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Fandorin jagt Jack the Ripper in Moskau

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»Wo ist er zu f<strong>in</strong>den?«<br />

»Nirgends. Bevor Sie mich beehrten, habe ich ihm aus<br />

Blödheit fünfhundert Rubel <strong>in</strong> den Rachen geworfen – b<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung an alte Zeiten schwach geworden. Jetzt taucht<br />

er erst wieder auf, wenn er die letzte Kopeke versoffen hat.<br />

Vielleicht zecht er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>Moskau</strong>er Kneipe, vielleicht <strong>in</strong> Pe-<br />

tersburg oder <strong>in</strong> Nishni Nowgorod. So ist er nun mal.«<br />

Diese Mitteilung verdroß <strong>Fandor<strong>in</strong></strong> außerordentlich. Er<br />

sprang sogar auf, zog se<strong>in</strong>e grüne Perlenschnur aus der<br />

<strong>Jack</strong>entasche und steckte sie wieder weg.<br />

Der Breitgesichtige beobachtete das merkwürdige Verhal-<br />

ten des Beamten mit Neugier und zündete sich e<strong>in</strong>e dicke Zi-<br />

garre an. Die Asche ließ der Frechl<strong>in</strong>g auf den Teppich fallen.<br />

Aber Fragen stellte er nicht mehr, sondern wartete.<br />

»Sagen Sie, warum wurden Sie, Stenitsch und Rosen ge-<br />

feuert, während Sacharow nur <strong>in</strong> die Pathologie versetzt<br />

wurde?« fragte <strong>Fandor<strong>in</strong></strong> nach e<strong>in</strong>er längeren Pause.<br />

»Das h<strong>in</strong>g davon ab, was jeder angestellt hatte.« Buryl<strong>in</strong><br />

lachte auf. »Sozki, der größte Heißsporn von uns, wurde zum<br />

Häftl<strong>in</strong>g geschoren. Schade um den Mann, er war erf<strong>in</strong>de-<br />

risch, aber e<strong>in</strong>e Bestie. Mich wollten sie auch e<strong>in</strong>buchten,<br />

doch das Geld hat mich davor bewahrt.« Er zw<strong>in</strong>kerte Fan-<br />

dor<strong>in</strong> übermütig zu und stieß Rauch aus. »Die Student<strong>in</strong>nen,<br />

unsere lustigen Freund<strong>in</strong>nen, mußten auch büßen, nur für<br />

ihre Zugehörigkeit zum weiblichen Geschlecht. Sie wurden<br />

nach Sibirien verfrachtet, standen unter Polizeiaufsicht. E<strong>in</strong>e<br />

wurde Morph<strong>in</strong>ist<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e heiratete e<strong>in</strong>en Popen, ich habe<br />

Nachforschungen angestellt.« Der Millionär lachte auf. »Sa-<br />

charow hatte sich damals nicht besonders hervorgetan und<br />

kam mit e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gen Strafe davon. ›Er war zugegen und hat<br />

dem nicht E<strong>in</strong>halt geboten‹, so stand es damals im Urteil.«<br />

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