Theologinnen 23 - Konvent evangelischer Theologinnen
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Forschungsprojekte<br />
Projekt des <strong>Konvent</strong>s zur Reformationsdekade —<br />
gegenwärtiger Stand<br />
Cornelia Schlarb<br />
Der <strong>Konvent</strong> Evangelischer <strong>Theologinnen</strong> hat 2009 auf seiner Jahrestagung beschlossen,<br />
einen Forschungsauftrag zur „Geschichte der Frauen in der öffentlichen<br />
Verkündigung seit der Reformationszeit bis zur Durchsetzung der Ordination<br />
von Frauen als Paradigma reformatorischen Selbstverständnisses“ zu initiieren.<br />
Inzwischen haben wir seitens der EKD grundsätzliche Zustimmung zu einem solchen<br />
Vorhaben erhalten und als Kooperationspartnerinnen das Referat für<br />
Chancengerechtigkeit der EKD, die Evangelischen Frauen in Deutschland und<br />
das Frauenstudien– und –bildungszentrum in der EKD gewinnen können.<br />
Eine Konsultation, die für Herbst/Winter 2011 geplant ist, soll zunächst den<br />
Stand der gegenwärtigen Forschung zur Thematik und den verbleibenden Forschungsbedarf<br />
klären. Die Anbindung des gesamten Projektes an eine Universität<br />
wird angestrebt. Danach können sinnvoller Weise größere und kleinere Projekte<br />
durchgeführt werden.<br />
Forschungsprojekt „Ordiniert, aber ledig“ 1<br />
Der Diskurs um die Zölibatsklausel für <strong>Theologinnen</strong> als Umbruch zu einer<br />
„Feminisierung“ der evangelischen Kirche im 20. Jahrhundert<br />
Rajah Scheepers<br />
Zunehmend ist in der evangelischen Kirche von einer schleichenden „Feminisierung“<br />
die Rede – meist verbunden mit einer negativen Konnotation. 2 Das ge-<br />
1<br />
Überschrift eines Artikels in der FAZ zur Diskussion um das neue Braunschweiger Pastorinnengesetz,<br />
7.2.68.<br />
2<br />
Der Theologe und Journalist Franz Alt forderte bereits 1986 eine „Feminisierung der Kirche“,<br />
die er als „Männerkirche“ qualifizierte, vgl. Franz Alt, Frauen in der Männerkirche,<br />
in: Heiner Geißler, Abschied von der Männergesellschaft, Frankfurt/Main-Berlin 1986, S.<br />
88-95, hier: 94. Dort heißt es: „Die Zukunft und wahrscheinlich auch die Rettung der Kirche<br />
liegt in ihrer Feminisierung. Mehr Weiblichkeit in der Kirche würde mehr Menschlichkeit<br />
bedeuten.“<br />
<strong>Theologinnen</strong> <strong>23</strong> / September 2010 65