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Ära gilt als das Dunkle Kosmische Zeitalter<br />

Es wurde beendet, als die Strahlung der in Urgalaxien bereits entstandenen Sterne einen<br />

Großteil des intergalaktischen Wasserst<strong>of</strong>fs wieder in Elektronen und Protonen zerlegte.<br />

Himmelsforscher sprechen von Reionisation. Die erneut ionisierte Materie absorbierte die<br />

ultraviolette Strahlung nicht mehr. Nun war der Weg auch für kurzwelliges Licht frei, und es<br />

durchdrang das Universum. Bislang war unklar, wie die Reionisation genau ablief<br />

Zwar vermuteten die Astronomen schon lange, dass die frühen Galaxien eine Rolle spielten.<br />

Doch um die Wolken aus neutralem Gas erneut ionisieren zu können, müssen die von ihnen<br />

ausgesandten Photonen die intergalaktische Materie erreichen und dürfen nicht von Gas und<br />

Staub innerhalb der Sterneninseln abgefangen werden.<br />

Trotz einer 20 Jahre währenden Suche fanden sich jedoch keine Galaxien, deren Strahlung<br />

ausreichend stark gewesen wäre, um diesen Prozess zu starten. Jetzt konnten Astronomen<br />

das Rätsel lösen<br />

Sie fand heraus, dass eine schon länger bekannte Klasse von Galaxien die richtigen<br />

Eigenschaften besitzt, um den Übergang auszulösen. Mit Hilfe eines Ultraviolett-<br />

Spektrometers an Bord des Hubble -Weltraumteleskops entdeckten sie eine kompakte<br />

Zwerggalaxie, die genügend UV-Photonen in den intergalaktischen Raum abstrahlt.<br />

Es handelt sich um eine „green pea“- („Grüne-Erbsen“-)Galaxie mit der Katalognummer<br />

J0925+1403, die drei Milliarden Lichtjahre von der Milchstraße entfernt ist. „Diese Galaxie ist<br />

ein exzellentes lokales Beispiel für zahlreiche Zwerggalaxien, die im frühen Universum die<br />

Reionisation bewerkstelligt haben dürften“, konstatiert Studien-Mitautor Trinh Thuan von der<br />

University <strong>of</strong> Virginia.<br />

„Jetzt wissen wir, wo wir suchen müssen, um das Phänomen zu verstehen.“ Ihre Ergebnisse<br />

publizierten Thuan und seine Kollegen im Wissenschaftsjournal „Nature“. Grüne Erbsen sind<br />

dichte, aber massearme Sterneninseln<br />

In ihnen entstehen große Mengen neuer Sterne. Diese wiederum leuchten im UV-Bereich<br />

des Spektrums so hell, dass sie Wasserst<strong>of</strong>f ionisieren sollten. Nur: Der Nachweis, dass ihre<br />

Strahlenflut tatsächlich dafür ausreicht, konnte nur in unserer kosmischen Nachbarschaft<br />

gelingen. 5 von 5000 Grünen Erbsen nahm Hubble unter die Lupe<br />

Bei weiter entfernten Sterneninseln würden die Photonen von intergalaktischen Gaswolken<br />

absorbiert, bevor sie die Erde erreichen. Deshalb fahndete die Forschergruppe im näheren<br />

Umkreis nach stark strahlenden Grünen Erbsen.<br />

Mit speziellen Teleskopen in den USA fand sie 5000 solcher Sterneninseln. Doch nur fünf<br />

davon erwiesen sich als aussichtsreiche Kandidaten. Sie wurden mit dem Hubble-<br />

Weltraumteleskop dann näher untersucht.<br />

Eine davon – eben J0925+1403 – erwies sich als besonders strahlungsintensiv: Immerhin<br />

acht Prozent ihrer UV-Strahlung entkommen in den intergalaktischen Raum. Der Nachweis<br />

gelang einem Heidelberger Forscher<br />

Das genügt, um dort Wasserst<strong>of</strong>fgas mit dem mehr als 40-fachen der Gesamtmasse der<br />

Galaxie zu ionisieren. Dieser Nachweis gelang dem Himmelsforscher Gabor Worseck vom<br />

Heidelberger Max-Planck-Institut für Astronomie.<br />

„Ich habe über die letzten Jahre hinweg eine besondere Methode entwickelt, um<br />

Spektraldaten des Hubble-Teleskops zu analysieren, die für diese Messungen wie

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