Table of Contents Announcement Articles Table of Contents 1 6 29
deutschland_mix_de
deutschland_mix_de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Diese Kreativität war auch in der Ratsdebatte am Mittwochabend erlebbar. Braucht es die<br />
farbigen Linienmuster am Boden? Soll der ganze Platz gebaut werden oder bloss ein Teil, da<br />
neben dem Platz noch ein grösseres Bauprojekt entsteht, das integriert werden soll? Könnten<br />
neben den vorgesehenen zwei Buslinien noch weitere an diesen Standort herangeführt<br />
werden? Für einige war die Debatte «bemühend und langwierig», andere waren froh, dass<br />
sie das Projekt, das als Sieger aus einem Architekturwettbewerb hervorgegangen war, noch<br />
anpassen durften.<br />
Mit Ausnahme von neun Stimmen waren alle der Meinung, dass man den Platz billiger<br />
realisieren könne. Lediglich die Alternative Liste (AL) unterstützte den zuständigen Stadtrat<br />
Filippo Leutenegger (fdp.) und stellte sich auf den Standpunkt, man solle das Projekt nun wie<br />
geplant umsetzen, schliesslich komme ein schön gestalteter Platz auch der Bevölkerung<br />
zugute. Dafür forderte die AL, die SBB sollten sich noch mehr an den Kosten beteiligen, da<br />
sie auch massgeblich pr<strong>of</strong>itieren würden – ein Postulat, das chancenlos blieb.<br />
Leutenegger nahm die ungewohnte Unterstützung mit Freude zur Kenntnis. Er war am Ende<br />
aber vor allem froh, dass sich eine Mehrheit letztlich für den moderatesten aller drei<br />
Sparvorschläge entschied und der ganze Platz gebaut werden kann – wenn auch ohne<br />
farbige Linienmuster und mit einem einfachen statt extravaganten Brunnen. Kostenpunkt: 7,6<br />
Millionen Franken.<br />
Velos am Heimplatz. Der Stadtrat muss innert eines Jahres einen neuen Wettbewerb<br />
durchführen, wie der Heimplatz velo- und fussgängerfreundlicher gestaltet werden kann. Mit<br />
73 zu 47 Stimmen verlangt der Gemeinderat, eine entsprechende Motion durchzusetzen.<br />
Wohnraum. Die Sozialen Dienste und die Asyl-Organisation sollen mehr städtischen,<br />
genossenschaftlichen oder privaten Wohnraum nutzen. Der Stadtrat soll prüfen, wie er<br />
personelle Ressourcen abstellen kann, ohne mehr Geld aufzuwenden, fordert eine Motion<br />
von Walter Angst (al.), die ausser der SVP von allen Parteien unterstützt wurde. zac.<br />
2016-01-27 00:00:00 Corsin Zander<br />
193 Teherans Sittenwächter in Rom: Nackt und frei<br />
Früher hätten die legendären Gänse auf dem<br />
Kapitol in Rom laut geschnattert, sie hätten vor<br />
den Eindringlingen gewarnt, diese wären<br />
vertrieben worden. Doch heute schnattern nur<br />
noch die Journalisten, ebenfalls laut, aber zu<br />
spät – das Kapitol ist schon erobert.<br />
Sittenwächter aus Teheran haben es<br />
durchgesetzt, dass in den Kapitolinischen<br />
Museen nackte Statuen aus antiken Zeiten in<br />
sargähnlichen Kisten verschwinden mussten.<br />
Sie sollten nicht das Auge des iranischen Präsidenten Rohani beleidigen oder erfreuen, der<br />
hier einen kurzen Besuch abstattete und eine Pressekonferenz abhielt. Ein Skandal.<br />
Wer die Anweisung zur Verhüllung der Statuen gegeben hat, ist bisher nicht eindeutig<br />
geklärt; eine Untersuchung wurde eingeleitet. Aus Berichten italienischer Medien geht hervor,<br />
dass iranische Stellen die Massnahme gewünscht hatten. Auf italienischer Seite verweist das<br />
Büro des Ministerpräsidenten auf die Direktion der Museen, dort verweist man zurück zum<br />
Regierungspalast. Weil <strong>of</strong>fenbar niemand einen Beschluss fasste, gibt es auch keine