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Tilidin und Fentanyl habe er schon nicht mehr ausschließlich zur Befriedigung seiner Sucht<br />

eingenommen – sondern auch um die Schmerzen zu betäuben, die sein völlig kaputter<br />

Körper in Folge des andauernden Konsums ausgestrahlt habe. Die körperlichen Schäden<br />

würden ihm ein Leben lang bleiben. Seine Nasenschleimhäute seien kaputt, sein<br />

Geruchssinn beeinträchtigt, er werde schnell müde.<br />

Das stressige Arbeitsumfeld und die ständige Angst, einen Fehler zu machen, hätten ihn<br />

zusätzlich zur Einnahme von Drogen angetrieben, erklärt der Anästhesist. Oft habe er Panik<br />

bekommen, wenn er einen Handgriff ausführen musste, den er nicht beherrschte. Wenn<br />

schnelles Handeln gefordert war, habe er <strong>of</strong>t versucht, sich zu verstecken. In seinem<br />

Drogenrausch wäre er ohnehin kein guter Kandidat für komplexe Prozeduren gewesen.<br />

Ahnungslose Vorgesetzte<br />

Seine Vorgesetzten und Kollegen hätten die Anzeichen seiner Drogensucht nicht immer<br />

wahrgenommen – und wenn, hätten sie diese <strong>of</strong>t ignoriert. Ein Oberarzt habe ihn mal gefragt,<br />

ob er Drogen nehme. Als der junge Anästhesist das verneinte, sei nie wieder eine weitere<br />

Nachfrage gekommen. Zu seiner Zeit als Rettungssanitäter hätten sogar manche Kollegen<br />

mitgekokst.<br />

Als sein Fentanyl-Konsum immer selbstzerstörerische Ausmaße annahm, sei er aber endlich<br />

aufgeflogen. Eine Apothekerin sei stutzig geworden, warum die Klinik so viel von dem<br />

Narkosemittel verbraucht, und habe den Anästhesisten bei der Ärztekammer angezeigt. Die<br />

Folge: Zulassungsverbot für zwei Jahre. Und ein diesmal erfolgreicher, 19 Monate langer<br />

Therapie-Aufenthalt in den Oberbergkliniken, die sich auf suchtkranke Ärzte spezialisiert<br />

haben. Tödliche Abhängigkeit<br />

Mittlerweile sei der Arzt clean und arbeite unter Auflagen in der Inneren Abteilung einer Klinik<br />

– als Betreuer von Suchtkranken. Es sieht so aus, als habe der mittlerweile 37-Jährige noch<br />

einmal die Kurve gekriegt, doch nicht alle abhängigen Mediziner haben so viel Glück. Einer<br />

älteren Studie der Röher-Parkklinik zufolge seien in Deutschland zwischen 2009 und 2014<br />

allein an der unsachgemäßen Einnahme des Narkosemittels Prop<strong>of</strong>ol 80 Menschen<br />

gestorben – die meisten davon Ärzte.<br />

Im Video: Gehirn frisst sich selbst auf – so zerstörerisch wirkt Kokain wirklich<br />

flr<br />

2016-01-27 21:34:56 FOCUS Online<br />

144 Scorpions besiegen FASS Berlin mit 5:2<br />

Marcelo steht auf wackligen Beinen Schaaf will<br />

die Defensive stärken<br />

Der Platzwart steht Kopf Willst du Hannover<br />

oben seh'n...<br />

Sportgala im Theater am Aegi Zieler ist Sportler<br />

des Jahres in Hannover<br />

Sieg gegen Dänemark Deutsche Handballer<br />

erreichen EM-Halbfinale<br />

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Hannoversche Allgemeine Zeitung, Hannover, Niedersachsen, Germany

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