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DAS GESCHLECHTLEBEN

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Schlafzimmer, um zu probieren. Sie legte sich aufs Bett hin, hob das Hemdauf und versuchte ihn hineinzustecken. Sie mühte sich aber umsonst, er gingnicht hinein. Da warf sic ihn fort, lief heraus und befahl dem Kutscher, denZumpthändler einzuholen. Der schwang sich aufs Pferd und eilte ihm nach.Er holte ihn ein und brachte ihn zurück. Die Fran stürzte auf ihn zu undfragte: „Sag mir, sei so gut, was ich tun soll, wie ich ihn hineinstecken soll?“— „Ei, Herrin, das werde ich euch nicht sagen, dafür müßt ihr mir noch200 Rubel geben, dann werde ich euch sagen, wie ihr mit ihm umzugehenhabt.“ — „Nimm hier 200 Rubel und zeig mir, ich bitt dich.“ Der Bauerschob das Geld in die Tasche und sagte: „Wenn Ihr, Herrin, ihn gebrauchenwollt, dann sagt: no! und wenn er heraus soll, dann sagt: tp-r-r-r-u. Erspringt dann selber heraus.“ Die Frau bedankte sich bei ihm und ging insHaus. Sie eilte ins Schlafzimmer, legte sich wieder aufs Bett und sagte: „no!“Da sprang der Zumpt hinein und begann zu vögeln; er stößerte so lange, bissie ganz befriedigt war und die Voz ihr nicht mehr juckte; dann sagte sie:„Tp-r-r-r-u!“ Der Zumpt sprang heraus. Und so war die Frau mit ihremEinkauf sehr zufrieden. Nach ungefähr einer Woche oder anderthalb Wochenfuhr die Frau ihre Schwester zu besuchen. Diese war verheiratet und wohntenicht weit, etwa 5—6 Werst auf ihrer Besitzung. Als sie sich zur Reise vorbereitete,wollte sie auch ihren Einkauf mitnehmen, um ihn der Schwesterzu zeigen. Sie befahl dem Kutscher einzuspannen und begann sich hastiganzukleiden; sie beeilte sich derart, daß sie darüber den Zumpt vergaß. Siehatte ihn, in Papier gewickelt, aufs Fensterbrett im Schlafzimmer gelegt. Nunkam sie zur Schwester und vergaß, daß sie den Einkauf mitzunehmen vergessen.Sie blieb zum Mittagmahl und nach Tische begaben sich die beidenSchwestern ins Schlafzimmer, um auszuruhen. Sie saßen da und plauschtenverschiedenes: die eine über den Barschtsch, die andere über das Geschirrund hechelten alle Dienstboten und Hausmeister durch, dann sprachen sieüber Familienangelegenheiten. Die Schwester sagte zu ihrem Gast: „MeinMann ist ganz krank, ist in die Stadt gefahren, um sich zu kurieren, es istein Unglück mit ihm und schon. Wenns mich verlangt, da bleibt mir nichtsanderes übrig, als mich mit der Faust zu behelfen. Er ist nichts mehr nütze,seit zwei Monaten steht er bei ihm nicht,“ — „Das ist schlimm, Schwester,der meinige ist auch nichts wert, wenn er auch bei ihm steht, habe ich wenigwas davon, er regt mich nur auf, reibt ein wenig an den Schamlippen herumund langt nicht in die Tiefe. Aber ich habe mir ein Ding gekauft... Jetzt,Gott sei Dank, hab ich den Mann nicht nötig. Es ist mir ganz gleich, ober da ist oder nicht.“ — „Was ist das? was besonderes? Zeigs mir.“ — „Ichwerds gleich herausnehmen.“ Sie eilte zu ihrem Koffer, wühlte herum, fandaber nichts. Sie dachte schon, daß sie ihn verloren, beinahe hätte sie zuweinen angefangen, dann erinnerte sie sich, daß sie ihn zu Hause vergessen.Da eilte sie schnell hinaus und rief den Kutscher: „Iwan! spann schnell dasPferd ein, oder sattle es und mach dich schnell auf den Weg nach Hause undhol unbedingt . . . ich hab dort ein Ding vergessen. Dort im Schlafzimmerauf dem Fenster liegt es in Papier eingewickelt.“ Der Kutscher spannteschnell die Pferde an und fort gings. Die Frau kehrte zu ihrer Schwesterins Schlafzimmer zurück und diese fragte: „Nun, hast du es, zeig’sher!“ —„Gleichwird ers bringen, hab nach Haus geschickt, hab mitzunehmen vergessen.“ —„Was ist es? Erzähls nur!“ -- „Aufrichtig gestanden, ich kaufte mir einenZumpt. Mein Mann, wie gesagt, befriedigt mich nicht, jetzt fahrt er nach

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