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DAS GESCHLECHTLEBEN

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und pfiff ganz leise fiu, fiu, fiu, fiu. Der Pope mit der Popin hörten, daßetwas pfiff, dachten aber, daß Trochym ihnen nachsetze und griffen tüchtigaus. Trochym aber begann stärker zu pfeifen. Da verdoppelten sieihre Sprünge; so daß die Fersen an die Ärsche klatschten. Aber sie mochtenrennen, wie sie wollten, immer hörten sie Trochym hinter sich drein und seinPfeifen. Sie liefen so lange, bis sie ganz erschöpft waren. Sie gelangtenans Ufer des Flüßchens, setzten sich und schnauften sich aus; beide warennaß wie Mäuse im Schweiß gebadet. So ruhten sie ein wenig aus und dannsagte die Popin: „Laßt uns einen kleinen Imbiß nehmen. Nimm den Zwiebackheraus und wir wollen ihn im Wasser aufweichen“. — „Nun — was denn —wir wollen gleich essen“. Wie der Pope den Sack öffnet — da sitzt Trochymdrinnen. Der Pope stand da, wie mit kaltem Wasser begossen, wollte denSack wieder schließen, Trochym aber sprang heraus wie ein Kater und standda. Der Pope dachte, was soll das heißen, sie flohen vor Trochym und derist hier! Die Popin hätte vor Schreck bald gekackt. Was war da zu tun?Man mochte wollen oder nicht — man mußte mit Trochym Freundschaftschließen. Als die Nacht anbrach, bereiteten sie sich zum Schlafen vor. Sielegten sich alle der Reihe nach hin. Der Pope sagte: — „Du, Trochym, legdich hin am Rande flußwärts, ich werde mich auf der anderen Seite gegenden Berg hin niederlegen und Mütterchen wird in der Mitte schlafen“. Solegten sie sich hin und lagen da, eins horchte nach dem anderen hin, ob’sschon schläft oder nicht. Trochym begann absichtlich zu schnarchen, als ober schliefe. Da flüsterte der Pope der Popin zu: „Er soll nur stärker einschlafen,dann werden wir ihn ins Flüßchen hinabstoßen!“ Trochym hörtedies und nach fünf bis zehn Minuten drehte er sich um. Der Pope mit derPopin wurden still und warteten bis Trochym fester einschlafen würde. Siewarteten und warteten und schnarchten dann selber in Wahrheit. Trochymerhob sich, wälzte die Popin etwas abseits und legte sich selber in die Mittehin, da lag die Popin am Rande gegen das Flüßchen zu. Nach Mitternachterwachte der Pope. Die Nacht war dunkel, er war noch so vom Schlaf befangen,daß er nichts unterschied, erwischte flugs die Popin um die Mitte undschleuderte sie ins Wasser, daß nur Bläschen auf stiegen. Dann wurde ervollends munter. Da sah er das Unglück — die Popin war nicht da undTrochym lag neben ihm. Nun — was war da zu machen, — man mußtewieder mit Trochym gut Freund bleiben. In der Frühe standen sie auf undwanderten weiter. Sie gingen und gingen, da kam ihnen ein Zigeuner undein Soldat entgegen. Sie begegneten einander und fragten: „Wohin geht ihr?“— „Nun wir gehen, wohin uns die Augen führen. Wir schlendern und streichenin der Welt herum, vom Morgen bis zum Abend.“ — „Nun wir streichen auchso herum, kommt, zusammen in Gesellschaft wird uns lustiger sein!“ Siegingen und gingen und es begann der Abend anzubrechen. Da wurden sietraurig. „Nun Burschen lasst uns irgend wen um die Nachtherberg bitten“,und sie waren schon in der Nähe des Dorfes. Etwa zwei Steinwürfe davonentfernt. Bis sie ins Dorf gelangten, war es schon ganz dunkel worden.„Laßt uns gleich hier im nächsten Hause vorsprechen, vielleicht wird man unsein Nachtlager gewähren“. Und im nächsten Hause wohnte eine Witwe, unddie hatte einen Protopopen zum Geliebten. Sie näherten sich diesem Hause,und einer von ihnen klopfte ans Fenster. „Hausherr, laßt uns ein, seid sogut, zur Nachtherberg. Wir haben den Weg verfehlt, — es ist kühl worden,wir sind erstarrt vor Kälte, laßt uns ein damit wir uns wenigstens erwärmen.“ —=

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