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November vergangenen Jahres ist der Übergang unter verschärfter Kontrolle. Passieren<br />

dürfen ihn nur noch Syrer, Afghanen und Iraker, wenn sie schriftlich versichern, dass sie nach<br />

Deutschland oder Österreich weiterfahren werden.<br />

Tausende Migranten und Flüchtlinge warten seit Tagen wegen verstärkter Kontrollen auf die<br />

Weiterreise nach Westeuropa. Die Menschen harren in Bussen und in einer Tankstelle etwa<br />

20 Kilometer südlich des Grenzübergangs von Idomeni aus. Insgesamt sollen etwa 2.400<br />

Menschen dort festsitzen.<br />

Die EU-Staaten diskutieren derzeit, ob die mazedonisch-griechische Grenze gesichert<br />

werden muss. Griechenland wird vorgeworfen , seine Außengrenze in Richtung Türkei nicht<br />

effektiv zu sichern. Die EU-Kommission billigte in diesem Zusammenhang einen Bericht, der<br />

Griechenland in der<br />

Flüchtlingskrise "ernsthafte Mängel bei der Sicherung der Außengrenzen"<br />

vorwirft, wie ihr Vizechef Valdis Dombrovskis in Brüssel sagte. Damit<br />

wurde zugleich die Prüfung einer weiteren Verlängerung der Kontrollen im<br />

Schengen-Raum eingeleitet.<br />

Der griechische Migrationsminister Giannis Mouzalas sprach von einem schlechten Bericht<br />

für sein Land, der aber etwas dokumentiere, "was wahr ist". Im Fernsehsender Skai sagte er,<br />

er habe dabei ein ungutes Gefühl, "weil es Versuche gibt, eine Atmosphäre gegen<br />

Griechenland zu schaffen".<br />

Mehr als 850.000 Flüchtlinge sind Schätzungen zufolge im vergangenen Jahr über<br />

Griechenland in die EU gekommen. Griechenland selbst hat nur Unterkünfte für 10.000<br />

Migranten. Die griechische Küstenwache und andere Grenzschutzbehörden sind überfordert,<br />

Zehntausende Flüchtlinge reisten über die sogenannte Balkanroute nach Österreich,<br />

Deutschland, Schweden und in andere wohlhabende EU-Länder weiter.<br />

Da einige dieser Schengen-Staaten zeitweise<br />

Grenzkontrollen eingeführt und damit das visafreie Reisen innerhalb<br />

dieser EU-Mitgliedsstaaten außer Kraft gesetzt haben, könnte der Bericht der<br />

EU-Ermittler noch eine zentrale Rolle spielen. In Deutschland können<br />

Grenzkontrollen als Ausnahme bis zum 13. Mai durchgeführt werden. Sollte die EU-<br />

Kommission aber zu dem Schluss kommen, dass es in Griechenland "schwere Mängel bei<br />

der Kontrolle der Außengrenze" gibt, könnten<br />

Deutschland und andere Schengen-Staaten mit dieser Begründung ihre<br />

Grenzkontrollen bis zu zwei weitere Jahre aufrechterhalten, wenn die<br />

EU-Mitglieder dies mit Zweidrittelmehrheit beschließen. Dass diese<br />

Formulierung in dem Bericht verwendet wird, kann als Zeichen dafür<br />

verstanden werden, dass es in diese Richtung gehen könnte.<br />

2016-01-27 23:15:01 ZEIT ONLINE GmbH, Hamburg, Germany

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