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Fandorin jagt Jack the Ripper in Moskau

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zweiten der Photograph mit se<strong>in</strong>em Assistenten, der dritten<br />

zwei Gendarmen und der Reviervorsteher. Die Gendarmen<br />

öffneten die abgeschabten Türen der Kutsche und trugen auf<br />

e<strong>in</strong>er Bahre etwas Kurzes heraus, zugedeckt mit e<strong>in</strong>er Plane.<br />

Der Gerichtsmediz<strong>in</strong>er war mißgestimmt und kaute mit<br />

besonderer Erbitterung auf se<strong>in</strong>er Pfeife. Ishizyn h<strong>in</strong>gegen<br />

sah frisch und munter aus, ja, be<strong>in</strong>ahe freudig. Bei Anissis<br />

Anblick verzog er das Gesicht.<br />

»Ach, Sie s<strong>in</strong>d hier. Haben Sie es also schon gerochen? Ist<br />

Ihr Vorgesetzter auch da?«<br />

Als er hörte, daß <strong>Fandor<strong>in</strong></strong> nicht da war und auch nicht<br />

kommen würde und daß se<strong>in</strong> Assistent noch nichts Genaues<br />

wußte, war Ishizyn wieder obenauf.<br />

»Also, jetzt kommt Zug <strong>in</strong> die Sache«, teilte er mit und rieb<br />

sich energisch die Hände. »Folgendermaßen. Heute im Mor-<br />

gengrauen haben Streckenwärter der L<strong>in</strong>ie <strong>Moskau</strong> – Brest<br />

im Gebüsch beim Bahnübergang Nowo-Tichw<strong>in</strong>sk die Lei-<br />

che e<strong>in</strong>er m<strong>in</strong>derjährigen Landstreicher<strong>in</strong> gefunden. Sacha-<br />

row hat festgestellt, daß der Tod nicht später als Mitternacht<br />

e<strong>in</strong>getreten ist. Ich kann Ihnen sagen, Tulpow, es war e<strong>in</strong> un-<br />

appetitlicher Anblick!« Er lachte kurz auf. »Stellen Sie sich<br />

vor, der Bauch ausgeweidet, r<strong>in</strong>gsum an den Zweigen die In-<br />

nereien aufgehängt. Und was das Gesicht betrifft …«<br />

»Wieder e<strong>in</strong> blutiger Kuß?« rief Anissi aufgeregt.<br />

Der Untersuchungsführer prustete und konnte gar nicht<br />

wieder aufhören zu lachen – offensichtlich die Nerven.<br />

»Ach, Sie schaffen mich noch«, sagte er endlich und<br />

wischte sich die Tränen weg. »Dieser Kuß hat’s <strong>Fandor<strong>in</strong></strong> und<br />

Ihnen aber angetan. Entschuldigen Sie schon me<strong>in</strong>e unange-<br />

brachte Heiterkeit. Ich zeige sie Ihnen, dann werden Sie ver-<br />

stehen. He, Splakow! Warte! Zeig uns ihr Gesicht!«<br />

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