86Stadtteile Castrop, Ober<strong>castrop</strong> und BehringhausenSiedlungsstruktur und Profil der StadtteileCastrop, Ober<strong>castrop</strong> und Behringhausen umfassen die Altstadt und dieumliegenden Wohnquartiere. In ihrer Abgrenzung entsprechen sie etwader Fläche der Stadt Castrop, welche 1902 die Stadtrechte erhielt.Im Norden bildet die A42 die Grenze zu Bladenhorst und Rauxel. ImWesten werden die Stadtteile von den Freiräumen des Grünzugs E begrenzt.Der Grünzug weist an der schmalsten Stelle gerade einmal eineBreite von etwa 500 Metern auf, da unmittelbar hinter der Stadtgrenzedas Siedlungsgebiet von Herne-Sodingen beginnt. Die östliche Grenzevon Castrop bildet die Ringstraße. Im Süden markieren die Freiräumedes Wagenbruch und des katholischen Friedhofs den Übergang vonOber<strong>castrop</strong> zum Stadtteil Merklinde.Castrop ist einer der ältesten Siedlungskerne der Stadt. Das Ackerbürgerstädtchenwar bis ins 19. Jahrhundert hinein kirchlicher und weltlicherMittelpunkt der umliegenden Dörfer. Das Jahr 1867 kennzeichnet denBeginn der Industrialisierung in Castrop: In unmittelbarer Nachbarschaft<strong>zur</strong> Stadt nahm die erste Zeche im heutigen Stadtgebiet ihren Betrieb auf.Gegründet wurde sie vom Iren William Thomas Mulvany, der sie nachseiner Heimat auf den keltischen Namen „Erin“ („grüne Insel“) taufte.Die Zeche förderte mit einigen Unterbrechungen bis 1983. Der Förderturmwurde erhalten und ist heute wichtiger Bestandteil der Stadtsilhouette.Zechengründer Mulvany, der sich auf Haus Goldschmieding niedergelassen hatte, war es auch, der das Naturhindernisrennen nach Castropbrachte und in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts die Rennbahn anlegenließ. Im Jahr 1878 wurde die Emschertalbahn gebaut und Castroperhielt einen eigenen Bahnhof. Der Marktplatz, der in der Gründerzeit alsneuer repräsentativer Platz in der Altstadt angelegt wurde, spiegelte dasSelbstbewusstsein einer aufstrebenden Industrie- und Bürgerstadt wider.Der Ortsteil Behringhausen geht auf eine Hoflage an der Straße vonCastrop nach Herne <strong>zur</strong>ück. Ober<strong>castrop</strong>, ebenfalls ursprünglich eineAnsammlung Hofstellen oberhalb der Stadt Castrop, erhielt seine erstenWachstumsimpulse durch die Anlage des Erindorfes – einer Kolonie fürBergarbeiter der gleichnamigen Zeche.Die Altstadt ist das heute Hauptzentrum von Castrop-Rauxel undübernimmt einen großen Teil der mittelzentralen Aufgaben für dieGesamtstadt. In der Altstadt sind Kulturangebote, Bildungseinrichtungen,Einkaufsmöglichkeiten und Arbeitsplätze konzentriert. Für dieangrenzenden Wohnviertel in Castrop, Behringhausen, Ober<strong>castrop</strong> undRauxel-Süd ist die Altstadt außerdem das Nahversorgungszentrum.Castrop, Ober<strong>castrop</strong> und Behringhausen haben 16.743 Einwohner, dassind 21,3% der Gesamtstadt. Castrop ist mit 8.693 Einwohnern der bevölkerungsstärksteder drei Stadtteile, gefolgt von Ober<strong>castrop</strong> mit 6.169und Behringhausen mit 1.881 Einwohnern. Die Fläche der Stadtteilebeträgt 7,08 qkm, also 13,7% der Gesamtstadt. Mit 2.365 Einwohnern jeqkm sind Castrop, Ober<strong>castrop</strong> und Behringhausen überdurchschnittlichdicht besiedelt. Castrop, Ober<strong>castrop</strong> und Behringhausen sind dichtbebaut. Eine durchgängig geschlossene Blockbauweise ist allerdings nurfür die Altstadt und die unmittelbar angrenzenden Bereiche typisch. DieStadtteile weisen eine weite Bandbreite unterschiedlicher Wohn- und Bebauungsformenaus allen Baujahren auf. Selbst bei verdichteter Bauweiseverfügen die meisten Grundstücke über hausbezogene Gärten. Schwer-
punkt der Neubautätigkeit waren in den vergangenen Jahren Ober<strong>castrop</strong>mit den Gebieten Marienstraße und Karlstraße / Am Wiedehagen,Castrop mit der Einfamilienhausbebauung im Bereich Viktoriastraße/Schillerschule und Behringhausen mit dem Baugebiet Messenkamp, woEinfamilien- und Reihenhäuser auf einem ehemaligen Bahngelände entstandensind. Mit dieser Entwicklung ist eine Umstrukturierung des vonMisch- und Gewerbenutzungen geprägten Stadtteils zu einem Wohnstandortin Gang gekommen.FreiraumstrukturCharakteristisch für Castrop, Ober<strong>castrop</strong> und Behringhausen sind hochwertigeFreiräume, die bis an die Altstadt heranreichen. Dazu zählen derSchellenberg, die ehemalige Galopprennbahn, der Stadtgarten sowie derim Rahmen der IBA Emscher Park neu angelegte Erin Park. Die Freiräumesind durch das „Rote Band“, einen stadtgeschichtlichen Pfad, derebenfalls <strong>zur</strong> IBA konzipiert wurde, miteinander verbunden. Das RoteBand stellt damit großräumig auch die Anknüpfung der städtischen Freiräumean die Landschaftsräume der Grünzüge E und F her.Der Grünzug E ist in diesem Abschnitt starken Belastungen ausgesetzt.Der Holthauser Bruch wird er von der Autobahn A42 und der Emschertalbahnzerschnitten und verlärmt. Die sich südlich anschließendenFlächen Behringhauser Feld und Bredde werden intensiv landwirtschaftlichgenutzt und weisen nur wenige Gehölzstrukturen auf. DerLandwehrbach verläuft in einem künstlichen und begradigten Bett. DerGrünzug zwischen Castrop-Rauxel und Herne wird darüber hinaus starkvon den angrenzenden Siedlungsbereichen geprägt. Insbesondere dieOrtsrandsituation im Bereich des Gewerbegebietes Westring ist <strong>zur</strong>zeitunbefriedigend. Die landschaftspflegerischen Entwicklungsziele für diesenBereich wurden im Entwicklungskonzept „Engstelle zwischen Herneund Castrop“ für den Grünzug E sowie im Landschaftsplan niedergelegt.Sie sehen eine Extensivierung der Flächen und eine naturnahe Gestaltungdes Landwehrbaches vor. Das Kompensationsflächenkonzept der StadtCastrop-Rauxel weist diesem Teilraum die zweite Prioritätsstufe bzgl. derUmsetzung von Kompensationsmaßnahmen zu.Das ehemalige Parkbad Süd im Stadtgartenist heute ein Ort für kulturelle Veranstaltungenund kulinarische GenüsseBevölkerungsstruktur und -entwicklungDie Einwohnerzahl der drei Stadtteile Castrop, Ober<strong>castrop</strong> und Behringhausenist seit 1975 von 17.540 um 4,5% auf 16.743 im Jahr 2003 <strong>zur</strong>ückgegangen.Ein Blick auf die Bevölkerungsentwicklung der einzelnenstatistischen Bezirke zeigt, dass im betreffenden Zeitraum allein Castropeinen Rückgang von 14,1% zu verkraften hatte, während die anderenBezirke sogar Einwohner gewonnen haben. Im Jahr 2003 lebten 6.169Menschen in Ober<strong>castrop</strong> – das sind 2,6% mehr als 1975. Der Zuwachsgeht fast ausschließlich auf die neubaustarken Jahre 1999 bis 2001 <strong>zur</strong>ück.Behringhausen hatte von 1975 bis 2003 die deutlichsten Zuwächse von(1.405 um 33.9% auf 1.881) zu verzeichnen und gehört damit – nebenBecklem und Frohlinde – zu den drei wachstumsstärksten Stadtteilen.Ähnlich wie in Ober<strong>castrop</strong> resultieren auch hier die Zuwächse fastausschließlich aus Entwicklungen der vergangenen zehn Jahre. Bis 1996ist die Einwohnerzahl von Behringhausen nämlich tendenziell gesunken.Ausschlaggebend für den Zuwachs war die Zuwanderung infolge derErschließung des neuen Baugebietes Messenkamp. Behringhausen weist87
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RuhrNachrichten vom 25.01.2005Stadt