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Theologinnen 23 - Konvent evangelischer Theologinnen

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Am 13. März 1895 starb sie in Leipzig.<br />

Aus den Erinnerungen an eine Reise im Jahr 1845 von Meißen bis zur Porta<br />

Westfalica, (1876 wie ihre Romane unter dem Synonym Otto Stern veröffentlicht!),<br />

las Gabriele Kluge zum Schluss einige Kostproben vor, die sehr anschaulich<br />

machten, wie ungewöhnlich es zu jener Zeit noch war, dass eine junge Dame<br />

alleine reiste. „Wo ist die Herrschaft, die ich 2 Tage fahren soll? – Ich bin’s!<br />

– Kann ich denn nicht lieber mit dem Herrn sprechen, dem Herrn, der mitfährt? –<br />

Ich fahre allein oder gar nicht!“ - Einen Großteil der Barschaft hatte sie dazu ins<br />

Korsett genäht. Ein sonderbares Gefühl überkam sie: sich plötzlich so als Unbekannte<br />

unter Unbekannten zu finden – aber: „Ich musste mein Recht und meine<br />

Freiheit wagen!“<br />

(Vgl. den Artikel zu Louise Otto-Peters in Wikipedia<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Louise_Otto-<br />

Peters)<br />

Durch Ulrike Franke, sächsische Theologin in der<br />

Klinikseelsorge, lernen wir dann noch die Mundartdichterin<br />

Lene Voigt kennen. Am 3. Mai 1891 ist<br />

sie in Leipzig als Helene Wagner geboren und dort<br />

am 16. Juli 1962 gestorben. Zu ihrem Geburtstag<br />

2011 wird eine Biografie erscheinen.<br />

Seit 1906 veröffentlichte sie in linken Zeitschriften<br />

ihre Säk’schen Glassiger und Balladen.1936 wurde<br />

Ulrike Franke<br />

ihr die Publikation verboten, da das Sächsische als<br />

unheldisch galt.<br />

Erst die Wende hat dazu beigetragen, dass die sächsische Mundart wieder von<br />

sehr viel mehr Menschen mit sehr viel Selbstbewusstsein gesprochen wird.<br />

(siehe den Artikel in Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Lene_Voigt)<br />

Ein paar Kostproben aus Lene Voigt: Ich weeß nich, mir isses so gomisch. Alle<br />

säk´schen Balladen und Glassiger. Lene Voigt Werke Bd. 2, Leipzig 2005:<br />

Was Sachsen sin von echtem Schlaach<br />

Was Sachsen sin von echtem Schlaach,<br />

die sin nich dod zu griechn.<br />

Drifft die ooch Gummer Daach fier Daach,<br />

ihr froher Mut wärd siechen.<br />

<strong>Theologinnen</strong> <strong>23</strong> / September 2010 35

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