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Analysis II für Mathematiker

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Punkten voneinander unterscheiden, besitzen die gleiche Fourierreihe. Selbst fürstetige Funktionen kann man nicht garantieren, dass ihre Fourierreihe gegen dieAusgangsfunktion punktweise konvergiert. Jedoch gilt:Satz 9.22 Die Funktion f : R → R sei 2π–periodisch und Riemann-integrierbarauf [0,2π], und die folgenden einseitigen Grenzwerte sollen an der Stelle x ∈ Rexistieren:f(x+0) = limh↘0f(x+h) ,limh↘0f(x+h)−f(x+0)hf(x−0) := limh↗0f(x+h),f(x+h)−f(x−0), lim .h↗0 hDann konvergiert die Fourierreihe von f an der Stelle x gegen f(x+0)+f(x−0)2.f sollalsoinxeinseitigeGrenzwerteund“einseitigeAbleitungen”besitzen.Dannkonvergiert die Fourierreihe gegen das arithmetische Mittel der einseitigen Grenzwerte.In den Beispielen 1 und 2 sind diese Bedingungen in jedem Punkt erfüllt.Man hat also jeweils punktweise Konvergenz der Fourierreihe gegen f auf ganzR. Einen Beweis dieses Satzes finden Sie in Heuser, <strong>Analysis</strong> <strong>II</strong>, Satz 136.4.Ohne die Differenzierbarkeitsannahme gilt dieser Satz nicht mehr. Man kann aberohne solche Annahmen auskommen, wenn man dafür den Begriff der Konvergenzselbst abschwächt.Wenn die Reihe ∑ ∞k=1 a k die Summe s besitzt, wenn also ihre Partialsummens n = a 1 +...+a n gegen s konvergieren, so konvergieren auch die arithmetischenMittel σ n := 1(s n 1 +...+s n ) gegen s (Cauchyscher Grenzwertsatz, vgl. Heuser,<strong>Analysis</strong> I, Satz 27.1). Es kann aber sein, dass die Folge (σ n ) auch dann nochgegen eine Zahl s konvergiert, wenn die Folge (s n ) nicht konvergiert (Beispiel:a n = (−1) n ). Man sagt dann, dass die Reihe ∑ ∞n=1 a n im Sinne von Cesarokonvergiert und dass ihre Summe gleich s ist.VonFejerwurdediesesKonzeptaufFourierreihenangewandt.Seidazus 0 (x) = a 02unds n (x) = a n∑02 + (a k coskx+b k sinkx) für n ≥ 1k=1die n-te Partialsumme der Fourierreihe undσ n (x) := 1 (s0 (x)+s 1 (x)+...+s n (x) ) .n+1Satz 9.23 (Fejer) Sei f : R → R 2π–periodisch und Riemann-integrierbar auf[0,2π]. Für jedes x ∈ R sollen die einseitigen Grenzwerte f(x+0) und f(x−0) existieren,und es sei f(x) = 1 2(f(x+0)+f(x−0)). Dann ist f(x) = limn→∞ σ n (x),d.h. die Fourierreihe von f konvergiert im Sinne von Cesaro punktweise gegen f.Ist f stetig, so konvergieren die σ n sogar gleichmäßig gegen f.174

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