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1,6-Liter-Motor in die Werkstätten zu rufen. Dass der Rückruf in die Länge gezogen wird, hat<br />

unterschiedliche Gründe. Der banalste: Die nur knapp 2200 VW-Vertragswerkstätten in<br />

Deutschland könnten den Ansturm ansonsten gar nicht bewältigen. Laut Volkswagen-Chef<br />

Matthias Müller soll die Aktion bis Jahresende abgeschlossen sein.<br />

Zunächst einmal gar nichts. Volkswagen hat angekündigt, alle Fahrzeughalter rechtzeitig<br />

anzuschreiben. Erst danach sollte man sich um einen Termin in einer VW-Werkstatt<br />

bemühen (freie Werkstätten werden nach jetzigem Stand von der Aktion ausgeschlossen).<br />

Eile ist übrigens nicht geboten. Die Gewährleistung soll bis Ende 2017 gelten. Wer will, kann<br />

den Werkstattbesuch also beispielsweise bis zum nächsten Reifenwechsel hinauszögern -<br />

und dann alles auf einmal machen lassen.<br />

Hängt vom Typ ab. Bei den 1,2- und 2,0-Liter-Motoren genügt laut Volkswagen ein reines<br />

S<strong>of</strong>tware-Update; dieses dauere rund 30 Minuten. Bei den 1,6-Liter-Motoren wird daneben<br />

ein sogenannter Strömungstransformator eingebaut. Hierfür soll eine weitere halbe Stunde<br />

anfallen. Weil daneben natürlich auch Papierkram zu erledigen ist, raten Experten, in jedem<br />

Fall gut 90 Minuten einzuplanen. Bei den 2.0-Liter-Motoren genügt laut VW ein 30-minütiges<br />

S<strong>of</strong>twareupdate.<br />

Nein, auf die Betr<strong>of</strong>fenen kommen keine direkten Kosten zu. Allerdings lässt sich durchaus<br />

argumentieren, dass die Fahrzeughalter durch den Skandal trotzdem Geld verlieren. Mehr<br />

dazu weiter unten bei der Frage "Bekomme ich eine finanzielle Entschädigung? ".<br />

Technisch ginge das - denn fahrtauglich sind die betr<strong>of</strong>fenen Fahrzeuge laut Volkswagen<br />

auch ohne Umrüstung. Wer den Rückruf ignoriert, läuft allerdings Gefahr, dass sein Auto die<br />

Betriebserlaubnis verliert. So zumindest sagt es das Kraftfahr-Bundesamt.<br />

Zur Erinnerung: Die Manipulation hatte den Zweck, das wahre Ausmaß des Stickoxid-<br />

Ausstoßes zu verschleiern. Entsprechend geht es bei der Umrüstung nun darum, die<br />

entsprechenden Emissionen auch wirklich zu reduzieren. Die Autos werden nach dem<br />

Eingriff also weniger gesundheitsschädliche Stickoxide ausstoßen, als sie das bislang tun.<br />

Es gibt Experten, die mutmaßen, dass die Motorleistung dadurch leicht sinken und der<br />

Spritverbrauch geringfügig steigen könnten. Volkswagen weist beides zurück.<br />

VW dürfte die Kunden in Europa nicht schlechter stellen, verlangt EU-Kommissarin<br />

Bienkowska. Bislang lehnt Volkswagen dies ab. Allerdings steigt der politische Druck, in<br />

dieser Frage umzuschwenken. Hintergrund: In den USA stellt Volkswagen betr<strong>of</strong>fenen<br />

Kunden 1000 Dollar in bar (umgerechnet knapp 1000 Euro) und weitere 1000 Dollar in Form<br />

von Gutscheinen in Aussicht. Offenbar will sich der Konzern damit gegen mögliche<br />

Schadensersatzforderungen wappnen; diese fallen in Amerika erfahrungsgemäß sehr üppig<br />

aus. EU-Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska verlangt nun von VW-Chef Müller, die<br />

europäischen Kunden nicht schlechter zu stellen als die amerikanischen. In die gleiche<br />

Richtung zielen Forderungen von Klaus Müller, dem Chef der Bundesverbraucherzentrale. Er<br />

verlangt, dass Volkswagen zum Beispiel für mögliche Wertverluste aufkommt. Dieses<br />

Argument ist durchaus stichhaltig. Denn viele deutsche Autokäufer entschieden sich in der<br />

Vergangenheit auch wegen des relativ hohen Wiederverkaufswerts für einen VW oder Audi.<br />

Experten fürchten, dass die Wiederverkaufspreise unter dem Skandal leiden werden.<br />

2016-01-27 19:32:06 tagesschau.de

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