tcostln 1+cost kan
- Seite 142 und 143:
12(x 4 ,y 4 )0000000001111111110000
- Seite 144 und 145:
D Beispiele: Transformation auf Pol
- Seite 146 und 147:
Folgerung 13.37 Ist T ein Rechteck
- Seite 148 und 149:
Diese Determinante ist stets negati
- Seite 150 und 151:
lautet die Rangbedingung (14.1)in a
- Seite 152 und 153:
Definition 14.2 a) Seien D,E offen
- Seite 154 und 155:
vQ iF∆v i000 1100 1100 1100 11∆
- Seite 156 und 157:
Definition 14.6 Durch F : D → R 3
- Seite 158 und 159:
14.3 Die Divergenz eines Vektorfeld
- Seite 160 und 161:
Oberfläche). Die genauen Vorausset
- Seite 162 und 163:
wir wegen divH = ∂H 3∂x 3∫∫
- Seite 164 und 165:
Anmerkung 3Satz14.8undFolgerung14.9
- Seite 166 und 167:
während auf der rechten Seite von
- Seite 168 und 169:
∂FV∆Y i V(Yi )Wir zerlegen das
- Seite 170 und 171:
wobei wir in der dritten Zeile die
- Seite 172 und 173:
(Man beachte, dass F(∂D) nicht mi
- Seite 174:
14.7.3 ProduktregelnDie Vektorfelde