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Fandorin jagt Jack the Ripper in Moskau

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ihn mit e<strong>in</strong>em strengen Blick, und Ishizyn schüttelte vor-<br />

wurfsvoll den Kopf: Das sieht gar nicht gut aus.<br />

<strong>Fandor<strong>in</strong></strong> unterbrach die Wehklage des Generals mit der<br />

knappen Frage: »Wo s<strong>in</strong>d die Leichen?«<br />

»Wo sollen sie schon se<strong>in</strong>, auf dem Boshedomka-Kirchhof,<br />

wo alle Landstreicher, Tagediebe und Paßlosen begraben wer-<br />

den. Wenn es Anzeichen von Gewalt gibt, kommen sie zuerst<br />

<strong>in</strong>s Leichenschauhaus der Polizei, zu Jegor Williamowitsch,<br />

und dann auf den dortigen Friedhof. So ist die Vorschrift.«<br />

»Sie müssen exhumiert werden«, sagte <strong>Fandor<strong>in</strong></strong> mit e<strong>in</strong>er<br />

Grimasse des Ekels. »Und zwar unverzüglich. Anhand der<br />

Listen des Leichenschauhauses ist zu prüfen, welche Per-<br />

sonen weiblichen Geschlechts <strong>in</strong> letzter Zeit, s-sagen wir, seit<br />

Neujahr, Spuren e<strong>in</strong>es gewaltsamen Todes aufwiesen. Die<br />

s<strong>in</strong>d zu exhumieren. Es ist zu prüfen, ob die Verbrechen nach<br />

e<strong>in</strong>em ähnlichen Muster verübt wurden. Die Erde ist noch<br />

gefroren, die L-leichen müssen gut erhalten se<strong>in</strong>.«<br />

Der Staatsanwalt nickte. »Das ordne ich an.« Zu Ishizyn:<br />

»Befassen Sie sich damit, Leonti Andrejewitsch.« Und ehr-<br />

erbietig zu <strong>Fandor<strong>in</strong></strong>: »Und Sie, Erast Petrowitsch, geruhen<br />

Sie daran teilzunehmen? Das wäre sehr wünschenswert.«<br />

Ishizyn machte e<strong>in</strong> saures Gesicht – er fand die Teilnahme<br />

des Kollegienrats nicht so wünschenswert.<br />

<strong>Fandor<strong>in</strong></strong> erbleichte plötzlich – er dachte an den schmach-<br />

vollen Anfall von Übelkeit, der ihn kürzlich übermannt hatte.<br />

Nach e<strong>in</strong>em kurzen <strong>in</strong>neren Kampf gab er se<strong>in</strong>er Schwäche<br />

nach: »Ich werde me<strong>in</strong>en Assistenten Tulpow zur Unter-<br />

stützung schicken. Das wird wohl reichen.«<br />

Abends <strong>in</strong> der neunten Stunde, schon beim Sche<strong>in</strong> von<br />

Fackeln, näherte sich die schwere Arbeit dem Ende.<br />

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