Theologinnen 23 - Konvent evangelischer Theologinnen
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wird und der sei ja Mirjam. Dafür sollten sich die <strong>Theologinnen</strong> einsetzen,<br />
denn sonst wäre das Glaubensbekenntnis ja falsch … usw. Es war gar nicht so<br />
einfach, ihr klar zu machen, dass das nicht die Aufgabe der Übersetzerinnen<br />
ist und das Glaubensbekenntnis textlich auch so bleiben wird. Dorothea Heiland<br />
hatte auch mit ihr gesprochen und dann irgendwann aufgegeben. Ich<br />
hatte viel Geduld und habe mir dann auch noch andere Probleme angehört,<br />
die sie auf dem Herzen hatte. Das Gespräch dauerte über eine Stunde.<br />
Interessant war es auch noch mit zwei Schülern, die beide in der 9. Klasse<br />
waren. Sie beschwerten sich, dass Jungs von Lehrern in der Schule benachteiligt<br />
werden. Sie könnten sich noch so anstrengen und würden schlechte Zensuren<br />
bekommen. Dagegen wären einige Mädchen ganz dumm und bekämen<br />
doch gute Zensuren, weil sie einen großen Ausschnitt im Pullover hätten. Das<br />
wäre total ungerecht. Der eine erzählte dann noch von seiner Mutter, die<br />
auch Theologie studierte hätte und nun zu Hause sei wegen der vier Kinder.<br />
Sie hilft nun meinem Vater, der Pastor ist, und ist auch glücklich. Ich habe<br />
ihm geraten, seine Mutter einmal nach ihrem Glück zu befragen und nach ihren<br />
Berufsträumen. Außerdem habe ich ihm gesagt, dass, wenn er einmal eine<br />
Freundin hätte, er damit rechnen müsste, dass sie auch ein Berufsleben haben<br />
möchte. Da gab er mir Recht. Er hätte schon oft mit Mädels diskutiert.<br />
Die wollten einfach nicht nur Hausfrau und Mutter sein. Er meinte dann, es<br />
wäre doch alles zu viel für die Frauen – Beruf und Familie. Ich meinte, dass<br />
sich alle darauf einstellen müssten, auch die Familie selbst und Aufgaben in<br />
der Familie verteilt werden müssten. Da meinte er: Wie gut dass meine Mutter<br />
zu Hause ist. Mit Hausfrauenkram brauche ich mich nicht beschäftigen.<br />
Das liegt mir auch nicht!<br />
So weit einige Erinnerungen. Rosi und ich waren noch bei Ilse Maresch zu Gast<br />
am Stand Bioethik im anderen Zelt. Einige Interviews auf dem roten Sofa hinter<br />
uns bekam ich von weitem mit. Schön war, dass die „Prominenten" ja<br />
dann auch manchmal noch zu unserem Stand kamen, wie z.B. Landesbischof<br />
Friedrich aus Bayern. Unsere Gemeinde hat seit über 54 Jahren eine Partnergemeinde<br />
in Bayern.<br />
Für heute grüßt<br />
ganz herzlich<br />
Dörte<br />
<strong>Theologinnen</strong> <strong>23</strong> / September 2010 73