Stadtteile Merklinde und BövinghausenSiedlungsstruktur und Profil der StadtteileMerklinde und Bövinghausen sind die südlichsten Stadtteile vonCastrop-Rauxel. Sie werden im Süden und Westen durch die Stadtgebietevon Dortmund bzw. Bochum begrenzt. Östlich des GewerbegebietesMerklinde schließt sich eine Freiraumzäsur an, die den Stadtteil vonFrohlinde trennt. Nördlich von Merklinde und Bövinghausen schließensich unzusammenhängende Freiraumbereiche an, die die Ortsteile vonOber<strong>castrop</strong> und Schwerin abgrenzen.Merklinde hatte zum Stichtag des 31.12.2003 1.118 Einwohner, Bövinghausenmit 2.500 Einwohnern mehr als doppelt so viel. Insgesamt lebenin Merklinde und Bövinghausen 3.618 Menschen, das sind 4,6% der Gesamtbevölkerung.Die Fläche von Merklinde und Bövinghausen beträgtzusammen 2,67qkm, also 5,2% der Gesamtstadt.Die historische Keimzelle von Merklinde ist die Hoflage an der MerklinderStraße. Etwas abseits davon verläuft die verkehrliche Hauptschlagaderder Stadtteile, die Wittener Straße, auf der schon im 18. JahrhundertKohle von der Ruhr nach Norden transportiert wurde. Im Jahr 1878 wurdedie parallel verlaufende Emschertalbahn mit dem Bahnhof Merklindeeröffnet. Mit Anschlussgleisen wurden vom Gleisdreieck aus die ZechenGraf Schwerin und Lothringen erschlossen.Der Verkehr auf der Wittener Straße und der Umschlag auf dem Bahnhofboten die wirtschaftliche Basis für die weitere Siedlungsentwicklung. Ander Wittener Straße siedelten sich Geschäfte an, es wurden Wohnhäuser,ein Schulhaus und eine Kirche gebaut.Nach dem Krieg verlagerte sich der Schwerpunkt des Wohnens ins westlichgelegene Bövinghausen, wo heute deutlich mehr Menschen leben alsin Merklinde. Die Harkortsiedlung, der Schwerpunkt des Wohnungsbausin Bövinghausen, besteht aus einer mehrgeschossigen durchgrüntenWohnzeilenbebauung. Auf der Emschertalbahn findet heute nur nochPersonenverkehr statt, das Gleisdreieck und die Güterbahnen sind wiedie Zechen still gelegt. Als Reaktion auf den Strukturwandel wurdeöstlich der Bahn das Gewerbegebiet Merklinde erschlossen. Der Verkehr,von dem der Stadtteil früher profitiert hat, bringt heute große Belastungenmit sich, denn die Wittener Straße ist eine wichtige Verbindung <strong>zur</strong>A40.122FreiraumstrukturMerklinde und Bövinghausen sind von der Lage auf dem Castroper Höhenrückengeprägt. Aufgrund der hochwertigen Lößlehmböden überwiegtauf den Kuppen und Höhenlagen die landwirtschaftliche Ackernutzung.Die in diesen Bereichen entspringenden Bäche haben im Laufe derZeit tiefe, z.T. steile Erosionsrinnen in die ansonsten wellige Topographiedes Höhenrückens geschnitten. Die Bacheinschnitte sind Bereiche, diezum großen Teil mit alten Laubwäldern bestockt sind. In diesen Bachtälernhat sich durch ungünstige Bewirtschaftungsmöglichkeiten eineartenreiche, standortgemäße Vegetation erhalten. Zwei sich nach Nordenöffnende Bachtäler, Langeloh und Wagenbruch, sind als Naturschutzgebieteausgewiesen und erfüllen eine wichtige Naherholungsfunktion.Die ehemalige Tongrube Lessmöllmann soll rekultiviert und modelliertwerden.
Entlang des Landwehrbachs erstreckt sich ein Freiraumbereich bis in dasStadtgebiet von Ober<strong>castrop</strong> und Schwerin hinein. Dadurch erhält er dieAufgabe eines innerstädtischen Grünzugs mit Ausgleichfunktion zumbebauten Umfeld. Durch seine Funktion als „Schleuse“ <strong>zur</strong> freien undunbebauten Landschaft auf der einen und zu innerstädtischen Grünanlagen(Gallopprennbahn, Schellenberg) hat dieser Raum eine besondereBedeutung für die Lufthygiene der Stadt.Der Freiraumbereich östlich von Merklinde bildet einen Talraum, derRichtung Frohlinde entwässert. Es herrschen Acker- und Grünlandnutzungenvor. Die ehemalige Mülldeponie Brandheide, die sich am Oberlaufdes Mühlenbaches befindet, soll saniert und rekultiviert werden.Bevölkerungsstruktur und -entwicklungDie Bevölkerungszahl von Merklinde und Bövinghausen ist seit 1975 voninsgesamt 4.288 um 15,6% auf 3.618 <strong>zur</strong>ückgegangen. Dabei war Bövinghausenmit einem Rückgang von 17,6% deutlich stärker betroffen alsMerklinde, das einen Rückgang von 10,9% zu verzeichnen hatte.Ursächlich war auf der einen Seite die negative natürliche Bevölkerungsentwicklung,die mit einem Sterbefallüberschuss von –1,21 (Bövinghausen)bzw. –0,82 (Merklinde) je Tausend Einwohner zwischen 1975 und2003 allerdings noch etwas günstiger verlief als im städtischen Mittel(-2,7 je Tausend Einwohner). Stärker fielen demgegenüber die Wanderungsverlusteins Gewicht, die die beiden Stadtteile zu verzeichnenhatten. Bövinghausen wies im Mittel von 1984 bis 2003 einen jährlichenWanderungssaldo von –5,3 je Tausend Einwohner auf, in Merklinde lagdieser bei –7,3. Auffallend sind in Bövinghausen dabei die hohen Außenwanderungsgewinne,die durch Binnenwanderungsverluste überkompensiertwurden. Bövinghausen weist mit 118 Umzügen je TausendEinwohnern in den Jahren 1990 bis 2003 außerdem eine vergleichsweisehohe Fluktuation auf. Hintergrund ist die Belegungspolitik der örtlichenWohnungsbaugesellschaft, die zu einem steigenden Ausländeranteil imStadtteil geführt hat. Im Jahr 2003 lag der Ausländeranteil von Bövinghausenbei 9,3% und damit über dem städtischen Durchschnitt von 7,2%und deutlich über dem Ausländeranteil von Merklinde von nur 2,8%.Ausländeranteil und Fluktuation in Bövinghausen schlagen sich auchin der Altersstruktur nieder, die von einem relativ hohen Anteil vonKindern und Jugendlichen gekennzeichnet ist, der mit 15,7% über demstädtischen Mittel von 14,6% liegt. Personen im Rentenalter sind dagegenmit 20,1% gegenüber dem Durchschnitt von 20,2% leicht unterrepräsentiert.Merklinde hingegen verzeichnet den stadtweit höchsten Wert vonEinwohnern im Erwerbsalter zwischen 15 und 65 Jahren. Ihr Anteil liegthier mit 69,5% erkennbar über dem Mittelwert von 65,2%. Kinder undJugendliche sowie Einwohner über 65 Jahre sind demgegenüber wenigerstark vertreten.Die Einwohnerzahl von Merklinde im Jahre 2019 wird bei 1.028 liegen.Damit liegt die natürliche Einwohnerentwicklung weit unter demgesamtstädtischen Durchschnitt. Unter Berücksichtigung von Wanderungenergibt sich sogar ein Prognosewert von nur 928. Anzumerken istjedoch, dass Merklinde im Stützzeitraum der Prognose (1995-2004) einenstark negativen Binnenwanderungssaldo aufzuweisen hatte, der nichtohne weiteres in die Zukunft fortschreibbar ist. Der Anteil der Kinderund Jugendlichen wird sich aber leicht überdurchschnittlich entwickelnDie Marienkirche in MerklindeBevölkerungsentwicklung 1975-2004und -vorausschätzung bis 2019 für denStatistischen Bezirk Merklinde (Säulen:natürliche Entwicklung; Linie: Entwicklungmit Wanderungen)Bevölkerungsentwicklung 1975-2004und -vorausschätzung bis 2019 für denStatistischen Bezirk Bövinghausen (Säulen:natürliche Entwicklung; Linie: Entwicklungmit Wanderungen)123
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