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Doch auch diese Rückfall-Positionen bieten aus Sicht der deutschen Datenschützer <strong>of</strong>fenbar<br />

keine ausreichende Sicherheit. In einer Sondersitzung haben die Datenschutzbeauftragten<br />

aus Bund und Ländern am Mittwoch in Frankfurt am Main darüber beraten, wie sie mit dem<br />

"Safe Harbor"-Urteil nach dem Ablauf des Ultimatums weiter verfahren wollen. Ihr Fazit:<br />

Unternehmen, die weiterhin Daten auf Grundlage von "Safe Harbor" in die USA übertragen,<br />

müssen mit Sanktionen rechnen.<br />

Zu den weiteren Ergebnissen der Konferenz erklärt Hamburgs Datenschutzbeauftragter<br />

Johannes Caspar NDRInfo: "Das EuGH-Urteil beschäftigt sich mit den Problemen, die<br />

entstehen, wenn Nachrichtendienste in den USA ungehindert auf Daten zugreifen".<br />

Man sei sich einig darüber, dass diese Problematik grundsätzlich auch<br />

Standardvertragsklauseln und Corporate Binding Rules umfasse. Es sei deshalb notwendig<br />

künftig den Einzelfall zu bewerten. Konkret würde das bedeuten, dass die alternativen<br />

Übertragungsklauseln ebenfalls durch das Urteil beschädigt sind.<br />

Der Vorsitzende der Datenschutzkonferenz, Reinhard Dankert, erklärte, dass es nun darum<br />

gehe eine gemeinsame Position auf europäischer Ebene zu finden. "Wir brauchen in diesen<br />

Fragen ein gemeinsames Vorgehen". Die deutschen Datenschützer wollen ihre<br />

Rechtsauffassung deshalb in der kommenden Woche mit ihren europäischen Kollegen<br />

beraten. Wie es konkret weitergeht, wolle man dann bei einem Treffen Anfang Februar in<br />

Brüssel entscheiden.<br />

Um keinen Zweifel daran zu lassen, dass man es mit dem Vollzug des "Safe Harbor"-Urteils<br />

ernst meint, hat Hamburg bereits Fakten geschaffen. In den vergangenen Wochen wurden<br />

vierzig Unternehmen schriftlich dazu befragt, auf welcher Rechtsgrundlage sie Daten in die<br />

USA übermitteln. Erste Ergebnisse könnten in den kommenden Tagen vorliegen.<br />

Umso gespannter blicken betr<strong>of</strong>fene Unternehmen derzeit nach Brüssel. Noch immer<br />

verhandeln die USA mit der Europäischen Kommission über ein neues "Safe Harbor"-<br />

Abkommen. Weiterhin sei es das Ziel, in den kommenden Tagen zu einer Lösung zu finden,<br />

erklärte ein Sprecher der Kommission NDRInfo.<br />

Fest stehe aber auch, dass es ein "Ergebnis um jeden Preis" nicht geben werde. "Die<br />

Verhandlungsergebnisse müssen sich selbstverständlich an den Vorgaben des EuGH<br />

messen lassen". In den Verhandlungen dürfte es demnach beispielsweise um den<br />

individuellen Rechtsschutz von Nicht-US-Bürgern gehen, aber auch um die Frage, inwiefern<br />

US-Nachrichtendienste unabhängig kontrolliert werden und ob sie in ihren Spitzeltätigkeiten<br />

die Prinzipien der Verhältnismäßigkeit und der Bestimmtheit wahren.<br />

Ob ein neues "Safe Harbor"-Abkommen, das diesen Standards Rechnung trägt, in der Kürze<br />

der Zeit zustande kommt, ist fraglich. Fest steht, dass beide Verhandlungsseiten unter<br />

massiven Lobby-Druck stehen. In einer gemeinsamen Erklärung hatten amerikanische und<br />

europäische Unternehmen unlängst gefordert, die Situation endlich politisch zu lösen.<br />

Und auch vom Branchenverband Bitkom heißt es, ein neues Abkommen wäre "die beste<br />

Lösung".<br />

2016-01-28 00:09:41 tagesschau.de<br />

26 Tausende protestieren gegen griechische Rentenreform<br />

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