Strukturwandel in Castrop-Rauxel: SozialversicherungspflichtigBeschäftigte nachWirtschaftssektoren 1982 und 2002(Quelle: LDS NRW)Wirtschafts- und BeschäftigungsstrukturVon der Industriestadt zum DienstleistungsstandortSeit 1983 die letzte Zeche stillgelegt wurde, entwickelt sich die Stadt voneiner monostrukturierten Industriestadt zu einem multifunktionalenWirtschaftsstandort mit einem ausgewogeneren Branchenspektrum ausDienstleistungsbetrieben, Handel, Handwerk und technologieorientiertenUnternehmen.Der Schwerpunkt der gewerblichen Nutzung liegt historisch bedingt inden nördlichen Stadtteilen Ickern, Habinghorst und Bladenhorst. Hiersind es vor allem die Flächen des ehemaligen Bergwerks Victor und dasAreal der Rütgers Chemicals AG, die das Bild dominieren. Die RütgersChemicals AG ist heute der größte gewerbliche Arbeitgeber am Ort.Weitere wichtige Gewerbegebiete liegen in Henrichenburg, am Westring,in Merklinde und im Erin-Park.Im Jahr 1982 waren noch 61,8% der sozialversicherungspflichtig Beschäftigtenim Sekundären Sektor tätig, über ein Viertel davon im Bergbau.37,7% waren im Tertiären Sektor beschäftigt. Bis 2002 hat sich dasVerhältnis umgekehrt. Mittlerweile erreicht der Tertiäre Sektor bezogenauf die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einen Anteil von 71,1%,der Sekundäre Sektor liegt bei nur noch 27,9%. Im gleichen Zeitraum hatsich allerdings die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigtenam Arbeitsort von 20.178 auf 13.796 verringert. Das entspricht einemRückgang von 31,6%.Bezogen auf den Anteil an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigtensind die wichtigsten Wirtschaftszweige des verarbeitenden Gewerbesheute die Metallerzeugung und -verarbeitung (3,7%), Elektrotechnik,Feinmechanik und Optik (2,4%) sowie das Ernährungsgewerbe (2,2%).Im Tertiären Sektor liegen die Schwerpunkte im Handel (17,8%), im Gesundheits-und Sozialwesen (16,9%) sowie im Grundstücks- und Wohnungswesen(10,8%). In der öffentlichen Verwaltung sind 6,9% sozialversicherungspflichtigbeschäftigt.26Arbeitslosenquoten von ausgewähltenRuhrgebietsstädten, Castrop-Rauxel undNRW im Jahr 2003(Quelle: Stadt Castrop-Rauxel)Arbeitslosigkeit relativ niedrigDer drastische Rückgang der Anzahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigteram Arbeitsort ist unmittelbar auf den Rückzug des Bergbausaus Castrop-Rauxel <strong>zur</strong>ückzuführen. Der Anteil der sozialversicherungspflichtigBeschäftigten bezogen auf die Einwohnerzahl lag 2002 beinur noch 17,5% – im Landesdurchschnitt war der Wert mit 32,6% fastdoppelt so hoch.Die Arbeitsplatzverluste im industriellen Bereich konnten ganz offensichtlichnicht in gleichem Maße durch die Schaffung neuer Arbeitsplätzeim Dienstleistungssektor kompensiert werden. Dennoch zeigtCastrop-Rauxel im Hinblick auf die Erwerbstätigkeit der Bevölkerungkaum Auffälligkeiten. Die Erwerbsquote lag 2002 mit 48,4% über demLandesdurchschnitt von 46,2%. Die Arbeitslosenquote lag im März 2003mit 12,3% zwar deutlich über dem NRW-Mittel von 10,3%, im Vergleichmit anderen Städten des Ruhrgebietes stellt sich die Arbeitsmarktsituationin Castrop-Rauxel aber relativ günstig dar. Im Durchschnitt wiesendie Ruhrgebietsstädte eine Arbeitslosenquote von 12,8% auf -– Städtewie Gelsenkirchen (17,4%), Herne (15,4%) und Dortmund (14,8%) lagennoch einmal deutlich darüber.
Der Arbeitsmarkt ist regional: PendlerverflechtungenGanz offensichtlich konnte ein großer Teil des Arbeitsplatzverlustesdurch eine Regionalisierung des Arbeitsmarktes aufgefangen werden.Begünstigt wurde dies durch die verkehrsräumlich günstige Lage vonCastrop-Rauxel, die es Erwerbstätigen erlaubt, Arbeitsplätze in einemweiten Umkreis mit dem Auto oder dem ÖPNV zu erreichen.Die Pendlerstatistik aus dem Jahr 2002 bestätigt dies. Von 22.730 sozialversicherungspflichtigBeschäftigten, die in Castrop-Rauxel wohnen,pendeln 15.127 aus. Das sind gut zwei Drittel. Knapp 9.700 (64%) davonpendeln in die angrenzenden Nachbarstädte aus – allein 7.000 nachBochum und Dortmund. Zugleich pendeln etwa 6.193 Beschäftigte nachCastrop-Rauxel ein. Damit liegt die Arbeitsmarktzentralität – der Wert,der das Verhältnis von Einpendlern zu Auspendlern ausdrückt – inCastrop-Rauxel nur bei 0,42. Zum Vergleich: die Arbeitsmarktzentralitätvon Marl beträgt 1,25, die von Recklinghausen 0,99 und die von Datteln0,73. Ein Wert über 1 steht dabei für eine Versorgung des Umlandes mitArbeitsplätzen, ein Wert unter 1 bedeutet eine Abhängigkeit vom Arbeitsplatzangebotdes Umlandes. Per Saldo ist Castrop-Rauxel also eineAuspendlerstadt, die davon profitiert, dass sich die Arbeitsmärkte mehrund mehr regionalisieren.Sozialversicherungspflichtig Beschäftigeam Wohn- und Arbeitsort sowie Ein- undAuspendler in Castrop-Rauxel 2003(Quelle: Stadt Castrop-Rauxel)Der zukünftige GewerbeflächenbedarfDie geringe Arbeitsmarktzentralität und der drastische Beschäftigungsrückgangbelegen, dass in Castrop-Rauxel ein Erfordernis <strong>zur</strong> Schaffungwohnortnaher Arbeitsplätze besteht. Die Stadt verfolgt dabei das Ziel,eine diversifizierte Wirtschafts- und Beschäftigtenstruktur zu etablieren,indem verstärkt kleine und mittlere Unternehmen aus zukunfts fähigenBranchen angesiedelt werden. Freizeit- und Gesundheitswirtschaft,Medizintechnik, aber auch die chemische Industrie und industrienaheDienstleistungen sind Branchen, die in Castrop-Rauxel Ansätze für einzukünftiges Standortprofil bilden. Dabei will die Stadt ihre wirtschaftlichenKernkompetenzen und Standorte im Kontext der Region Emscher-Lippe schärfen. Ein wichtiges Instrument der Gewerbeplanung und <strong>zur</strong>Schaffung neuer Arbeitsplätze ist nach wie vor die Bereitstellung geeigneterFlächen.Der zukünftige Gewerbeflächenbedarf kann für den Flächen nutzungsplanvorausgeschätzt werden, indem die Entwicklung von Beschäftigtenzahlen,Neuansiedlungen, Verlagerungen und Erweiterungenvon Unternehmen prognostiziert werden. Allerdings ist dieser Bedarfimmer auch ein planerischer Zielwert, der z.B. davon abhängt, fürwelche Branchen Angebote geschaffen werden sollen, wie der Baulandpreisgestaltet werden soll und wie flächensparend schließlich gebautwird. Bezirksregierung und Stadt haben in enger Abstimmung und aufBasis der Methodik der Gewerbe- und Industrieflächenbedarfsprognose(GIFPro) einen Gewerbeflächenbedarf von 67,0 ha bis zum Jahr 2015ermittelt.Ein großer Teil des rechnerischen Gewerbeflächenbedarfs soll in Castrop-Rauxel durch die Wiedernutzung und Umstrukturierung ehemaliger Industrie-und Bergbaustandorte gedeckt werden.27
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