Theologinnen 23 - Konvent evangelischer Theologinnen
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wurde dort an meine erste Begegnung mit feministischer Theologie erinnert.<br />
Das war 1983 im Theologischen Seminar in Naumburg, dort wurde mit zugeflüstert:<br />
„Kommste mit nach Berlin, da tagen die <strong>Theologinnen</strong> aus ganz Deutschland,<br />
da gibt es Obst und Bananen und manchmal Dorothee Sölle.“ Naja, wegen<br />
Bananen musste ich da nicht hin und Sölle begegnete ich so erst 1998.<br />
Meine Söhne kamen in die Pubertät – und drei Männern gegenüber hatte ich es<br />
plötzlich schwer Es ging nicht nur um die Machtfrage, sondern auch darum,<br />
dass die Jungs trotz meiner Erziehung anders ticken als ich. Ich merkte, dass<br />
mein Anderssein mit meinem Frausein zu tun hatte, dass Männer und Frauen<br />
verschieden sind – ich will nicht mehr sein und arbeiten wie ein Mann. Ich bin<br />
eine Frau!<br />
Ja, so lange hat das gedauert. Und jetzt bin ich stolze Landespfarrerin der<br />
Frauenarbeit in Sachsen. Ich genieße mein Anderssein als Frau, als feministische<br />
Theologin und als Leiterin eines großen Teams.<br />
Wirtschafts- und Finanzmarktkrise aus Frauensicht:<br />
Ursachen, Auswirkungen, Gegenbilder<br />
Zusammenfassung – Zahlen<br />
Sabine Reiner<br />
Dimensionen der Krise<br />
Exportorientierte Länder sind besonders betroffen: In den Industrieländern<br />
stieg die Arbeitslosigkeit überwiegend bei Männern in den Exportbranchen Maschinenbau,<br />
Automobil- und chemische Industrie (z.B. USA: 80% Männer betroffen).<br />
Exportorientierte Branchen in Ländern des Südens: z.B. Textilindustrie,<br />
Blumen, dort trifft die Arbeitslosigkeit oft mehr Frauen (Kambodscha: 90%<br />
Frauen). Die Auswirkungen der Krise für viele Menschen im globalen Süden sind<br />
existentiell. Der Rückgang der Exporteinnahmen führt dazu, dass weniger Mittel<br />
für eigene Entwicklungsprojekte zur Verfügung stehen. Migranten/-innen werden<br />
schneller arbeitslos, wodurch weniger Rücküberweisungen ins Heimatland<br />
erfolgen. Der Anteil hungernder Menschen steigt wieder, 55-90 Millionen mehr<br />
Menschen leben in extremer Armut. Die Millenniumsziele geraten in weite Ferne.<br />
Dr. phil. Sabine Reiner ist Gewerkschaftssekretärin im Bereich Wirtschaftspolitik bei<br />
ver.di, Mitherausgeberin von „Intervention. Zeitschrift für Ökonomie“<br />
E-mail: sabine.reiner@verdi.de<br />
<strong>Theologinnen</strong> <strong>23</strong> / September 2010 9